Morning Briefing 8. September 2020 – Banken-Special

Guten Morgen,

Nachdem ich schon gestern mit meiner kleinen Reihe zur volkswirtschaftlichen Entwicklung wichtiger Partnerländer  mit einem „Zombie-Special“ (hier) ausgesetzt habe, heute gleich noch ein weiteres Banken-Special  (s. zu vorherigen hier und hier) , bevor ich mich Morgen mal Europa zuwende:

Notenbanken: https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/den-notenbanken-ergeht-es-wie-dem-zauberlehrling/

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/david-marsh-wir-erleben-das-ende-der-unabhaengigen-notenbanken-a-00000000-0002-0001-0000-000172863240

Wie schon neulich über die Fed konstatiert (hier), reiten sich die Notenbanken immer weiter selber rein – nicht nur, dass sie mit billigem Geld und ZIRP & NIRP Unternehmenszombies produzieren (hier), nein, sie zerschießen auch seit Jahren das Geschäftsmodell der Banken, dass grundsätzlich auf einer Art Zinsarbitrage (nur nicht zwischen zwei Währungen, sondern der Differenz zwischen dem Zins, dem man dem Sparer zahlt und dem, dem man dem Kreditnehmer berechnet) beruht. Zwar haben Sie damit Regierungen gestützt und einen unmittelbaren Crash verhindert – zum Preis ihrer Unabhängigkeit und einem langfristigen volkswirtschaftlichen Verfall.

Bankia /Caixabank: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/fusion-per-aktiengeschaeft-bankia-und-caixabank-wollen-sich-zum-groessten-geldhaus-spaniens-zusammenschliessen/26157532.html

Nicht nur die spanischen Banken leiden unter den Folgen der EZB-Politik, auch die Wunden der letzten Finanzkrise, die in Spanien in einen fulminanten Immobiliencrash mündete, sind längst noch nicht verheilt (s. nur hier). Die Folgen sind: Zwei Lahme wollen jetzt zusammen das Sprinten lernen….

Sparkassen: https://www.focus.de/finanzen/banken/folgen-der-corona-krise-bundesbank-warnt-vor-welle-von-kreditausfaellen-bei-sparkassen_id_12390616.html

https://www.wiwo.de/my/unternehmen/banken/corona-laesst-das-kerngeschaeft-kriseln-und-wie-krank-ist-ihre-sparkasse/26153122.html

Ah, schon mal die Vorbereitung auf kommende Sparkassenfusionen. Wird toll werden für den Kunden, dieser ganze Wettbewerb und so….

Fazit: Auf Zombie-Firmen folgen Zombie-Banken – wie Die Welt sehr richtig konstatiert (hier). Und das aus zwei Gründen, einmal weil das Geschäftsmodell der Banken auf Grund der unrühmlichen Rolle der Zentralbanken nicht mehr funktioniert (lassen wir mal die Investment-Banken-Taschenspielertricks der Nuller-Jahre außen vor) und weil die Banken jetzt mit Unternehmensfinanzierungen „gesegnet“ sind, die – eigentlich schon vor Corona – zu einer Zombifizierung vieler Unternehmen führen. Die Frage ist halt, ob die Politiker bereit sind, die politischen Opportunitätskosten in Form von verlorenen Wählerstimmen zu tragen, sollten sie in nicht zu ferner Zukunft doch wieder Banken retten müssen, die unter der genannten Doppelbelastung zusammenbrechen. Oder ob sie dann doch irgendwann lieber einen Crash in Kauf nehmen…

Historisch: 1961: Unter dem Titel Unternehmen Stardust erscheint Heft 1 der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan

1966: Die erste Folge der Fernsehserie Star Trek wird in den USA ausgestrahlt (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/8._September

Keep calm and carry on!

-tz 

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