Morning Briefing – 20. April 2021 – Die Energiewende nimmt Fahrt auf – die Wand steht….

Guten Morgen,  

Erst vor kurzem hatte ich mich mit den (steigenden) Preisen für Energie beschäftigt (hier), zuletzt auch mit der Versorgungssicherheit (hier und hier). Zum Preis und zur Sicherheit gesellt sich – Dank des Durchbruchs bei der Batterietechnik (s. dazu zuletzt hier) – in absehbarer Zeit das Problem eines Alt-Batterien-Bergs. Schauen wir uns mal etwas näher an, mit welcher Realität das Wahlprogramm der Grünen (hier) konfrontiert würde, wenn Frau Baerbock es ins Kanzleramt schafft:  

Energiewende: https://www.welt.de/wirtschaft/article229449033/Energieversorgung-Bundesrechnungshof-warnt-vor-Stromluecke.html 

https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/produkte/sonderberichte/langfassungen-ab-2013/2021/umsetzung-der-energiewende-im-hinblick-auf-die-versorgungssicherheit-und-bezahlbarkeit-bei-elektrizitat-pdf

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/die-oekostromluecke-wie-die-regierung-mit-falschen-prognosen-deutschlands-energiezukunft-gefaehrdet/27093874.html

Bundesrechnungshof: „die erwartbaren Engpässe im Stromnetz werden bis zum Jahr 2025 nicht beseitigt werden können“. Weiter: „wesentliche Annahmen, auf denen die derzeitige Bewertung der Versorgungssicherheit am Strommarkt beruht, [sind] unrealistisch oder überholt.“ 

Blackout: https://www.linkedin.com/pulse/europa-auf-dem-weg-die-katastrophe-herbert-saurugg/ 

„Das größte Problem stellt derzeit der deutsche Alleingang dar, wo der zweite vor dem ersten Schritt gesetzt wird: So werden in den nächsten Monaten konventionelle Kraftwerke im großen Stil abgeschaltet, ohne einen gleichwertigen Ersatz dafür zur Verfügung zu haben. Bisher wurde fast nur auf den raschen Ausbau von Wind- und PV-Kraftwerken Wert gelegt bzw. dieser massiv gefördert. Es fehlt jedoch an der unverzichtbaren Systemanpassung, beginnend bei den fehlenden Speichern und Puffer und geht weiter über die fehlenden Transportmöglichkeiten, also Leitungen.“ 

E-Schrott: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/elektroautos-so-viel-batterieschrott-entsteht-kuenftig-durch-die-gigafabriken-in-deutschland/27081464.html 

Die Kapazitäten der Recyclingbetriebe, die hierzulande Lithium-Ionen-Akkus verwerten können, reichen für diese Mengen längst nicht aus.“ Das Hurrablatt wird nachhaltig? 

Fazit: Das Jevons-Paradoxon sollte auch unseren grünen Vordenkern bekannt sein, sprich, der technische Fortschritt, der eigentlich eine effizientere Nutzung (eines Rohstoffs) erlaubt, letztlich zu einer erhöhten Nutzung (dieses Rohstoffes) führt, anstatt sie zu senken. Sprich, es ist absehbar, dass der Energieverbrauch eher noch steigen wird. Und im Zweifel auch der Batterieverbrauch. Die Frage ist, ob die Planungen der Grünen diesen (wahrscheinlichen) Effekt ihrer eigenen Politik einplanen – wo schon aktuelle Planungen eher Grenzen denn Möglichkeiten aufzeigen. Zwar „reite“ ich hier auf den Grünen herum, aber schlicht, weil sie mit ihrem Programm am Weitesten gehen dürften, was die Umsetzung einer „Energiewende“ angeht. Und die aktuelle Regierungskoalition aus CDU und SPD hat ja gerade zu den hier genannten Kritiken geführt – ist also im Ergebnis auch schon nicht unbedingt lobenswert.  

Spruch des Tages: „With so many things coming back in style, I can’t wait until morals, respect and intelligence become a trend again“- Denzel Washington 

Keep calm and carry on! 

-tz  

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