Morning Briefing – 6. August 2020 – Journalismus-Special

Guten Morgen,

Mit Blick auf mein letztes Journalismus-Special (hier) kann ich nur sagen, dass die Presse die letzten sieben Wochen aber so gar nicht zum Lernen aus dem Rezo-Desaster genutzt hat. Bespiel gefällig?

„Spontan fällt mir nur eine geeignete Option ein: die Mülldeponie. Nicht als Müllmenschen mit Schlüsseln zu Häusern, sondern auf der Halde, wo sie wirklich nur von Abfall umgeben sind. Unter ihresgleichen fühlen sie sich bestimmt auch selber am wohlsten.“

Mit „sie“ ist übrigens die Gesamtheit der deutschen Polizei gemeint. So zu lesen in der taz Mitte Juni (hier). Auch wenn sich die taz selber in einem SEHR lesenswerten Kommentar dann doch mal selber an die Nase fasst (hier; das hätte ich auch gerne mal bei den konservativen Medien gesehen), zeigt es doch, wie sehr die Presse selber die Spaltung der Gesellschaft nachzeichnet und gleichzeitig vorlebt.

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Morning Briefing – 15. Juni 2020 – Journalismus-Special

Guten Morgen,

Am Wochenende habe ich mir dann endlich mal das gerade kursierende Rezo-Video zum aktuellen Stand des Journalismus angesehen – und mich danach durch den Wust der Kommentare, Gegendarstellungen, etc. pp. gewühlt. Mehr als Stoff genug für unser heutiges Journalismus-Special:

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Morning Briefing – 30. April 2020 – Medien-Special

Guten Morgen,

Nicht nur Herr Spahn kann zeigen, dass die Regierung ihre eigenen Regeln nicht verinnerlicht (s. Aufzug, hier), nein auch Frau Kramp-Karrenbauer kann das (hier). Parallel zu den „Darwin-Awards“ sollte man vielleicht einen Preis schaffen, der die besten Kommunikationsdesaster unserer „Führungspersonals“ „ahndet“….

Aber, gut drei Wochen nach meiner „Ode an die Freiheit“ (hier), die eher ein Hilferuf nach  auch öffentlicher Diskussion über Alternativen in dieser wieder erneut „alternativlosen“ Zeit war, ist genau diese Diskussion (endlich!) in vollem Gang – und zwar nicht nur bei den Linken. Auch Konservative, wie Herr Schäuble (hier und hier), beziehen endlich einmal Stellung für die Freiheit. Bei den Grünen fällt diese Rolle (natürlich möchte man meinen) Boris Palmer zu (hier). Vielleicht auch nicht die geschickteste Äußerung – aber allemal besser, als Herr Habeck. Wer war das noch mal?

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Coronavirus – die Stunde der Blockwarte und Leugner?

Neulich musste ich echt an mich halten, dem früheren Chefredakteur der Financial Times Deutschland und jetzigen GF einer Springer-Tochter nicht mit politisch ziemlich unkorrekten Worten mal ordentlich die Meinung  ob seiner – unter dem Label „Axel Springer“ – mit Hilfe eines Videos verbreiteten unterschwelligen Forderung nach Verhängung eines Ausgangsverbotes zu geigen (hier). Nicht ganz ironiefrei fragen einige der Foristen unter dem von ihm publizierten Video  denn auch, wieso er – so als vernünftiger Mensch – überhaupt draußen war und das Video drehen konnte. Schon seit nunmehr zwei, drei Wochen schrecken mich diverse Meldungen und „Warnungen“ „wohlmeinender“ Journalisten (s. nur hier und hier), aber auch angebliches „Diskussionen“ unter Medizinern und „Krisenexperten“ (hier und hier), auf. Allen ist gemeinsam die (plötzliche?) vorgebliche Sorge um die Menschen – die sich doch alle (?) nicht richtig benehmen – und die man dementsprechend erziehen „muss“. Während sich also scheinbar Experten untereinander anzicken und Journalisten sich als oberste Gralshüter des „Wahren, Guten und Schönen“ gerieren, sitze ich hier mit – wie Sie vielleicht an meiner Wortwahl schon erkannt haben – nicht ganz so entspannter Attitüde. Was der arme Herr Stocker – ebenfalls von Springer, aber der WELT – in der letzten Woche dann auch gleich abbekam (hier). Sorry an dieser Stelle noch mal für meinen Ausfall.

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Morning Briefing – 14. Januar 2020 – Medien-Special

Guten Morgen,

Ich bin ja ein bekennender Fan der NZZ und eher weniger einer von Gabor Steingart, aber das Interview der NZZ mit Gabor Steingart (hier) ist mal wirklich ein journalistisches Highlight:

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Morning Briefing – 5. Juni 2019 – Medien // Springer // ProSieben

Guten Morgen,

Der DAX schloss gestern mit einem Plus von 1,5 % kurz vor 12.000 Punkten (hier), der Dow Jones legte gleich über 2 % zu (hier) und auch der Nikkei steht heute Morgen mit 1,8 % im Plus (hier). Also, mein pessimistisches Morning Briefing von gestern (hier) wieder mal übertrieben? Nicht, wenn man den Grund für die plötzliche Hausse betrachtet: Zunächst hatte die australische Notenbank eher überraschend eine Zinssenkung angekündigt. Dem wollte Mr. Powell von der Fed wohl nicht nachstehen und hat das Tor für eine (möglicherweise in der Sitzung am 9. Juli 2019 erfolgende) Zinssenkung weit aufgestoßen – und damit möglicherweise tatsächlich einen „Zinswettlauf nach unten“ gestartet, wie Die Welt zu Recht konstatiert (hier). Und der Grund für die Zinssenkung ist offensichtlich: Die Wirtschaft schwächelt und zwar nicht nur ein bisschen oder kurzfristig. Die Kurven zeigen vielmehr seit Monaten nach unten – s. dazu nur den „Chart-Porn“ bei Wolf of Wolfstreet (hier). Tja, und jetzt öffnen dann die Zentralbanken erneut ihre Schleusen – die nächsten Monate werden gefüllt sein mit irgendwelchen Pseudo-Begründungen, warum man trotz der „starken“ Wirtschaft wieder zu den Maßnahmen zurückkehrt, die man eigentlich gerade abwickeln wollte – NIRP, ZIRP, QE, MMT und andere Buzzwords werden kursieren. Die Frage ist, ob die Flut reichen wird. Wenn nicht – dann Hosianna. Wenn doch – dann auch Hosianna – aber erst später….

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Morning Briefing – 22. Mai 2019 – Exzellenz // Schwindeln // Journo-Plattform

Guten Morgen, 

Lange nichts mehr vom Brexit gehört und dann kommt Frau May mit einer völlig neuen Idee um die Ecke: Ein zweites Brexit-Referendum, wow! Aber nur, wenn die Abgeordneten des Unterhauses zuvor „ihren“ Deal durchwinken – dann dürfte das Volk noch mal über den Brexit-Deal (nicht über den Brexit selber) abstimmen (hier). Wow, wow! Das sieht ja nach einer neuen Runde im britischen Politiktheater aus. 

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Morning Briefing – 4. März 2019 – Zeitungen // DuMont // Relotius II // Öfftl.-rechtl.-Rundfunk

Guten Morgen,

In „interessanten“ Zeiten, wie diesen ist Information und Erkenntnis eine wichtige Währung. Um so wichtiger wäre eine „4. Gewalt“ auf der Höhe der Zeit – gut informiert, neutral, bissig, etc. Schon die Tatsache, dass dieser WIRTSCHAFTSblog jetzt bereits zum DRITTEN Mal in diesem Jahr (zuvor hier und hier) ein (nur wenig verdecktes) Journalismus-Special zum Frühstück serviert, spricht leider über den tatsächlichen Zustand der (deutschen) Medien-Welt Bände. Angesichts des wirtschaftlichen Niedergangs der Printmedien stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Angesichts der Schlammschlachten zwischen verschiedenen Protagonisten (s. nur Tichy gegen Redaktionsnetzwerk Deutschland hier oder Achse des Guten gegen Süddeutsche hier) dürfte eine inhaltliche Neubestimmung im Sinne einer wirklichen „4. Gewalt“ Not tun.

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Morning Briefing 19. Februar 2019 – Framing // Ja-Sager // Widerstandsbewegung

Guten Morgen,  

So, heute leicht später – weil ich noch mit Schatzi das erste nachfolgende Thema diskutieren musste („Framing“). Zum einen ist Framing tatsächlich banal, denn die Erkenntnis, dass Wortwahl und Kontext die Wahrnehmung des die Botschaft vernehmenden beeinflussen, hätte auch mal wieder die berühmt-berüchtigte schwäbische Hausfrau an ihrem Küchentisch von sich geben können („Framing“ auf schwäbisch klingt bestimmt witzig…). Nicht banal, sondern extrem verstörend ist aber, wie die Medien scheinbar mit diesem Thema umgehen. Gerade nach Relotius (Sie erinnern sich, dass war der Lügner vom Spiegelhier?) werde ich doch zunehmend sensibler, was die Medienlandschaft angeht. 

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Morning Briefing –18. Januar 2019 – Journalismus Special – die zweite…

Guten Morgen,

Ja, ich weiß, ich sollte meinen Titel „Morning Briefing“ angesichts der ganzen „Specials“ gleich abschaffen. Aber in der letzten Nacht habe ich drei interessante Artikel über die Medienentwicklung in Deutschland gelesen. Wer weiß, vielleicht haben die Nachwirkungen um die Kölner Silversternacht und Relotius doch ein gutes – nämlich mal die Reflexion über die eigene Rolle und Fehler. Gab es sporadisch auch schon vorher mal (s. hier), aber vielleicht wird es jetzt eine Bewegung. Dabei sollte man allerdings unterscheiden zwischen Selbstkritik (Herr Döpfner) und durch vorgebliche Selbstkritik versuchte Ablenkung (Sascha Lobo). Wenn allerdings Verdacht des „relotierens“ bei den öffentlich-rechtlichen auftaucht (WDR, alles unten kommentiert), spricht das (noch) nicht wirklich für die von Herrn Döpnfer angesprochene „Katharsis“.  „Morning Briefing –18. Januar 2019 – Journalismus Special – die zweite…“ weiterlesen