Guten Morgen,
Der Fed-Chef, Herr Powell, hat scheinbar Angst, seinen Job genau so zu verlieren, wie am letzten Wochenende der Chef der türkischen Zentralbank (hier). Anders ist es nicht zu erklären, dass er außerhalb des Protokolls, nämlich während einer Anhörung im US-Kongress die erste Zinssenkung seit Dezember 2008 bereits für Ende Juli andeutet (hierund hier). Und das, obwohl sich aus dem letzten Fed-Protokoll eigentlich keine zukünftige Zinserhöhung ablesen ließ (hier). Prompt stieg der S&P-Index auf über 3.000 Punkte und damit ein Allzeithoch (hier). Eine völlig pervertierte Situation, wie auch Dirk Müller aufzeigt (hier, Danke Alex). Allerdings verflog die Euphorie sehr schnell wieder, wie die Kurven des Dow Jones (hier), des S&P (hier) und des DAX (hier) zeigen. Das riecht nach Panik – denn möglicherweise ist die lockere Geldpolitik schon so weit ausgereizt, dass sie keine Impulse mehr für ein (wenn auch schuldenbasiertes) Wirtschaftswachstum geben kann. Deswegen teile ich die Ansicht von Weik/Friedrich, dass wir demnächst einen ganz anderen Typ von Freitags-Demos sehen werden (hier, Danke, msc).
„Morning Briefing – 11. Juli 2019 – China Special“ weiterlesen