Morning Briefing 20. September 2019 – „Staatsanteil-Special“

Guten Morgen,

Der US-Interbanken-Markt kommt scheinbar nicht zur Ruhe (s. grundlegend dazu mein MB von gestern, hier). Tatsächlich hat die Fed gestern die nächste Repo-Auktion durchgeführt, um USD 75 Mrd. in den Interbanken-Markt zu pumpen. Aber der Betrag reichte offensichtlich nicht aus, denn es wurden Gebote über insgesamt fast USD 84 Mrd. abgegeben (hier), sprich einige Banken konnten möglicherweise ihren Liquiditätsbedarf nicht decken. Zwar versucht FT’s Gilian Tett sich schon an (harmlosen) Erklärungen des Phänomens, muss aber selber einräumen, dass alleine die Tatsache, dass Repos aus heiterem Himmel erforderlich wurden, schon dafür spricht, dass auch die Zentralbanken den Markt nicht so richtig verstehen. Das gibt mir ja das volle Vertrauen… Und, ach, für heute ist natürlich auch wieder eine Repo-Auktion geplant (hier). Und, glaubt man der FT, dann werden die Banker jetzt schon wieder etwas übergriffig mit ihren „Wünschen“ nach noch mehr Geld. Aber, die Zentralbanken haben sich halt auch verwöhnte Banker herangezüchtet, ein Experte dazu passen: „They’ve created a snowflake-market„.  Im Zweifel werden die Begehrlichkeiten der verwöhnten Banker aber nicht über Repos erfüllt, sondern die Fed, so zumindest Zerohedge, wird ab November wieder mit Quantitative Easing beginnen (hier). Das glaube ich auch – allerdings könnte es jetzt schon früher als November sein. Denn es wäre für die Zentralbanken doch etwas peinlich, wenn eine Bank auf Grund von Liquiditätsproblemen inmitten eines Marktes, der im Geld schwimmt, „abschmieren“ sollte.

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