So, die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2024 wohl (auf Grund gestiegener Preise!) einer Rezession entronnen (hier) und gleich frohlocket Herr Habeck (hier), der kurz zuvor noch die bisherige Misere auf 16 Jahre Merkel geschoben hatte (hier). Also, alles toffte im Land der Bedenkenträger! Oder?
„Risikoradar – Bankenkrise – Still ruht der See…“ weiterlesenThe German economy in December 2024 – the illusion is dead, long live the illusion!
As expected, German GDP has shrunk by -0.2% in 2024, a phenomen which last occured in 2002/2003. And – although some pundits still hope for a meagre growth in 2025 (cf. here for an overview) – my forecast is that Germany’s economy will again decline in 2025 – and probably by more than -1%.
The German DAX price index (for an explanation, why I prefer this index, cf. here), did lose some ground in October and also „enjoyed“ a nice roller coaster ride, starting at 7,657 on 2 Deczember, rising to 7,847 points on 12 December before crashing to 7,625 points on 23 December, ending the month with 7,348 points.
German industrial orders lost further ground: after increasing by +3.9% (MoM, but still -11.8 YoY) in June and by +2.9% (MoM and also by +3.7% YoY) in July, orders declined by -5.8% (MoM, -3.9% YoY) in August, before again gaining 4.2% (MoM, also +1.0% YoY) in September, decreasing by -1.5% (MoM, but +5.7% YoY) in October and now by -5.4% (MoM, -1.7% YoY) in November 2024.
There against, Germany’s industrial production seems to experience some kind of „autumn boom“ after all: after increasing by +1.4% (MoM, but still -4.1% YoY) in June, again decreasing by -2.4% (MoM, even -5.3% YoY) in July, before again increasing by 2.9% (MoM, but -2.7% YoY) in August, production sank by -2.5% (MoM, even -4.6% YoY) in September and by another -1,0% (MoM, even -4.5% YoY) in October, but gained +1.5% (MoM, but still -2.8% YoY) in November 2024.
Also, German exports increased: after decreasing by -3.4% (MoM, even 4.4% YoY) in June before increasing by +1.7% (MoM, but still -1.2% YoY) in July and by a further 1.3% (MoM, +0.1% YoY) in August, exports again decreased by -1.7% (MoM, -0.2% YoY) in September and by another -2.8% (MoM, -2.8% YoY) in October before increasing by +2.1% (MoM, but -3.5% YoY) in November 2024. For other German KPI’s, I refer you to the „Destatis Deutschland-Dashboard“ (here) and the „Data Commons (Germany)“ (here).
The German Target 2 balance lost around Euro 20bn (!) in December 2024 and ended at Euro 1,046bn. The German inflation-rate rose and not really insignificantly: starting from its peak of 10.4% in October 2022, the rate decreased to finally 1.6% in September but has sice re-increased to, first, 2.0% in October, then 2.2% in November and now 2.6% in December 2024 (each YoY).
The German Labor market showed the usual seasonal development: After the unemployment rate rose to 6.1% in August and declined slightly to 6.0% in September, it remained at 6.0% in October, declined to 5.9% in November and rose to 6.1% in December 2024 (all MoM). There against, German insolvency filings now increased for 19 uninterrrupted times in a row until: After 3.1% in May, 13.9% in June, 23.8% in July, 13.8% in August, 19.5% in September, 22.4% in October, 18,8% in November and 12.3% in December 2023, 26.2% in January, 18.1% in February, 12.3% in March, 28.5% in April, 25.9% in May, a „mere“ 6.3% in June, 13.5% in July, 10.7% in August, 13.7% in September, 22.9% in October ad 13.8% in December 2024 (all YoY; cf. my then most recent comment, here, in German).
The leading German sentiment indicators, were, all in sync: The German (Industrial) Purchasing Managers’ Index (PMI) declined by 0.5 points and stood at 42.5 points on 2 December 2024. The ZEW Indicator for business expectations gained 8.3 points to 15,7 points in December 2024. There against, the ifo Business Climate Index lost a further 0.6 points and ended at 84.7 points in December 2024. The GfK-consumer index, again decreased by 4.7 points to -23.1 points in December 2024.
To sum up: Germany’s hard KPI are a mixed bag – some late „autumn boom“ (production, exports) already overshadowed by another blow to orders. Consumers‘ sentiment declining just before Christmas – normally the season with the highest retail-turnover already foreshadowed the indeed at best mediocre outcome of Christmas shopping (here, in German). Despite increasing wages (here), Germans choose to save money instead of spending. And probably, righfully so:
A year ago I predicted that 2024 will put an end to the illusion of Germany’s prosperity as narrated in the 2010’s (cf. here). And – despite the concrete figures not materialising as bad as I thought – how right I was! Well, to be fair, it did not need real witchcraft to read this into the glas bowl. And it is not very difficult to predict that the German decline will continue through 2025. While the German population has probably understood the message, German politicians, in the run-up to the Bundestagswahl on 23 February 2025 still outdo one another with promises how to increase welfare – for them, the illusion is still alive and kicking it seems.
Deutschland 2024 – das Ende der Illusionen
„2024, das Jahr, in dem Narrative reißen,
Illusionen platzen und hohle
Versprechen implodieren werden.“
Alexander Kissler via Twitter (hier).
Während man zu Beginn des Jahres 2023 zumindest noch (einigermaßen hoffnungsvoll) in die „trübe Glaskugel“ schauen durfte (hier), wurde das Ausmaß der Malaise Deutschlands im Laufe des Jahres zunehmend deutlich und am Beginn des Jahres 2024 ist die Sicht in die Glaskugel ziemlich klar: es steht nicht gut um Deutschland, insbesondere die deutsche Wirtschaft – leider über 2024 hinaus.
„Deutschland 2024 – das Ende der Illusionen“ weiterlesenCarmageddon – deutsche Automobilindustrie als Treiber der Wirtschaft?
Während sich diverse Branchen in Deutschland im Sturzflug befinden, scheint eine deutsche Branche, die in den Vorjahren eigentlich synonym für Krise stand, den Tiefpunkt überstanden zu haben, wenn man aktuellen Meldungen glauben darf. Die Rede ist von der Automobilindustrie. So hat VW im abgelaufenen Jahr „deutlich mehr Autos verkauft“ (hier), während BMW gar einen Verkaufsrekord meldet (hier). Also, alles succe bei German automotive? I beg to differ (und nehme damit mal wieder meinen „Carmageddon“-Faden auf, s. zuletzt hier):
„Carmageddon – deutsche Automobilindustrie als Treiber der Wirtschaft?“ weiterlesenStell dir vor, es ist der 31.12.2024, 20:30 Uhr…
…und nicht nur die Neujahrsansprache des Bundeskanzlers, sondern auch folgende Ereignisse liegen hinter dir:
1. Die deutsche Wirtschaft kommt nicht aus dem Knick – mit einem Minus des BIP von erklecklichen -1,2%, einer Jahres-Inflationsrate von 3,9% sowie einer Arbeitslosenquote von nur noch knapp unter 7% zum Jahresende durchlebte Deutschland 2024 ein zweites Rezessionsjahr.
„Stell dir vor, es ist der 31.12.2024, 20:30 Uhr…“ weiterlesenWeihnachts-Briefing 2023 – Was war? Was bleibt? Was kommt?
„Am Ende wird alles gut; und wenn es nicht
gut wird, dann war es noch nicht das Ende.“
Oskar Wilde
Wie jedes Jahr (hier), so schaue ich auch dieses Jahr zurück – und stelle zunächst nüchtern fest, dass ich in diesem Jahr auf diesem Blog so wenig veröffentlicht habe, wie seit 2016 nicht mehr. Ein schlechtes Zeichen? Nicht unbedingt – „halb wurde er gezogen, halb sank er dahin“, wie man so schön sagt. Zum einen war die Arbeitsbelastung dieses Jahr tatsächlich gleich zu Beginn des Jahres sehr hoch, was mich vom bloggen „wegzog“. Zum anderen „sank ich dahin“ und habe über das Jahr im Hintergrund einige Entscheidungen getroffen und aufgeräumt – so dass ich zukünftig mehr Zeit zum Schreiben haben werde. Denn Schreiben ist mein Ding. Von daher wird im neuen Jahr wieder mehr von mir kommen. Versprochen.
„Weihnachts-Briefing 2023 – Was war? Was bleibt? Was kommt?“ weiterlesenChina – Kalter Krieg „nur“ reloaded?
Auch wenn Xi Jinping aktuell Mr. Biden zu Konsultationen in San Francisco trifft (hier und hier, s zum Treffen 2021 hier), so stehen die Zeichen der Zeit zwischen diesen beiden Mächten dennoch auf „De-Coupling„, wie man jetzt so schön sagt. Deswegen wird man schon froh sein dürfen, wenn am Ende des Treffens beide Seiten höflich ihr „agree to disagree“ umschreiben. Denn die Zeichen stehen durchaus auf Konfrontation.
„China – Kalter Krieg „nur“ reloaded?“ weiterlesenChina – der „soziale Vertrag“ ist brüchig
„Man kann dem Volk wohl Gehorsam befehlen,
aber kein Wissen.“ – Konfuzius
Nach der Niederschlagung der Protestbewegung in Hongkong Ende 2020 (hier), wurde es ruhig um die Zivil-Gesellschaft in China. Denn die chinesische Zentralregierung ging auch gegen die Ihrer Wahrnehmung nach zu mächtig gewordenen Internet Start-ups vor, wie beispielhaft der Fall des Internet-Unternehmers Jack Ma und seines Konzerns Alibaba zeigt (hier). Das mit ihr auch die chinesische Zentralregierung zu rechnen hat, zeigten dann aber die durchaus kreativen Proteste gegen die Zero-Covid Politik der Regierung (hier und hier), die letztendlich erfolgreich waren und zu einer Beendigung sämtlicher Covid-Maßnahmen führte (hier, s. Bewertung der Folgen hier).
„China – der „soziale Vertrag“ ist brüchig“ weiterlesenChina – is the economy stupid?
Meinen letzten Post zur Wirtschaftslage in China habe ich Mitte Januar 2022 abgesetzt (hier) und seitdem hat sich die wirtschaftliche Lage nicht gerade zum Besseren gewendet, die damaligen Themen sind die gleichen, wie die heutigen – nur größer und drängender, wie die nachfolgenden Ausführungen zeigen.
„China – is the economy stupid?“ weiterlesenInflation im Oktober 2023 – Zwischentief?
Gegenüber dem Vormonat (hier) ergeben sich nur minimale Änderungen, es scheint, dass die Inflation in vielen westlichen Staaten zumindest auf hohem, aber nicht direkt kritischem, Niveau stagniert, zumindest ein Zwischentief scheint erreicht.
„Inflation im Oktober 2023 – Zwischentief?“ weiterlesenRisikoradar – Bankenkrise – Schnee von gestern?
Nach der „Rettung“ der First Republic Bank (FRB) durch JP Morgan (hier) und der Credit Suisse durch die UBS (hier) wurde es tatsächlich ruhig um die Bankenkrise in den USA – zumindest im Blätterwald (gute Zusammenfassungen der damaligen Situation hier und hier). Das war auch bei der Finanzkrise 2008 so, nachdem im März des Jahres die abstürzende Bear Stearns Investmentbank (von JPM (!), hier) gerettet wurde. Erst am 15. September – mit der Lehman-Pleite – erschien die Finanzkrise (wieder) auf der Bühne des Blätterwaldes. Aber damals wie heute gab es unter der (sozusagen Bühnen-) Oberfläche tektonische Verschiebungen, die sich im September Bahn brachen. Droht uns diesmal ähnliches Ungemach oder ist die Bankenkrise Schnee aus dem vergangenen Winter?
„Risikoradar – Bankenkrise – Schnee von gestern?“ weiterlesenSicherheitslage – das habe auch ich nicht kommen sehen
Angesichts des Terror-Angriffs der Hamas auf Israel nehme ich meine Betrachtungen der Sicherheitslage wieder auf (zuletzt hier, drei Tage vor dem Angriff auf die UKR). So schlimm die Lage ist, so nüchtern sollte man sie analysieren. Auch wenn mir das sehr schwer fällt (s. nur hier nach dem Angriff auf die UKR), gehe ich (zunächst) wenig auf die tatsächliche Lage vor Ort ein (die ist unübersichtlich) und gar nicht auf die menschlichen Tragödien ein – das geschieht an anderen Orten. Mein Blick geht eher auf die strategische Lage.
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