Risikoradar – Bankenkrise – Schnee von gestern?

Nach der „Rettung“ der First Republic Bank (FRB) durch JP Morgan (hier) und der Credit Suisse durch die UBS (hier) wurde es tatsächlich ruhig um die Bankenkrise in den USA – zumindest im Blätterwald (gute Zusammenfassungen der damaligen Situation hier und hier).  Das war auch bei der Finanzkrise 2008 so, nachdem im März des Jahres die abstürzende Bear Stearns Investmentbank (von JPM (!), hier) gerettet wurde. Erst am 15. September – mit der Lehman-Pleite – erschien die Finanzkrise (wieder) auf der  Bühne des Blätterwaldes. Aber damals wie heute gab es unter der (sozusagen Bühnen-) Oberfläche tektonische Verschiebungen, die sich im September Bahn brachen. Droht uns diesmal ähnliches Ungemach oder ist die Bankenkrise Schnee aus dem vergangenen Winter?

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Risikoradar – First Republic Bank „geretettet“ – Finanzkrise ante portas?

„Would I say there will never, ever be another financial crisis?
You know probably that would be going too far
but I do think we’re much safer and I hope that
it will not be in our lifetimes and I don’t believe it will be.“
Janet Yellen, 27.06.2017

Eigentlich war schon immer klar, dass die Aussage von Frau Yellen (die ich hier im Jahre 2020 auch schon entsprechend kommentiert hatte) nicht halten würde, was sie versprach. Dass es aber fast sechs Jahre dauerte, bis sie sich wohl als Fehlprognose entpuppt, spricht Bände.

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Morning Briefing – 19. Januar 2022 – Finanzrisiken 2022 – New „New Economy“?

Guten Morgen,

Bis ich mir mal eine Print-Ausgabe des Hurrablatts der deutschen Wirtschaft (aka „Handelsblatt“) zulege, dauert es ja. Am letzten Wochenende war es mal wieder soweit. Die Risiken an den Finanzmärkten steigen nämlich, wahrscheinlich so, wie seit fast acht (8!) Jahren nicht mehr (s. bei mir damals hier). Und das Handelsblatt listet etliche dieser Risiken auf. Wohl aber eher aus Versehen, denn eine „Klammer“ auch gerade im Kommentarteil, die diese Risiken mal zusammen betrachtet, sucht man vergebens. Dann schauen wir uns mal an, was das Hurrablatt (und andere) so zu bieten haben:

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Morning Briefing – 19. April 2021 – Boom & Bust – der Zirkus läuft

Am Tag der Entscheidung, wer bei den Grünen denn nun Kanzlerinnenkandidat wird (hier), schafft es die Union immer noch nicht, ihren (dann sowieso angeschlagenen) Kandidaten zu präsentieren (hier). Aber egal, wer es nun wird – Frau Baerbock wird eh Kanzlerin (wenn Frau Merkel nicht doch noch wieder antritt, s. hier). Und sie wird im Zweifel noch nicht mal ahnen (auch wenn sie das glaubt), was auf sie zufliegen wird:

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Corona – Kontrollillusion

(Der folgende Post erschien zunächst als Morning Briefing am 22. Januar 2021)

Nachdem ich ja die Woche über die Situation in den wichtigsten Ländern/Regionen beleuchtet hatte (s. zuletzt gestern hier zu Europa), wäre ja denklogisch heute Deutschland dran. Aber das Wochenende steht vor der Tür und da wollte ich dem geneigten Leser noch mal etwas zum Nachdenken mitgeben. Die Betrachtungen zu Deutschland kommen dann Montag, versprochen.

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Morning Briefing 2. November 2020 – Türkei Special

Guten Morgen, 

Nachdem die Türkei am Freitag durch die Auswirkungen eines Erdbebens erschüttert wurde (hier), möchte ich den Blick mal wieder (s. zuletzt hier) auf die wirtschaftlichen Verwerfungen richten, denen das Land aktuell ausgeliefert ist: 

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Morning Briefing 28. Juni 2019 – Heloc // CDO // ETF

Guten Morgen,

Zumindest hier in Köln / Bonn, wo ich zur Teilnahme am 8. Turnaround-Kongress weile, hat sich die Temperatur gestern mal im erfreulichen mittleren Bereich eingependelt. Geht doch. Aber laut Bild wartet ab Sonntag schon die nächste Hitzewelle auf uns (hier). Nicht gut.

Genau so wenig, wie die Buchstabensuppe, die ich Ihnen heute Morgen präsentiere, denn nicht nur stürzt mit H2O ein Fonds auf Grund von Liquiditätsproblemen ab (hier) – was ja  durchaus schon zu einigen Kalauern einlädt, aber vor allen Dingen auch Erinnerungen an die Anfänge der letzten Finanzkrise weckt („Bear Stearns reloaded“?). Auch hatte ich ja gestern schon mit Verweis auf die Bundesbank erläutert (hier), dass die Zentralbanken die Zinsen gar nicht anheben könnten, weil dann einige Banken pleite gehen würden. Zerohedge garniert das ganze noch mit paar interessanten (oder je nach Sichtweise beängstigenden) Charts (hier), die zeigen, dass das Finanzsystem bei einem Zinsanstieg unter den bestehenden Schulden zusammenbrechen würde.

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Morning Briefing 11. Dezember 2018 – Brexit // Bitcoin // Blase

IMG_5632 (2)(Quelle: Schatzi) 

Guten Morgen,

Der Brexit verkommt zur Zirkusnummer (hier), Macron scheitert spektakulär in Frankreich (hier) und Trump bekommt kein neues Personal (hier), wohl weil er zu viele gefeuert hat. Ist die Welt nicht ein Käfig voller Narren? Vielleicht muss es erst so kommen, damit Vernunft wieder Einzug hält, wer weiß.

Heute dann mal „Die drei B’s“, also Brexit, Bitcoin und Blase – mit einer vielleicht für meine regelmäßigen Leser eher ungewöhnlichen Prognose. Bauchgefühl halt.  „Morning Briefing 11. Dezember 2018 – Brexit // Bitcoin // Blase“ weiterlesen

Morning Briefing 12. November 2018 – Krise? Wirklich?

IMG_5632 (2)(Quelle: Schatzi) 

Guten Morgen,

Tja, spätestens nach dem 2:3 gegen den BVB (hier) dürften die Bayern in der Krise sein – und die Bundesliga vielleicht mal wieder spannend werden. Ob die (Welt-)Wirtschaft auch in eine Krise abdriftet ist noch nicht ausgemacht – aber die Zeichen mehren sich (z. B. der Auftragseinbruch in Japan (hier; danke für den Hinweis, msc!). Und auch die Expertenmeinungen zum Thema häufen sich – es will wohl diesmal keiner der letzte sein, der vor der Krise warnte. Grund genug, an dieser Stelle mal die Argumentation von Wolf (of Wolfstreet), Nassim Taleb (das war der mit dem „Schwarzen Schwan“ und – man glaubt es kaum – dem Handelsblatt aufzuzeigen:

Krise: https://wolfstreet.com/2018/10/31/how-and-when-will-the-next-financial-crisis-happen/

Gut: Wolf definiert mal den wachsweichen Begriff der „Finanzkrise“. Weniger gut: Er glaubt, dass es in nächster Zeit keine globale Finanzkrise geben wird. Selbst eine Finanzkrise in China hätte keine globalen Auswirkungen. Na, die Ansicht teile ich dann doch nicht.

Krise: https://www.zerohedge.com/news/2018-11-04/nassim-taleb-explains-how-global-economy-more-fragile-today-2007

Ich halte es da eher mit Nassim Taleb – das Finanzsystem ist fragiler, als 2007…

Krise: https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/die-naechste-rezession-abschwung-oder-crash-warten-auf-den-grossen-knall/23589494.html

Wow, wenn selbst der Gute-Laune-Bär der deutschen Wirtschaft – das Handelsblatt (!) – auf Krise schwenkt, dann wird’s ernst. Auch wenn die Autoren des Artikels dazu noch Daniel Stelter bemühen müssen (der ab jetzt deswegen  jeden Tag seinen inneren ****-Parteitag feiern dürfte) benötigten. Respekt. Gute Analyse – einzig den sarkastischen Vergleich von Krisenpropheten mit kaputten Uhren, die ja zwei Mal am Tag richtig gehen, sollte sich das Blatt angesichts der eigenen unrühmlichen Historie in der letzten Finanzkrise eher stecken.

Historisch: 1998: Die Autohersteller Daimler-Benz und Chrysler fusionieren zu DaimlerChrysler(https://de.wikipedia.org/wiki/12._November) – die „Hochzeit im Himmel“, erinnern Sie sich? Auch so eine „Erfolgsgeschichte“. Vielleicht kann ich in zwanzig Jahren dann einen ähnlichen Kommentar zu Bayer / Monsanto schreiben….

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,

-tz

Cassandras – häufiger dort, wo man sie nicht vermutet

Zeitung

Zum Wochenende hatte ich mir drei Artikel „auf Halde gelegt“ – ohne zu wissen, dass sie im „Zusammenspiel“ nicht unbedingt für gute Laune sorgen würden. Im ersten zeigt ein ehemaliger Journalist der Financial Times, John Authers,  in meinen Augen und vielleicht unabsichtlich ein „Sollen sie doch Kuchen essen“-Verständnis seiner Leser. Der zweite Kommentar, von Hans-Werner Sinn im Handelsblatt, zeigt für mich die Orientierungslosigkeit dieser Zeitung. Der letzte Artikel (samt Buch), vom Hedge-Fonds Manager Ray Dalio beweist in meinen Augen mehr „Cassandra-Qualität“, als FT und HB zusammen. In meinen Augen sollte es uns zu denken geben, wenn Spekulanten, wie Ray Dalio, mehr, schlüssigere und authentischere Warnungen abgeben, als die eigentlich dafür verantwortliche Presse.  „Cassandras – häufiger dort, wo man sie nicht vermutet“ weiterlesen