Morning Briefing 29. April 2020 – Wirtschaftskriminalitäts-Special

Guten Morgen,

Bereits am 25. März hatte ich mich über die damalige Prognose der Wirtschaftsweisen lustig gemacht (hier). Auch den in einem kurze Zeit später von den Wirtschaftsweisen Rückgang von 2,8% bis 5,4% der Wirtschaftsleistung in 2020 (hier und hier) hielt ich schon bei der Veröffentlichung eher für lächerlich. Hatte das IFO-Institut doch schon Ende März einen Rückgang des BIP von bis zu 20% angenommen. Nun hat das IFO-Institut erste konkrete Schätzungen zum Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland während des Shutdowns vorgelegt – und kommt für diese Periode auf einen Rückgang von 16%. „Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um kalenderbereinigt 6,6 Prozent schrumpfen; berücksichtigt man die vergleichsweise vielen Arbeitstage, verringert sich der Rückgang auf 6,2 Prozent“, erklärt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.“ (s. ausführlich bei der FAZ hier). Das ist zwar nicht mehr ganz so viel, wie der ursprüngliche worst case des Instituts von -20% suggeriert. Aber immer noch mehr, als die Wirtschaftsweisen auch jetzt zugestehen. Die gehen zwar nicht mehr „nur“ von -2,8% aus, sondern sehen das vormalige worst case Szenario von -5,4% nunmehr als realistisch an (s. zu anderen, noch positiveren Prognosen hier).

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Wirtschaftskriminalität: Cum-Ex-Special

Wegen Corona ist hier vieles auf meinem (virtuellen) Schreibtisch liegen geblieben – unter anderem auch die durchaus jetzt mit Riesenschritten vorangehenden Entwicklungen in Sachen Cum-Ex, über die ich das letzte Mal am 18. Februar berichtet hatte (hier). Grund genug, hier mal ein Special einzulegen – schon um mal aufzuräumen:

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Morning Briefing 18. Februar 2020 – Cum Cum // Cum Ex // Wirecard

Guten Morgen,

73.335/1.873 – der aktuelle Status Infizierte/Tote des Coronavirus. Derzeit wird damit gerechnet, dass der Höhepunkt der Epidemie Ende Februar erreicht wird und dass mit einem Abflauen ab April zu rechnen ist (hier). Zwar hält der Chef der WHO noch jegliches Szenario für möglich, aber die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass die Krankheit in 80% der Fälle mild verläuft und die Todesfallrate 2% beträgt (hier). Allerdings sollte man an diesen vorsichtigen Optimismus ein Fragezeichen machen – denn in Afrika, das mit China wirtschaftlich eng verbunden ist, startet die Epidemie erst gerade (hier) – und Bill Gates warnt vor zehn Millionen Toten dort (hier). Hoffen wir mal, dass das Szenario (vor unserer Haustür) sich so nicht realisiert. Denn auch so stellen sich die ersten realen wirtschaftlichen Effekte ein: Apple muss seine Umsatz-/Ertragserwartungen zurückschrauben – weil es in China an Kunden (Demand-Side) und Teilen (Supply-Side) fehlt (hier). China verschiebt die wichtigste Automesse (hier) und nicht nur deswegen dürfte der (deutsche) Automobilbau leiden (hier), etc. pp. Die Frage ist halt, ob diese Negativ-Effekte nach dem Abflauen der Epidemie wieder aufgeholt werden können – wir also zumindest im 2. Halbjahr einen Boom erleben werden.

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Morning Briefing 9. Januar 2020 – Cum Ex // Umsatzsteuer // AWO

Guten Morgen,

Schaut man sich die bisher verhaltene Reaktion von Herrn Trump zu den Revanche-Schlägen des Iran an (hier), dann scheint vieles auf eine zumindest zwischenzeitliche Entspannung in diesem Konflikt hinzudeuten. Der DAX erreichte am Morgen denn auch ein Zwei-Jahres-Hoch (hier).

Dagegen stehen die Zeichen im „Cyber-Raum“ wohl eher auf Sturm, wie der neuerliche Angriff auf deutsche Banken zeigt (hier; im MB gestern (hier) hatte ich auch schon auf einen Angriff verwiesen). Machen wir uns nichts vor, bei einem längeren durch ein IT-Problem ausgelösten Stillstand im Bankenwesen dürften die wirtschaftlichen Auswirkungen enorm sein.

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Morning Briefing –12. Dezember 2019 – Geldwäsche // Steuertransparenz // Cum Ex

Guten Morgen,

Geil ist ja, wenn Politiker sich gegenseitig behumsen: So gerade im Untersuchungsausschuss gegen die ehemalige Verteidigungsministerin von der Leyen – in dem scheinbar reihenweise geschwärzte Akten kursieren (hier). Oder demnächst wahrscheinlich zu beobachten im U-Ausschuss gegen Herrn Scheuer – der sich keiner Schuld bewusst ist, aber die Arbeit des Ausschusses „begleiten“ und „keine Unterlagen zurück halten“ will (hier).

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Morning Briefing – 4. Dezember 2019 – Cum Ex-Special

Guten Morgen,

Der geschätzte Steuerschaden liegt wahrscheinlich über Euro 30 Mrd. nur in Deutschland, während Banker und Rechtsanwälte / Steuerberater sich und ihre „Klienten“ im Rahmen eines an ein „Umsatzsteuerkarussell“ erinnernden Konstrukts  – eben „Cum Ex“ – bereicherten. Das Pikante: Die Konstruktion war schon seit 1992 bekannt – aber bis 2012 niemand ernsthaft dagegen vorging. Grund genug, nach einigen Einsprengseln (hier) mal ein Special zu diesem Thema zu bringen:

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Morning Briefing 14. Oktober 2019 – Wirtschaftskriminalitäts-Special

Guten Morgen,

Zum Wochenschluss schloss der DAX 350 Punkte höher (hier) – nachdem Politiker (!) „Fortschritte“ beim Brexit und beim US-China-Handelskrieg verkündet haben. Während alternative Medien unisono auf die Unverbindlichkeit derartiger Erklärungen verweisen (z.B. hier) – ihnen also nicht über den Weg trauen, ist z.B. der „Gute-Laune-Bär“ der deutschen Wirtschaft wieder mal als Euphoriker unterwegs (hier). Anstatt entweder mal mögliche andere Motivationen zu eruieren: „Buy the rumors, sell the news“ – würde bedeuten, dass die „Algos“ (gemeint sind die Algorithmen, die mittlerweile 70% des Handels ausmachen (hier), die Aktien bei den ersten Anzeichen für eine positive Entwicklung aufkaufen – und bei Eintritt sofort verkaufen, was dann zu skurilen Kursverläufen führt (wenn man die Regel nicht kennt). Oder, dass es schlicht um einen „Crack-up-Boom“ handelt (hier)….

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Morning Briefing – 12. September 2019 Wirtschaftskriminalitäts-Special

Guten Morgen,

Sowohl das Institut für Weltwirtschaft (IfW, hier), als auch das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK, hier), sehen in ihren aktuellen Stellungnahmen keine Chance mehr, dass Deutschland zumindest einer kurzen Rezession entkommt. Auch deswegen wird heute Herr Draghi wieder die „Whatever it takes“-Bazooka rausholen – allerdings zum letzten Mal, danach geht er nämlich in Rente und Frau Lagarde übernimmt (hier). Chips und Cola sind schon bereit, wird bestimmt ne gute Show – insbesondere, nachdem Herr Trump gestern „seiner“ Fed (das glaubt der wirklich) schon mal vorsorglich Druck gemacht hat (hier).

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Morning Briefing – 4. April 2019 – Maple Leaf // Air Berlin // Neckermann

Guten Morgen, 

Nach dem „31. April“ gestern sind wir heute „back to the future“ wieder beim 4 April gelandet und damit bei noch 8 Tage und der Rest von heute bis zum Brexit – und täglich grüßt die Abstimmung: die britischen Parlamentarier versuchen nun scheinbar, sich die Tür für ein ewiges Durchwursteln zu öffnen. Mit 313 zu 312 Stimmen haben sie gestern ein Gesetz angenommen, mit dem sie eine erneute Verlängerung der Austrittsfrist bis zum 22. Mai durchsetzen wollen – sich aber wohl auch die Möglichkeit eröffnen, selbst gegen die Regierung auch eine längere Frist durchzusetzen (hier). Kleines Problem dabei – die 27 Mitgliedsstaaten der EU müssen dem Ansinnen auch einstimmig zustimmen. Nun ja…

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Morning Briefing 26. März 2019 – Flugsicherung // Zoll // Cum Ex

Guten Morgen

Noch 3 Tage und der Rest von heute – und es wird spannend, denn – nachdem Frau May nicht in der Lage war, eine Lösung zu präsentieren, die einen „hard“ Brexit verhindern würde (s. zum Stand bis gestern Abend die gute Zusammenfassung bei Spiegel-Online, hier), hat nun das englische Parlament endgültig das Heft des Handelns in die Hand genommen – und wird Mittwoch über diverse Optionen jenseits eines hard Brexit abstimmen – bis hin zu einer Rücknahme des Austrittsantrages (hier). Zwar erklärte Frau May, dass ein solches Votum für sie nicht bindend wäre, aber ich kann mir schwerlich vorstellen, dass sie gegen ein solches Votum agieren würde – oder dass man sie lassen würde. Da keimt zumindest mal ein bißchen Hoffnung. Und das deutsche Parlament sollte sich diesen Vorgang genau anschauen und mal drüber nachdenken, was es macht, wenn mal wieder eine Bundeskanzlerin mit einem „alternativlosen“ Antrag durch die Tür kommt…

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