Mission

Sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.
Hanns Joachim Friedrichs

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Wozu?

Legonomics soll unabhängig über Ereignisse und Entwicklungen informieren, die maßgeblichen Einfluss auf die volkswirtschaftliche Entwicklung haben, sowie damit einhergehende Chancen und Risiken. Dazu bündelt legonomics Informationen aus frei verfügbaren (Internet-) Quellen (neudeutsch: „OSINT“; Open Source Intelligence), überprüft sie auf die „Weak Signals“ nach Ansoff (s. näher hier) und bildet damit die (veröffentlichte) Grundlage für meine entsprechende Beratung im Bereich Risiko- und Krisenfrüherkennung in Unternehmen (s. grundlegend dazu hier). Aus der kritischen Analyse der so gewonnen (neudeutsch) „Intelligence“ sollen dann Lösungsansätze entwickelt werden. Damit soll dieser Blog einen Beitrag zu der von Gerd Gigerenzer zu Recht geforderten Risikokompetenz (hier) in Wirtschaft und Bevölkerung leisten.

Warum?

Ich bin Wirtschaftsanwalt. Den Teil „Anwalt“ in dieser Berufsbezeichnung habe ich durch Ausbildung und Berufserfahrung ausreichend mit Inhalt füllen können. Zwischenzeitlich ging mir allerdings auf, dass es ja auch noch den Teil „Wirtschaft“ gibt. Bis auf den üblichen Schein in „Buchhaltung & Bilanzkunde“, den Grundlagenschein in VWL und einige Vorlesungen in BWL war dieser Teil bis ca. 2006 wenig abgedeckt.

Dann stellte ich bei meinen ersten „Financial Restructurings“ eine Diskrepanz zwischen der Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklung in den üblichen Medien und meiner eigenen Erfahrung fest: die Medien feierten sog. „Mezzanine-Finanzierungen“ als Heilmittel für mittelständische Finanzsorgen nach dem Zusammenbruch der New Economy und die Börsen einen Rekord nach dem anderen – während andere sich negativ entwickelnde Parameter offensichtlich ausgeblendet wurden. In dieser Zeit bekam ich den Auftrag, bei einer deutschen Bank einen Vortrag zur wirtschaftlichen Entwicklung zu halten. Im Zuge der Vorbereitung dieser Veranstaltung fielen mir dann immer mehr „Schuppen aus den Augen“ – Begriffe, wie CDS, CDO, CovLite, Subprime-Loans machten plötzlich Sinn für mich. Und am 10. Juli 2007 habe ich dann vor den Augen (noch ziemlich) erstaunter Banker die Finanzkrise „vorhergesagt“. De facto war der Zusammenbruch da schon in vollem Gange – das wollte nur niemand wahrhaben. Seit diesem Ereignis will ich „die“ Wirtschaft zumindest genauso gut verstehen, wie das Recht – ich mache quasi meinen „persönlichen MBA“ – nun auch mit Hilfe dieses Blogs.

Inspiriert ist dieser Blog von Norbert Walter, Jürgen Stark und Thomas Mayer – die einerseits viel zu meiner wirtschaftlichen Bildung beigetragen haben (ohne es zu wissen), aber auch durch ihre Prinzipienstärke (in menschlicher, nicht wissenschaftlicher) Hinsicht beeindrucken, von weissgarnix.de, einem leider viel zu früh abgeschalteten Blog, der in meinen Augen die Finanzkrise von 2007/2009 am Verständlichsten erklärte und schließlich von brand eins, einer Zeitschrift, die seit Jahren gegen den journalistischen Mainstream schwimmt und Lösungen statt Probleme präsentiert.

Wie?

Quasi umgekehrt zur sog. „Ökonomischen Theorie des Rechts“ verfolge ich die „Juristische Analyse der Wirtschaft“  und versuche wirtschaftsbezogene Themen mit den Augen eines Juristen zu analysieren. Dass Juristen es auch in der Wirtschafts(wissenschaft) zu „etwas bringen“ können, sollte allein der gelernte Jurist Peter F. Drucker hinreichend belegen.

Neben dem oben geschilderten Schlüsselerlebnis der Finanzkrise 2007 ff. und der anhaltenden Diskussion über das Scheitern der Wirtschaftswissenschaften bei der Voraussage oder Bekämpfung der Wirtschaftskrise verfolge dich die Diskussionen in der sog. Verhaltensökonomie mit großem Interesse – dementsprechend dürfte mein Denken davon beeinflusst sein. Schließlich versuche ich, dem oben zitierten Leitspruch des viel zu früh verstorbenen Journalisten Hajo Friedrichs (s. dazu hier) und dem US-Journalisten I. F. Stone nahe zu kommen und den Ansätzen des konstruktiven Journalismus zu folgen – wohl wissend um die damit verbundenen Risiken (s. nur hier).

Wie ich in meinem Beruf ein iteratives Vorgehen (bezeichnet in der Mathematik das sich schrittweise in wiederholten Rechengängen der exakten Lösung Annähern) bevorzuge, so wird auch dieser Blog immer wiederkehrend verbessert werden – er ist also im besten Sinne „work in progress“. Wenn Sie Anmerkungen zu meiner Arbeit haben, würde ich mich darüber freuen, wenn Sie diese mit mir teilen (info@legonomics.de).

Wer noch?

Wer Interesse an einem Gastbeitrag hat, kann sich gerne über info@legonomics.de an mich wenden.