Morning Briefing – 28. Mai 2021 – Lastenesel deutsche Michel*inen

Guten Morgen,

derzeit gieße ich eher Wasser auf die sowieso nicht so unbedingt feurige Euphorie angesichts der abflauenden dritten Welle (s. gestern hier). Das wird heute leider auch nicht besser, denn ich stelle nachfolgend – so als Long Read fürs Wochenende – einmal ein paar zentrale Posts von mir aus der letzten Zeit zusammen, die die bereits jetzt bestehende Belastung der Bürgerinnen und Bürger darstellen:

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Morning Briefing 20. September 2019 – „Staatsanteil-Special“

Guten Morgen,

Der US-Interbanken-Markt kommt scheinbar nicht zur Ruhe (s. grundlegend dazu mein MB von gestern, hier). Tatsächlich hat die Fed gestern die nächste Repo-Auktion durchgeführt, um USD 75 Mrd. in den Interbanken-Markt zu pumpen. Aber der Betrag reichte offensichtlich nicht aus, denn es wurden Gebote über insgesamt fast USD 84 Mrd. abgegeben (hier), sprich einige Banken konnten möglicherweise ihren Liquiditätsbedarf nicht decken. Zwar versucht FT’s Gilian Tett sich schon an (harmlosen) Erklärungen des Phänomens, muss aber selber einräumen, dass alleine die Tatsache, dass Repos aus heiterem Himmel erforderlich wurden, schon dafür spricht, dass auch die Zentralbanken den Markt nicht so richtig verstehen. Das gibt mir ja das volle Vertrauen… Und, ach, für heute ist natürlich auch wieder eine Repo-Auktion geplant (hier). Und, glaubt man der FT, dann werden die Banker jetzt schon wieder etwas übergriffig mit ihren „Wünschen“ nach noch mehr Geld. Aber, die Zentralbanken haben sich halt auch verwöhnte Banker herangezüchtet, ein Experte dazu passen: „They’ve created a snowflake-market„.  Im Zweifel werden die Begehrlichkeiten der verwöhnten Banker aber nicht über Repos erfüllt, sondern die Fed, so zumindest Zerohedge, wird ab November wieder mit Quantitative Easing beginnen (hier). Das glaube ich auch – allerdings könnte es jetzt schon früher als November sein. Denn es wäre für die Zentralbanken doch etwas peinlich, wenn eine Bank auf Grund von Liquiditätsproblemen inmitten eines Marktes, der im Geld schwimmt, „abschmieren“ sollte.

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Morning Briefing 15. Mai 2019 – Italien // Sozialstaat // Respektrente

Guten Morgen,

Nach dem EuGH-Urteil zur Arbeitszeiterfassung waren die Arbeitgebervertreter erwartungsgemäß dagegen, die Arbeitnehmervertreter erwartungsgemäß dafür (hier). Liest man mal genauer nach (hier zumindest mal die Pressemitteilung des EuGH), so stellt sich die Frage, warum die Arbeitgeber eigentlich so aufschreien – bietet das Urteil doch auch die weitere Möglichkeit der Überwachung der Arbeitnehmer. Nun ja.

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Morning Briefing – 22. Januar 2019 – Arm/Reich // Populismus // Sozialsysteme

Guten Morgen,

Während Europa gebannt auf das sich anbahnende Brexit Chaos schaut (Frau Mays Plan B wurde gestern gleich medial wie ein Banksy-Bild geschreddert, hier, wann kommt eigentlich jetzt Frau Merkel um die Ecke und öffnet den deutsche Geldkoffer für den weichen, alternativlosen Brexit?), treffen sich in Davos wieder mal die „Zombies im Schnee„, wie SPON selbsternannte Welt-Elite des „World Economy Forum“ despektierlich nennt. Tatsächlich scheint es sich zuvörderst um eine Versammlung von Menschen zu handeln, die sehr reich sind – so sollen die zwölf reichsten Teilnehmer ihr Vermögen in den letzten zehn Jahren um USD 175 Mrd. Erhöht haben (hier). Was mich aber am meisten wunderte, war, dass das WeltWIRTSCHAFTSFORUM in seiner Jahresprognose lediglich Naturkatastrophen und Technische Risiken (wie Cyberangriffe) als Top-Risiken für 2019 benennt  (hier, s. auch hier die Grafiken im Bericht der Welt dazu). Angesichts der gesellschaftspolitischen („Gelbwesten“) und wirtschaftlichen (gibt es einen Crash in China?) Themen ein schon eher komischer Ansatz.  „Morning Briefing – 22. Januar 2019 – Arm/Reich // Populismus // Sozialsysteme“ weiterlesen