Morning Briefing 5. August 2020 – Wenn zwei sich streiten – verliert der Dritte?

Guten Morgen

Neulich hat Herr Steingart mal exzellent die neue Zweiteilung der Welt am Beispiel der Konzerne, die die Digitalisierung der Welt vorantreiben, dargestellt (hier). „America first“ gegen „Chinas Traum„. Und Europa spielt dabei keine Rolle. Bestes Beispiel „Digitalisierung“: Nachdem der Burda-Verlag sein durchaus ehrgeiziges Programm einer eigenständigen Suchmaschine begraben hat (hier), fordert er nun eine eigenständige europäische digitale Infrastruktur (hier). Auch wenn das Manöver an sich ziemlich durchsichtig ist, so macht es die Argumentation doch nicht falsch (s. bei mir schon hier). Aber in Europa faselt man lieber von Digitalisierung und gibt das Geld dann doch nur für Konsum aus….

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Morning Briefing – 16. Juli 2020 – China-Spezial

Guten Morgen,

Nachdem China nunmehr Hongkong defacto „eingemeindet“ hat (hier) scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich das Land der Mitte ernsthaft Taiwan „zuwendet“ (hier). Aber auch im Nahen und Mittleren Osten mischt die Volksrepublik mit, wie der Libanon (hier) und Iran (hier) zeigen. China legt – auch unter dem Druck der US-Politik (hier und hier) seine Maske ab (hier).

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Morning Briefing – 26. Mai 2020 – China-Special

Das neue Feindbild: China. Bisschen spät, aber dafür jetzt mit Wucht. So titelt Die Welt: „Europas plötzlicher China-Moment“ über die deutschen und westlichen Reaktionen zum von Zentral-China geplanten „Sicherheitsgesetz“ für Hongkong (s. näher hier). Und tatsächlich scheint China zu versuchen, im Schatten von Corona aller Orten (neue) Fakten schaffen zu wollen. Das fängt schon bei Corona selbst an, denn es wird immer besser dokumentiert, wie China zunächst die Pandemie zu verheimlichen suchte, um die gewonnene Zeit zum Aufstocken eigener Schutzausrüstung zu nutzen (hier) oder mittlerweile fehlerhafte Schutzausrüstung ver- (hier) und zweifelhafte „Spendenpolitik“ betreibt (hier). 

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Morning Briefing 25. Mai 2020 – Luftfahrt-Special

Guten Morgen,

Vier Tage ohne (Corona-)-News und was habe ich verpasst: Die zweite Welle – naja, zumindest ein „Wellchen“, das die hohe Ansteckbarkeit bei Corona zeigt: Einmal bei einem Gottesdienst in , bei dem sich Stand jetzt 107 Menschen infiziert haben (hier) und zum anderen ein Restaurant, in dem sich (wieder Stand jetzt) 18 Menschen infiziert haben (hier). Derweil (und von den deutschen Medien ziemlich unbeobachtet) wächst sich die Corona-Krise in den USA zur wirtschaftlichen Katastrophe aus: In der letzten Woche haben erneut 2,4 Mio. US-Amerikaner einen Antrag auf Arbeitslosengeld gestellt (hier). Das ist zwar die niedrigste Zahl von Neuanträgen in dieser Krise, aber immer noch mehr als drei Mal (3x!) so viel, wie auf dem Höhepunkt der letzten Finanzkrise! Nunmehr sind mit 38,6 Mio. Amerikanern so viele „neu“ arbeitslos gemeldet, wie noch nie zuvor – und das sind die offiziellen Zahlen, die auf Grund der Überlastung der Systeme der wahren Entwicklung hinterherhinken. Und mit Hertz hat nun (erwartungsgemäß) der zweitgrößte US-Autoverleiher ieinen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 gestellt – mit unabsehbaren Folgen für den Automarkt in den USA (hier und hier). Die Ironie dabei: Hertz ist nicht Opfer von Corona, die Insolvenz zeichnete sich seit Jahren ab, aber die Fed hat in ihrer Kaufwut auch gleich noch Junk-Bonds von Hertz erworben und wird (nach einem erwarteten Debt-Equity-Swap) dann Aktionär von Hertz werden (hier). Das dürfte kein Einzelfall bleiben….

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Morning Briefing 20. April 2020 – China-Special

Guten Morgen,

Während Deutschland noch über den Lockdown diskutiert (s. nur meinen aktuellen Post hier), scheint China so langsam „das Gröbste“ der Pandemie überwunden zu haben. Denn zwar musste die Zentralregierung noch etliche Tote nachmelden (hier) und zumindest die USA behaupten, dass der Virus nicht von einem Markt, sondern von einem Labor in Wuhan ausgegangen sei (hier). Aktuell werden unstreitig die Ausgangsbeschränkungen zurück- und die Produktion wieder hochgefahren. Dennoch ist die Diskussion im Ausland, ob China nun gut (so der Tagesspiegel, hier) oder weniger gut (so Der Spiegel, hier, danke Jens) aus der Krise kommt, noch offen. Grund genug, drei Wochen nach dem letzten „China-Special“ (hier) das nächste aufzulegen:

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Morning Briefing – 1. April 2020 – China-Special

Guten Morgen,

Ist das schlimmste zumindest in China schon wieder vorbei? Die – nach offiziellen Angaben – extrem geringen Raten von Neuinfektionen und Toten (aktueller Stand:  82.308 / 3.316, JHU) suggeriert das. Vielleicht sogar in wirtschaftlicher Hinsicht? Der rasante Anstieg des PMI scheint dafür zu sprechen (hier). Allerdings sprechen einige – nicht ganz so offizielle – Daten eine andere Sprache: So wurden gegen Ende März die gerade wieder eröffneten Kinos in China auf Grund Verfügung der Zentralregierung erneut geschlossen (hier) und die Zahl der Beerdigungen in Wuhan erscheint verdächtig hoch (hier). Britische Forscher gehen denn auch davon aus, dass die chinesische Zentralregierung das Ausmaß der Pandemie in China zu verschleiern versucht (hier).

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Morning Briefing 3. März 2020 – China-Special

Guten Morgen,

In Vorbereitung auf meine heute beginnende Vorlesung bin ich auch wieder mal ein Handbuch zur Arbeit von Krisenstäben durchgegangen (hier). Erste Regel: „Vor die Lage kommen“, also sich nicht von Entwicklungen überraschen lassen. Herr Altmaier zeigt gerade mal wieder, wie man das nicht macht (hier): „Coronavirus darf „Aufschwung nicht infizieren““, meint er. Durch ein Verleugnen der Realitäten kommt man jedenfalls nicht vor die Lage, so viel kann ich schon mal verraten. Passend dazu hat die OECD die Wachstumsprognose für die Welt gerade auf 1,5% HALBIERT (hier), wenn sich der Virus über die USA und Europa verteilt (was er gerade tut….).

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Morning Briefing –21. Februar 2020 – China-Special

Guten Morgen,

76.727 / 2.247 – so der aktuelle Stand Infizierte/Tote durch den Coronavirus. Seitdem die chinesische Regierung eine neue Zählvariante anwendet (hier), fällt die (offizielle) Zahl der Neuinfektionen in China – während es scheinbar in Südkorea gerade so richtig losgeht (hier). Eine konkrete Antwort auf die Frage, wann die Epidemie ihren Höhepunkt erreicht, umgeht die NZZ in dem Artikel hier – verdeutlicht aber auch, warum es keine konkrete Antwort geben kann.

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Morning Briefing – 28. Januar 2020 – Baltic Dry // Cass Freight // Chinese Containerized

Guten Morgen,

Noch am Wochenende schickte mir ein Partner (Danke nst) folgende Meldung des Handelsblatts (wer sonst?):“Charttechniker rechnen mit einem Dax-Anstieg auf 15.000 Punkte„. Was passiert am Montag? Der Dax schmiert um 2,74% ab. Ok, nicht nur wegen des Coronavirus (der sich immer schneller ausbreitet (hier), sondern auch wegen des nicht erwarteten Rückgangs des IFO-Geschäftsklimaindex (hier). Da die Daten für den Index aber eher vor dem großen Medienhype zum Coronavirus erhoben wurden, dürfte selbst ohne den Virus die deutsche Wirtschaft zum Jahresanfang nicht so richtig in Partylaune gewesen sein.  Aber übers Jahr gesehen würde ich die Prognose des HB nicht für falsch halten – pumpen doch die Zentralbanken eh Geld ins System. Die werden nur eine kleine Korrektur zulassen und dann die Schleusen wieder öffnen (so auch Morgan Stanley, hier).

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Morning Briefing 17. Januar 2020 – China-Special

Guten Morgen,

Der von mir auch immer mal wieder als Krisenindikator bemühte (hier) sog. „Wolkenkratzer-Index“ schaffte es Anfang dieses Jahres sogar in die Tagesschau (hier). Ein Zeichen? Zumindest werden die Bäume in Deutschland wirtschaftlich auch 2020 nicht in den Himmel wachsen. So geht der BDI von 0,5% Wirtschaftswachstum aus, wobei er vorrechnet, dass „allein 0,4 Prozentpunkte – also rund 80 Prozent des BIP-Zuwachses – sich aus der vergleichsweise hohen Zahl von Arbeitstagen 2020 ergeben“ (hier).

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