Morning Briefing – 22. Januar 2019 – Arm/Reich // Populismus // Sozialsysteme

Guten Morgen,

Während Europa gebannt auf das sich anbahnende Brexit Chaos schaut (Frau Mays Plan B wurde gestern gleich medial wie ein Banksy-Bild geschreddert, hier, wann kommt eigentlich jetzt Frau Merkel um die Ecke und öffnet den deutsche Geldkoffer für den weichen, alternativlosen Brexit?), treffen sich in Davos wieder mal die „Zombies im Schnee„, wie SPON selbsternannte Welt-Elite des „World Economy Forum“ despektierlich nennt. Tatsächlich scheint es sich zuvörderst um eine Versammlung von Menschen zu handeln, die sehr reich sind – so sollen die zwölf reichsten Teilnehmer ihr Vermögen in den letzten zehn Jahren um USD 175 Mrd. Erhöht haben (hier). Was mich aber am meisten wunderte, war, dass das WeltWIRTSCHAFTSFORUM in seiner Jahresprognose lediglich Naturkatastrophen und Technische Risiken (wie Cyberangriffe) als Top-Risiken für 2019 benennt  (hier, s. auch hier die Grafiken im Bericht der Welt dazu). Angesichts der gesellschaftspolitischen („Gelbwesten“) und wirtschaftlichen (gibt es einen Crash in China?) Themen ein schon eher komischer Ansatz. 

Aber nun ja, schauen wir uns mal einige Rahmenbedingungen näher an:

Arm/Reich: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/oxfam-bericht-vor-davos-milliardaere-werden-2-5-milliarden-dollar-reicher-pro-tag-a-1249003.html

Auch wenn man solche Berichte immer mit einem „Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“ im Hinterkopf lesen sollte, so passt es doch ins Bild, genau wie der Bericht von Zerohedge über die Exzesse der Superreichen (hier).  Selbst wenn das nur eine Minderheit betrifft und auch auf die Gefahr hin, als Sozialneider gebrandmarkt zu werden: An diesen Exzesse wird die Fehlallokation von „knappen“ Finanzierungsmitteln ziemlich deutlich.

Populismus: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/brexit-donald-trump-afd-warum-irre-politik-auf-dem-vormarsch-ist-kolumne-a-1248614.html

Wieder mal ein ganz guter Fricke – das Ergebnis der zitierten Studie wundert nicht, wonach die Brexiteers vor allen Dingen dort Zulauf verzeichnen, wo nach der Finanzkrise Sozialleistungen für besonders arme Menschen gekürzt wurden. Dann freuen wir uns doch mal auf die Landtagswahlen in den „neuen“ Bundesländern im Herbst…

Sozialsysteme: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gastbeitrag-von-carsten-sieling-wie-dem-sozialstaat-wieder-eine-zukunft-gegeben-werden-kann-15948399.html

Nachdem die GroKo (ach ja, die gibt es ja auch noch…) ja viel für unsere Rentner ab 63 getan hat (hier), sollte sie sich mal um die tatsächlich Ausgegrenzten kümmern, schon um der eigenen Existenz willen. Man muss die Vorschläge des Bremer SPD-Bürgermeisters nicht mögen, der die Finanzierungsseite der Maßnahmen natürlich außen vor lässt. Aber nachdenken sollte man darüber zumindest.

Historisch2002Kmart, einer der größten Einzelhandelskonzerne der USA, beantragt Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts

1996: Der Mutterkonzern Daimler-Benz beendet die Verhandlungen mit Fokker, trennt sich von dem Unternehmen und besiegelt so dessen Insolvenz  (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/22._Januar)

Ich wünsche einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,

-tz

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