Morning Briefing – 8. April 2020 – Europa-Special

Die „Financialisation“ läuft wieder – wie geschmiert: Nachdem gestern auch die japanische Regierung eine Verdoppelung der Hilfspakete in Aussicht gestellt hatte (hier), gab es für die Aktienindizes kein Halten mehr (s. hier zum DAX). Dabei geht die Nachricht völlig unter, dass Argentinien gerade erneut mit Zahlungen ausgefallen – mithin pleite ist (hier). Und Argentinien wird nicht das einzige Land bleiben, dass in der Corona-Krise (endgültig) in die Staatspleite rutschen wird. Die bange Frage ist natürlich, ob die Dauerkrise-Kandidaten in der Eurozone – Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich – sich in die Richtung von Argentinien bewegen oder (erneut) durch die EZB und die Euro-Mitgliedsstaaten gerettet werden müssen.

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Morning Briefing 7. April 2020 – Start-ups Special

Guten Morgen,

Gestern erst hatte ich mich über die (unbezifferte) Staatshilfe für den FTI Touristik-Konzern aufgeregt (hier). Und jetzt soll die – angeblich dank staatlicher Hilfe für 12 Monate durchfinanzierte – Gesellschaft billig von einem ausländischen „Investor“ geschossen werden (hier). Kann mir mal einer erklären, warum der deutsche Staat nicht wenigstens die Anteile im Gegenzug zur Unterstützung übernommen hat?

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Morning Briefing – 6. April 2020 – Statistik // Politik // Presse

Guten Morgen,

Das kann doch nicht wahr sein! Jetzt retten die Regierenden mit FTI Touristik schon den zweiten Reiseveranstalter (hier) – und dass, wo selbst das McKinsey/Roland Berger Team erst in der letzten Woche festgestellt hat, dass der Touristik-Sektor einer der letzten sein wird, der nach Corona wieder „hochfahren“ wird (hier).

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Coronavirus – „Glaube nie einer Statistik, …

… die du nicht selber gefälscht hast.“ Dies wahlweise Winston C., Johannes Rau oder anderen zugeschriebene Zitat feiert in Zeiten der Corona wieder mal fröhliche Urständ – und da tritt einiges zu Tage, wenn man dem RKI und Statistikern „aufs Maul“ schaut. ABER, gleich vorab: Wie schon bei meinem „Leugner und Blockwarte“-Post (hier), war es gut, diesen Post mal ein bisschen „reifen“ zu lassen. Denn es zeigt sich wieder einmal, dass berechtigte Kritik bei den Verantwortlichen ankommt und sie tatsächlich vernünftig zu reagieren scheinen – und die Qualität der statistischen Erhebungen sozusagen „on the go“ verbessern. Hut ab, aber lesen Sie selber:

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Morning Briefing – 3. April 2020 – Krankenhaus-Special

Guten Morgen,

Schöne, neue Nach-Corona-Welt – McKinsey und Roland Berger haben sie gerade entworfen (hier). Ich gebe den Damen und Herrn der Edelberatung zwar sowohl in der Analyse Recht, dass Reise- und Touristik als letztes wieder „hochfahren“ werden, dass die Digitalisierung vorangetrieben werden muss und dass die Lieferanten vielleicht nicht single-source irgendwo in Asien hocken sollten. Aber gerade beim letzten Punkt würde ich mal gerne Mäuschen in den Archiven dieser beiden „Top“-Berater spielen, die für -zig Milliarden Euro nämlich jahrelang das Lied des Outsourcing und der Verlagerung von Arbeitsplätzen (und aus nichts anderem bestehen ja „Lieferketten“) nach Asien gesungen haben. Aber, wie immer gilt, was interessiert mich der Schmarrn, den ich gestern erzählt habe…..

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Morning Briefing 2. April 2020 – Transport-Special

Guten Morgen,
 

Tja, und täglich grüßt das Murmeltier – werden sich die Mitarbeiter von Karstadt heute Morgen gedacht haben, als sie die Schlagzeile lasen, dass über ihr (nun mit Galeria Kaufhof fusioniertes) Unternehmen ein „Schutzschirmverfahren“ beantragt wurde (hier). Interessant erscheint, dass der Eigner der Gruppe zunächst noch im Dezember 2019 über eine Anleiheplatzierung Euro 250 Mio. aufgenommen hatte (hier) und in der letzten Woche – wohl um das Kriterium der weiterhin bestehenden Zahlungsfähigkeit bei der entsprechenden Norm der InsO (§ 270b) einzuhalten – noch Euro 140 Mio. an den Konzern überwiesen hat. Da dürfte nach der Insolvenz nicht mehr viel von übrig sein…

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Morning Briefing – 1. April 2020 – China-Special

Guten Morgen,

Ist das schlimmste zumindest in China schon wieder vorbei? Die – nach offiziellen Angaben – extrem geringen Raten von Neuinfektionen und Toten (aktueller Stand:  82.308 / 3.316, JHU) suggeriert das. Vielleicht sogar in wirtschaftlicher Hinsicht? Der rasante Anstieg des PMI scheint dafür zu sprechen (hier). Allerdings sprechen einige – nicht ganz so offizielle – Daten eine andere Sprache: So wurden gegen Ende März die gerade wieder eröffneten Kinos in China auf Grund Verfügung der Zentralregierung erneut geschlossen (hier) und die Zahl der Beerdigungen in Wuhan erscheint verdächtig hoch (hier). Britische Forscher gehen denn auch davon aus, dass die chinesische Zentralregierung das Ausmaß der Pandemie in China zu verschleiern versucht (hier).

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Morning Briefing 31. März 2020 – Energie-Special

Guten Morgen,
 

War es das schon wieder? Immerhin steht DAX seit dem Handelsstart heute Morgen über 10.000 Punkte (hier) und China sendet erste Zeichen der Erholung (hier, dazu mehr in einem der nächsten MB’s). Oder doch nur einer der gefürchteten „Dead Cat Bounce„? Angesichts der rapide steigenden Zahl an Infizierten und Toten weltweit (788T+/38T+, JHU) und auch in Deutschland (67.501/650, JHU) mag ich noch nicht so richtig an eine Trendwende glauben. Aber, wer weiß….

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In eigener Sache: Die Glaskugel in Zeiten der Corona

„A company that is right three out of five times
on its [forecasts] is going to have an ever
increasing edge on a competitor that gets
them right only two times out of five.“
Shoemaker / Tetlock, „Superforecasting“, HBR

Wie im Vorjahr (hier) , so sollte ich auch in diesem Jahr den Studierenden der Berlin Startup School im Rahmen eines Vortrages die Vorteile eines „Blicks in die Glaskugel“, sprich einer Marktanalyse nahe bringen. Und dann kam Corona…

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Morning Briefing – 30. März 2020 – Blackrock // TALF // Fed

Guten Morgen,

War zu erwarten und von mir auch so prognostiziert: Die Großen werden gerettet und die Kleinen zum Lüften rausgehängt
(s. nur hier und hier). Beispiele gefällig? Here you go: „TUI bekommt Staatskredit über 1,8 Milliarden Euro“ (wohlgemerkt von der Bundesregierung zugesagt und von der KfW auszuzahlen). Zwar müssen wohl noch einige Banken zustimmen, aber: zum einen ist nur eine von meinen neulich aufgestellten Mindestbedingungen für solche Kredite erfüllt (hier, Sie erinnern sich? Keine Aktienrückkäufe, keine Boni ans Management und keine Dividendenzahlung). Lediglich eine Auszahlung von Dividenden an Aktionäre soll laut Pressemeldungen verboten sein. Zum anderen fragt man sich, wer denn hier gerettet werden soll, wenn man sich die Aktionärsstruktur dieses REISEkonzerns anschaut (hier). Zudem ist fraglich, ob TUI nach dem 28. April überhaupt noch eine Lizenz zum Vertrieb von Reisen haben wird (hier). Während also TUI großzügig Gelder aus einem der zahlreichen Rettungsfonds der Bundesregierung erhält, sollen die Kunden, die jetzt erst mal aufs Reisen verzichten dürfen, mit Gutscheinen abgespeist werden (hier) – und damit natürlich auch das weiterhin bestehende Insolvenzrisiko des Unternehmens tragen. Vielleicht versucht Herr Altmaier ja so, seine „Nationale Industriestrategie“ (s. näher dazu hier) durchzusetzen. Aber mir stellt sich ja die Frage, ob schlichte Größe allein das Kriterium ist, oder ob nicht vielleicht auch andere Bedingungen gelten sollten. Vielleicht so etwas, wie „Systemrelevanz“? Die würde ich bei einem Reiseveranstalter doch mal hinterfragen.

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