Morning Briefing 7. April 2020 – Start-ups Special

Guten Morgen,

Gestern erst hatte ich mich über die (unbezifferte) Staatshilfe für den FTI Touristik-Konzern aufgeregt (hier). Und jetzt soll die – angeblich dank staatlicher Hilfe für 12 Monate durchfinanzierte – Gesellschaft billig von einem ausländischen „Investor“ geschossen werden (hier). Kann mir mal einer erklären, warum der deutsche Staat nicht wenigstens die Anteile im Gegenzug zur Unterstützung übernommen hat?

Aber das ist ja bestimmt nur ein einmaliger Vorgang, ein Versehen, oder? Schaun mer doch mal bei der deutschen Prestige-Branche, den Startups, nach:

Staatshilfe: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/corona-regierung-will-start-ups-mit-2-milliarden-euro-helfen-16706787.html

Besser Euro 2 Mrd. in die Päppelung von Startups, als in die „Rettung“ von Reiseunternehmen (keine Bange, die gehen dennoch pleite, glauben Sie mir).

Ausverkauf: https://www.welt.de/wirtschaft/article206273765/Start-ups-Stars-der-deutschen-Wirtschaft-droht-der-Ausverkauf-ins-Ausland.html

Ach ja, „droht“… Gerade China ist ja so gefährlich… Oder ist es wie immer? Das Gatter wird erst zugemacht, nachdem der Bulle entwichen ist? Dafür sprechen Zahlen von Brand Eins (hier), wonach die Summe aller chinesischen Übernahmen / Beteiligungen von / an deutschen Unternehmen von Euro 12,1 Mrd. in 2017 auf nur noch Euro 1,3 Mrd. in 2019 gesunken ist.

Scheitern: https://amp2-wiwo-de.cdn.ampproject.org/c/s/amp2.wiwo.de/erfolg/gruender/gruenderszene-wie-sich-scheitern-wirklich-anfuehlt/25558176.html

Dieser Artikel wurde am 1. März 2020 publiziert, zwei Wochen bevor die Regierung drastische Maßnahmen gegen die weitere Verbreitung ergriff. Vielen weiteren Startup-Unternehmern dürfte es derzeit ähnlich gehen, wie den im Artikel beispielhaft genannten…

Fazit: „Staatshilfe für Startups“ klingt erst mal besser als „Staatshilfe für Reiseunternehmen“ – aber es wird im Zweifel nicht für alle oder gar für viele reichen. Und nicht nur Ludwig Erhard dürfte sich im Grabe umdrehen.

Historisch: 1964: IBM stellt den Großrechner System/360 vor. Mit diesem Rechner-System steht erstmals eine Plattform zur Verfügung, die eine Skalierung der Rechnerleistung bei Kompatibilität der Anwendungen ermöglicht. Viele Konzepte des System/360 sind bis heute die Basis der IBM-Großrechnerfamilien (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/7._April)

Keep calm and carry on!

-tz 

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