Morning Briefing – 19. Januar 2022 – Finanzrisiken 2022 – New „New Economy“?

Guten Morgen,

Bis ich mir mal eine Print-Ausgabe des Hurrablatts der deutschen Wirtschaft (aka „Handelsblatt“) zulege, dauert es ja. Am letzten Wochenende war es mal wieder soweit. Die Risiken an den Finanzmärkten steigen nämlich, wahrscheinlich so, wie seit fast acht (8!) Jahren nicht mehr (s. bei mir damals hier). Und das Handelsblatt listet etliche dieser Risiken auf. Wohl aber eher aus Versehen, denn eine „Klammer“ auch gerade im Kommentarteil, die diese Risiken mal zusammen betrachtet, sucht man vergebens. Dann schauen wir uns mal an, was das Hurrablatt (und andere) so zu bieten haben:

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Morning Briefing – 11. Oktober 2021 – Schaue ich die deutsche Agenda…

Guten Morgen,

Was für ein Wochenende – kaum geht man mal in den Wald und schaut nicht täglich auf das „Neuland“ namens Internet, schon scheint sich die Welt etwas schneller – und gegen die Konservativen – zu drehen. Während in Österreich Herr Kurz sich dem „kurzen Prozess“ (sorry, aber der Kalauer flog mir gerade so zu) in einem sich andeutenden Korruptionsstrudel durch Rücktritt entzog (hier, Union/Maskendeals, anybody?), zeigen „AKK“ und Herr Altmaier dann endlich mal wahre Größe – und treten sehr stilvoll ab (hier). Hut ab, hätte ich den beiden gar nicht zugetraut, aber damit haben beide nicht nur der Union, sondern auch der deutschen Demokratie einen letzten Dienst erwiesen, da könnten sich diverse insbesondere Herren mehr als eine Scheibe von abschneiden (weniger ein Herr Laschet, der wird eh gehen, umso mehr aber ein Herr S. aus B., dem sein eigenes Verfassungsgericht gerade seine „Team Vorsicht“-Ausgangssperre um die Ohren haute (hier) oder auch einen Herrn S. aus BaWü, der nach 42 (!) Jahren im Bundestag immer noch meint, dass „die Basis“ seiner eigenen Partei nicht zu viel Mitsprache bekommen sollte, hier).

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Morning Briefing 9. Dezember 2020 – Journalismus-Special

Guten Morgen,   

Was ist denn beim Hurrablatt der deutschen Wirtschaft los? Nicht nur, dass es seinen Chef-Redakteur, Herrn Afhüppe, erst mal so unzeremoniell vor die Tür setzt, dass man es nur aus anderen Medien vernimmt (hier)? Nein, nachdem es zunächst feststellte: „Markus Söders politische Bilanz ist überraschend dünn“, legt das Blatt gleich noch mal nach mit „Söder macht in der Coronakrise vor allem Alarm“. Was ist das nun? Provokation? Innere Einsicht? Klick-Baiting? Ich weiß es nicht, aber hier gilt das selbe, was ich schon über Herrn Trump gesagt habe: „Nur weil Herr Trump es gesagt hat, muss es nicht falsch sein“.  

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Morning Briefing 6. Oktober 2020 – Staatswirtschaft // „Verantwortungseigentum“ // EZB

Guten Morgen,

Ich muss zugeben, ich habe von der Rede von Bundespräsident Steinmeier zum 30. Jahrestag (hier) auch erst durch den kompletten und totalen Verriss quer durch die Medien aller Couleur gehört (s. nur hier und hier). Auch wieder kein Ruhmesblatt für unser Land…

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Morning Briefing 1. Oktober 2019 – „Prognose-Special – Teil I“

Guten Morgen,

So, der Herbst ist angekommen. Und: Herbstzeit = Prognosezeit. Die Zeit, in der Experten die Prognosen abgeben, deren Nichteintritt sie später genau erklären können….. Ein schönes Beispiel dafür war (wieder mal) das Handelsblatt, dass nicht nur mit seiner Prognose einer Herbstrally am 28. September 2018 (hier) etwas daneben lag (hier), der DAX schmierte danach nämlich komplett ab. Aber auch die Prognose des Handelsblatt Research Institute von Herrn Rürup, der noch im Dezember letzten Jahres vorhersagte, dass gerade die deutsche Autoindustrie im zweiten Halbjahr 2019 wieder an Fahrt aufnehmen würde (hier) hielt ich schon damals für gewagt, schon weil ich bereits im September letzten Jahres den „wirtschaftlichen Herbst“ eingeläutet hatte (hier). Angesichts der im unten zitierten Economist-Artikel enthaltenen Grafiken auch eine mittlerweile wohl unhaltbare Prognose. 

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Morning Briefing – 25. März 2019 – Verschuldung // Inversion // Krise

Guten Morgen, 

Noch 4 Tage und der Rest von heute – und passend titelt „The Sun“: „Die Zeit ist um, Theresa„. Am Wochenende haben erst einmal bis zu einer Million Bremainer in London ihren Frust in einer der größten Demos manifestiert, die das Land je erlebt hat (hier). Und diese Woche wird wahrlich zu einer Schicksalswoche (s. hier). Als Thriller wäre diese ganze Farce unglaubwürdig. 

Während also die Briten sich um Brexit oder Nicht-Brexit prügeln, ich am Samstag (mit meiner Tochter) mit vielen anderen gegen Upload-Filter demonstriert habe (hier) und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das erste Mal seit 1996 in Holland gegen Holland gewonnen hat (hier; Hut ab, hätte ich nicht gedacht), taumelt die Welt weiter Richtung der „Mutter aller Rezessionen“:

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Morning Briefing 12. November 2018 – Krise? Wirklich?

IMG_5632 (2)(Quelle: Schatzi) 

Guten Morgen,

Tja, spätestens nach dem 2:3 gegen den BVB (hier) dürften die Bayern in der Krise sein – und die Bundesliga vielleicht mal wieder spannend werden. Ob die (Welt-)Wirtschaft auch in eine Krise abdriftet ist noch nicht ausgemacht – aber die Zeichen mehren sich (z. B. der Auftragseinbruch in Japan (hier; danke für den Hinweis, msc!). Und auch die Expertenmeinungen zum Thema häufen sich – es will wohl diesmal keiner der letzte sein, der vor der Krise warnte. Grund genug, an dieser Stelle mal die Argumentation von Wolf (of Wolfstreet), Nassim Taleb (das war der mit dem „Schwarzen Schwan“ und – man glaubt es kaum – dem Handelsblatt aufzuzeigen:

Krise: https://wolfstreet.com/2018/10/31/how-and-when-will-the-next-financial-crisis-happen/

Gut: Wolf definiert mal den wachsweichen Begriff der „Finanzkrise“. Weniger gut: Er glaubt, dass es in nächster Zeit keine globale Finanzkrise geben wird. Selbst eine Finanzkrise in China hätte keine globalen Auswirkungen. Na, die Ansicht teile ich dann doch nicht.

Krise: https://www.zerohedge.com/news/2018-11-04/nassim-taleb-explains-how-global-economy-more-fragile-today-2007

Ich halte es da eher mit Nassim Taleb – das Finanzsystem ist fragiler, als 2007…

Krise: https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/die-naechste-rezession-abschwung-oder-crash-warten-auf-den-grossen-knall/23589494.html

Wow, wenn selbst der Gute-Laune-Bär der deutschen Wirtschaft – das Handelsblatt (!) – auf Krise schwenkt, dann wird’s ernst. Auch wenn die Autoren des Artikels dazu noch Daniel Stelter bemühen müssen (der ab jetzt deswegen  jeden Tag seinen inneren ****-Parteitag feiern dürfte) benötigten. Respekt. Gute Analyse – einzig den sarkastischen Vergleich von Krisenpropheten mit kaputten Uhren, die ja zwei Mal am Tag richtig gehen, sollte sich das Blatt angesichts der eigenen unrühmlichen Historie in der letzten Finanzkrise eher stecken.

Historisch: 1998: Die Autohersteller Daimler-Benz und Chrysler fusionieren zu DaimlerChrysler(https://de.wikipedia.org/wiki/12._November) – die „Hochzeit im Himmel“, erinnern Sie sich? Auch so eine „Erfolgsgeschichte“. Vielleicht kann ich in zwanzig Jahren dann einen ähnlichen Kommentar zu Bayer / Monsanto schreiben….

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,

-tz

Cassandras – häufiger dort, wo man sie nicht vermutet

Zeitung

Zum Wochenende hatte ich mir drei Artikel „auf Halde gelegt“ – ohne zu wissen, dass sie im „Zusammenspiel“ nicht unbedingt für gute Laune sorgen würden. Im ersten zeigt ein ehemaliger Journalist der Financial Times, John Authers,  in meinen Augen und vielleicht unabsichtlich ein „Sollen sie doch Kuchen essen“-Verständnis seiner Leser. Der zweite Kommentar, von Hans-Werner Sinn im Handelsblatt, zeigt für mich die Orientierungslosigkeit dieser Zeitung. Der letzte Artikel (samt Buch), vom Hedge-Fonds Manager Ray Dalio beweist in meinen Augen mehr „Cassandra-Qualität“, als FT und HB zusammen. In meinen Augen sollte es uns zu denken geben, wenn Spekulanten, wie Ray Dalio, mehr, schlüssigere und authentischere Warnungen abgeben, als die eigentlich dafür verantwortliche Presse.  „Cassandras – häufiger dort, wo man sie nicht vermutet“ weiterlesen