Morning Briefing 17. Dezember 2018 – Mittelstand // Pleiten // Autobauer

IMG_5632 (2)(Quelle: Schatzi) 

Guten Morgen,

Glaubt man Herrn Rürup als Chef des Handelsblatt Research Institute, dann gibt es auch 2019 keine Rezession und gerade die Automobilindustrie wird im nächsten Jahr wieder an Schwung gewinnen (hier) – und das nur gut fünf Wochen, nachdem dasselbe Handelsblatt in einem Wochenend-Special die Frage stellte, ob wir nur einen Abschwung oder gar einen Crash erleben werden (hier). Nun ja… 

Kühn ist die Aussage von Herrn Rürup auch deswegen, weil gerade jetzt Herr Draghi (hier), die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (hier) und Thomas Mayer (hier) vor Risiken bis hin zu einer Rezession warnen. Grund genug, mal aktuell auf die deutsche Wirtschaft zu schauen:

Mittelstandhttps://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article185567122/Deutschlands-empfindlichste-Stelle.html

Aha, also deutscher Bau und Agrar- und Lebensmittelsektor als Krisenbranchen….

Pleiten: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Insolvenzverwalter-erwartet-2019-Pleitewelle-article20774419.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/insolvenzverwalter-deutsche-unternehmen-vor-pleitewelle-15944239.html

Zombies und Automobilzulieferer als Insolvenzkandidaten für die nächste Insolvenzwelle?

Autobauer: https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article185518398/Ausblick-2019-geht-es-in-der-Autobranche-wieder-bergauf.html

Oder doch nicht?

Sicher ist, dass ich mir diesen Post mal auf Wiedervorlage nach dem ersten Halbjahr 2019 lege. Und ich würde mein Geld nicht auf Wachstum setzen…

Aktuell interessant war aber die Diskussion, die sich über die oben bei „Pleite“ geposteten Links mit einigen Lesern dieses Blogs entspann, die mir diese Links unabhängig voneinander übersandten (Danke Herr C, Danke Alex und Danke nst.) Nachfolgend mal eine Zusammenfassung der Diskussion aus meiner Sicht:

Die Insolvenzverwalter sagen natürlich eine Krise voraus – rein statistisch steigt ja auch die Wahrscheinlichkeit. Können die sich also jetzt die Hände reiben?

Kommt es tatsächlich zu einem Abschwung werden die Banken – schon auf Grund von „Basel I-X“, aber auch wegen abgebautem Personal – nicht mehr zu ihren Kunden stehen (können), sondern das jeweilige „NPL“ (Non-Performing Loan, zu gut deutsch: Darlehen, die nicht mehr zurückgezahlt werden (können), an Fonds verkaufen. Also eher zumindest zunächst nicht ein Fall für den Insolvenzverwalter. Derartige Fonds wappnen sich schon seit geraumer Zeit dafür, so z.B. EQT, der für einen neuen Debt-Fonds 2,3 Milliarden Euro eingesammelt hat (hier). „Debt Fonds könnten zumindest denjenigen Unternehmen helfen, die einerseits in Erwartung eines weitergehenden Wachstums zu viel Fremdkapital aufgenommen haben und jetzt den Kapitaldienst nicht mehr erbringen können und die andererseits über ein grundsätzlich funktionierendes Geschäftsmodell verfügen. Außerdem eignen sie sich für die Akquisitionsfinanzierung von Unternehmensübernahmen.“, soweit und so korrekt von Herrn C.

Damit würden also wohl die „Zombies“ in der kommenden Krise bei den Insolvenzverwaltern landen, die Firmen mit einem lebensfähigen Geschäftsmodell bei den Debt-Fonds, während die Banken ihre Bilanzen entlasten. So weit, so gut – und für die Insolvenzverwalter nur bedingt spannend.

Für die erste Phase der Krise. Was aber, wenn die Krise länger dauert, tiefer geht und vielleicht auch die Debt-Fonds entweder selber nicht mehr ausreichen, alles kritische, aber lebensfähige aufzukaufen oder wenn die Geldknappheit dann auch diese Fonds erreicht? Das würde ich bei der nächsten Krise nicht ausschließen. Und dann? Wie sagte Herr C. so schön? „Lieber -tz, satteln Sie die Pferde! Die Kavallerie wird demnächst wieder benötigt.“ Ich gehe dann schon mal in den Stall….

Historisch: 2001Europäische Wirtschafts- und Währungsunion: Zwei Wochen vor Einführung des Euro werden in Deutschland, Griechenland und Portugal die ersten Euromünzen in Form der folienverschweißten so genannten Starterkits ausgegeben (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/17._Dezember)

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag und viel Erfolg beim Endspurt bis Weihnachten!

Viele Grüsse,

-tz

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