Guten Morgen,
„Am Anfang der Coronakrise war die Politik das Problem, weil sie keine Ahnung von Virologie hat. Nun regieren die Virologen, die leider wenig von Wirtschaft verstehen.“ Mal eine selten reflektierte Äußerung im Hurrablatt der deutschen Wirtschaft (hier). Derzeit stehen wir im Wettbüro und haben eine Trifecta ersten Ranges laufen. Die Frage ist bei diesem „Rennen“ allerdings nicht, wer als erster durchs Ziel kommt, sondern wie viele der drei nun folgenden „Zieleinläufe“ wir überhaupt verkraften können: Die (tödlichen) Folgen des Virus, die kommende Rezession und/oder die – aus beidem folgende – gesellschaftliche Zerreißprobe.
Die Antwort darauf wird maßgeblich von den Politikern abhängen, die sich mit dem „Corona-Folgen-Abmilderungsgesetz“, im Wege eines Ermächtigungsgesetzes – zumindest was den ersten Zieleinlauf angeht – selbst in die Lage gebracht haben, dass ihnen bei einem Versagen die Ausreden ausgehen werden. Wenn mit der Pandemie der erste „Läufer“ im „Ziel“ ist, wird Herr Drosten durch einen „Wirtschaftsexperten“ ersetzt werden, so viel dürfte sicher sein. Aber, im Gegensatz zu Viren läuft die Wirtschaft nicht „wie ein Uhrwerk ab“ (Originalton Herr Kekulé), sondern „More often than not, business is smell, feel and touch as much as or more than numbers.“, wie Jack Welch zu sagen pflegte. Ich hoffe, dass die Politiker das ebenfalls begreifen, bereite mich aber als Sanierungsberater schon mal auf die Triage von Unternehmen beim zweiten Zieleinlauf vor. Und erst danach werden die gesellschaftlichen Folgen richtig zum Tragen kommen.
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