Morning Briefing – 28. Mai 2020 – Europa-Special

Guten Morgen,

Mit „Warum die Neuinfektionen trotz Lockerungen nicht steigen“ wirft Die Welt eine interessante Frage auf. Und tatsächlich zeigt die Zahl der positiv getesteten seit Wochen (!) nach unten (s. nur hier) – obwohl Frau Merkel mantraartig vor einer Erhöhung wegen „zu starker“ Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen warnt (s. nur hier). Irgendwie wird man den Verdacht nicht los, dass Frau Merkel und andere (ängstlichere) Landeschefs den Gang in die Freiheit schon ganz gerne zulassen (denn sonst würden sie ja konsequent die Keule des § 32 IfSG schwingen), sich aber argumentativ das „ich habe es euch ja schon vorher gesagt“-Hintertürchen offen halten. Und das, anstatt den Bürgern, die zu übergroßen Teilen (selbst im ansonsten widerspenstigen Berlin) die Vernunft aufbringen, die teils chaotisch ergangenen Maßregelungen (Sie erinnern sich an die Diskussion über die Maskenpflicht?) im wahrsten Sinne des Wortes „zu leben“, inständig zu danken und auf deren Vernunft zu vertrauen.

Nach einer völlig vergeigten Krisenprophylaxe genau derselben Politiker (ich verweise nur auf die Dokumentation der nicht genutzten 78 Tage (hier)), einem offen zur Schau getragenen  Maternalismus oder Paternalismus gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern jetzt noch taktische Spielchen zu betreiben, um am Ende auf jeden Fall „toll dazustehen“ ist – mit Verlaub – kein „Leadership“, sondern unsäglich. Da kommt einem der alte Martin Luther wieder in den Sinn („Aus einem verzagten Ar*****….“). Dies um so mehr, als erneut dieselben Politiker glauben, die desaströsen wirtschaftlichen Folgen (über die Folgen für Kinder und Jugendliche wollen wir hier mal gar nicht reden, s. nur aktuelles Beispiel hier) ihres (Nicht- / Zu spät – / zu viel-) Handelns nunmehr mit einer warmen Dusche aus der Geldkanne beseitigen zu können, wie das nachfolgende Briefing exemplarisch für Europa zeigen wird.

„Morning Briefing – 28. Mai 2020 – Europa-Special“ weiterlesen

Morning Briefing – 12. Mai 2020 – Notenbanken // Corona-Hilfen // Fintyre

Guten Morgen,

Letzte Woche noch hatte ich mich über den Neo-Feudalismus in der deutschen Politik aufgeregt (hier und hier), nur um gestern sofort ein weiteres Beispiel vorgesetzt zu bekommen: Frau Andrea Nahles, mit der Qualifikation einer ehemaligen SPD-Vorsitzenden mit einem Abschluss als „Magister Artium“ in Germanistik und Politikwissenschaften wird neue Präsidentin der – Herrn Olaf Scholz untergeordneten – Bundesanstalt für Post und Telekommunikation, einer mit der Besoldungsgruppe B6 dotierten Stelle (hier). Angesichts der sonstigen Aufgeregtheit der Journaille in diesen Zeiten wundert mich die Zurückhaltung in diesem Punkt angesichts des offensichtlich reinen Versorgungscharakters dieser Neubesetzung (s. nur hier und hier).

„Morning Briefing – 12. Mai 2020 – Notenbanken // Corona-Hilfen // Fintyre“ weiterlesen

Morning Briefing – 21. April 2020 – Europa-Special

Guten Morgen,

Italiens tiefe Enttäuschung über Deutschland„. Wie die Kommentatoren im entsprechenden Talk auf Radio Eins neulich wieder einmal super herausarbeiteten (hier), ist Deutschland für Europa das, was die USA für die Welt sind: Der Sündenbock. Wir können es nur falsch machen, egal, was wir machen. Das Problem dabei ist, dass wir Deutschen nicht das Selbstbewusstsein und die Unbekümmertheit der Amis haben. Schaut man so durch den Blätterwald, dann sieht man die Verbreitung von „Himmelhoch-Jauchzend“ („In der Krise wird Deutschland zum heimlichen Helden Europas„) bis zu „Tode betrübt“ („Vor allem Deutschland verkennt die historische Größe der Aufgabe und verzwergt sich in der Rolle des Strebers, der nicht helfen kann, ohne zu belehren.„).

„Morning Briefing – 21. April 2020 – Europa-Special“ weiterlesen

Morning Briefing – 8. April 2020 – Europa-Special

Die „Financialisation“ läuft wieder – wie geschmiert: Nachdem gestern auch die japanische Regierung eine Verdoppelung der Hilfspakete in Aussicht gestellt hatte (hier), gab es für die Aktienindizes kein Halten mehr (s. hier zum DAX). Dabei geht die Nachricht völlig unter, dass Argentinien gerade erneut mit Zahlungen ausgefallen – mithin pleite ist (hier). Und Argentinien wird nicht das einzige Land bleiben, dass in der Corona-Krise (endgültig) in die Staatspleite rutschen wird. Die bange Frage ist natürlich, ob die Dauerkrise-Kandidaten in der Eurozone – Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich – sich in die Richtung von Argentinien bewegen oder (erneut) durch die EZB und die Euro-Mitgliedsstaaten gerettet werden müssen.

„Morning Briefing – 8. April 2020 – Europa-Special“ weiterlesen

Morning Briefing 13. März 2020 – Sparkassen // Insolvenzantragspflichten // Zombies

Was war das denn gestern? Die EZB-Chefin verkündet ein Rettungspaket (hier und hier) und der DAX erleidet den zweithöchsten Verlust seiner Gesichte (-12,24% (!) hier); die Fed verkündet „QE to infinity“ (hier) – und der Dow Jones crasht um ebenfalls rekordverdächtige nahezu 10% (hier). Und: Warum ist denn niemand auf die Idee gekommen, mal den Handel nicht nur zeitweise (wie in den USA geschehen) auszusetzen, wie bei anderen Crashs? Entweder wurden die ganzen „Masters of the Universe“ von den Ereignissen überrollt oder Ihnen kommt die Ausrede „Corona“ für einen Markt-Reset ganz gelegen. Beides allerdings keine Begründungen, die mir Vertrauen einflößen.

„Morning Briefing 13. März 2020 – Sparkassen // Insolvenzantragspflichten // Zombies“ weiterlesen

Morning Briefing – 30. Januar 2020 – Stresstest // Deutsche Bank // Popolare di Bari

Guten Morgen,

7.814/170 – der Status Infizierte / Tote durch den Coronavirus, wenn man den offiziellen Zahlen glauben darf. Sehr guter Kommentar von einem Virologen (das ist dann doch wirklich mal ein Experte ohne erforderliche Anführungszeichen) im Tagessspiegel (hier). Meine Quintessenz: der aktuelle Coronavirus ist ein SARS-Virus in abgeschwächter Form, die Letalitätsrate ist um die zwei Prozent (wenn man den Zahlen glauben darf). Und irgendwann hatte sich das Virus bei der SARS-Infektion 2002/2003 so mutiert, dass es für den Menschen ungefährlich wurde. Muss diesmal nicht der Fall sein, ist aber auch nicht ausgeschlossen. Jede Grippewelle in Deutschland ist tödlicher. Das heißt nicht, dass man das Virus nun ignorieren sollte, aber es ist auch (noch) nicht der schwarze Tod in neuem Gewand.

„Morning Briefing – 30. Januar 2020 – Stresstest // Deutsche Bank // Popolare di Bari“ weiterlesen

Morning Briefing – 10. Dezember 2019 – EZB // EU-Kommission // Maut

Guten Morgen,

Heute mal ein verkapptes „Politiker-Korruptions-Special“. Da schlackern einem die Ohren….

„Morning Briefing – 10. Dezember 2019 – EZB // EU-Kommission // Maut“ weiterlesen

Morning Briefing 3. Dezember 2019 – Europa Special

Guten Morgen,

Kaum hat die SPD ein neues Führungsduo – Herr „Steuer-CD“ Norbert Walter-Borjans und Frau „IT“ Saski Esken – schon wird fröhlich über das Ende der GroKo spekuliert (hier). Nicht, dass ich einen Abgang von Frau Merkel nicht generell begrüßen würde. Aber man stelle sich mal in der aktuellen Situation eine Regierungskrise vor….

„Morning Briefing 3. Dezember 2019 – Europa Special“ weiterlesen

Morning Briefing – 31. Oktober 2019 – (Noten-)Banken-Special

Guten Morgen,

Minister Altmaier fühlt sich wie nach einer Begegnung mit Muhamed Ali (hier), aber sonst scheint alles in Ordnung. Mr. Powell verkündet derweil (erwartungsgemäß), dass der Leitzins um 0,25% gesenkt wird (hier) – obwohl die US-Wirtschaft im dritten Quartal 2019 um immerhin noch 1,9% gewachsen ist (hier). Was treibt die Notenbanken, ihr Pulver so früh zu verschießen? Um so mehr, als dass das DIW das Ende der aktuellen Krise schon nahen sieht (hier). Der aktuell stagnierende IFO-Indikator (hier) scheint dem Institut Recht geben. Also, Bodenbildung? Ich bin mir sicher, Frau Lagarde, ab Morgen Chefin der EZB (hier) dürfte den „Aufschwung“ noch beschleunigen…

„Morning Briefing – 31. Oktober 2019 – (Noten-)Banken-Special“ weiterlesen

Morning Briefing – 25. Oktober 2019 – „Banken-Special“

Guten Morgen,

MEINE FRESSE: Gestern noch hatte ich es als „irre“ bezeichnet, dass die Fed jeweils USD 120 Mrd. über Nacht als Überbrückungsfaszilität dem Interbankenmarkt zur Verfügung stellt – nur um dann zu lesen, dass es letzte Nacht tatsächlich USD 134 Mrd. waren (hier)! Auch angesichts der Tatsache, dass die Fed damals (vor etwas mehr als einem Monat!) von der „Austrocknung“ des Interbanken-Marktes überrascht wurde (hier) sollten wir uns alle darüber im Klaren sein, dass die Zentralbanker NICHTS im Griff haben – und wir gerade am Rand des Vulkans tanzen. Ja, ich weiß, Sie verdrehen die Augen und denken, DER schon wieder. Aber lesen Sie unten einfach weiter….

„Morning Briefing – 25. Oktober 2019 – „Banken-Special““ weiterlesen