Morning Briefing 13. Februar 2020 – Banken-Special

Guten Morgen,

Gestern noch markierte der DAX ein neues Rekordhoch (hier) – wohl auch in der Hoffnung auf ein „schnelles“ Ende der Coronavirus-Epidemie. Aber angesichts geradezu einer „Explosion“ der Zahl der Neuerkrankungen und Toten (+14.840 / + 242 in den letzten 24 Stunden!) auf nunmehr >59.000 / 1.350 (s. auch hier), dürften sich die trügerischen Hoffnungen, auf denen dieses Hoch möglicherweise beruhte, zerschlagen haben. Die ersten wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie sind wohl schon erkennbar: Denn, obwohl die chinesische Zentralregierung mittlerweile wohl USD 285 Mrd. in den Markt gepumpt hat (hier), scheint der chinesische Automobilmarkt bereits im Januar um 18% eingebrochen zu sein (hier) und auch für Februar zeichnet sich ein weiterer Einbruch ab (hier). Der Baltic Dry Index (über den ich immer wieder (hier) berichte, zuletzt hier) ist in den letzten fünf (5!) Monaten um 83% gesunken (hier). Auch wenn ich (hier) wie auch Zerohedge (hier) generell die Schwankungen des Baltic Dry mit einer gewissen Skepsis verfolgen, so ist doch der Hinweis der Welt (hier) auf diesen Index dieses Mal vielleicht nicht verfehlt.

Zumindest, wenn sich die Infektions- und Todeszahlen auch nur annähernd so entwickeln, wie bislang, dürften die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft nicht mehr seriös vorhersehbar sein, aber auf jeden Fall nicht positiv. Das „perverse“ an dieser Situation ist aber, dass damit ein weiteres Einschreiten der Zentralbanken immer wahrscheinlicher wird. Und darauf dürften ein großer Teil der aktuellen „Investoren“ an den Börsen setzen. Was dann auch nachfolgende Börsenhochs erklären dürfte.

Schauen wir uns doch heute dann mal wieder die Banken an:

Bad Banks: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/von-robo-advisor-bis-smartphone-bank-diese-start-ups-waren-vorbild-fuer-bad-banks/25523658.html

Schon toll, wenn der Irsinn der Realität Filme inspiriert….

Popolare di Bari: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/italien-finanzpolizei-verhaftet-spitzenbanker-der-banca-popolare-di-bari/25495136.html

Gerade „frisch“ vom italienischen Staat gerettet (hier), stellt sich heraus, dass Vater und Sohn (!) Gründer / Geschäftsleiter der Bank waren. Super Sache so mit dem Nepotismus…

Unicredit: https://www.zerohedge.com/markets/italys-largest-bank-firing-6000-boost-stock-buybacks

Aktienrückkäufe sind ja groß in Mode – aber so ist auch mal ne neue Spielart….

Deutsche Bank: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-aktie-steigt-um-fast-zehn-prozent-neuer-grossaktionaer-a-56eabe6a-d5b6-4d05-82ec-b36fcaa95302

https://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/deutsche-bank-so-irren-sich-analysten-seit-jahren-a-1304623.html

Tja, ist das jetzt ein Strohfeuer oder beginnt sich jetzt die Arbeit von Cryan und Sewing auszuzahlen? Süffiger Kommentar dazu auf jeden Fall im Manager Magazin….

Fazit: Gerade die europäischen Banken sind nach wie vor schwach aufgestellt – egal, ob es noch Skandale, wie bei „Bad Banks“ gibt oder nicht. Und angesichts der sich negativ entwickelnden Wirtschaftslage dürfte die Situation auch mittelfristig nicht besser werden. Aber im Zweifel wird der Staat halt wieder einspringen.

Historisch: 1883: Die Deutsche Reichsbank richtet in den größeren Städten Deutschlands Abrechnungsstellen ein, um den Banken den Ausgleich ihrer gegenseitigen Forderungen zu erleichtern (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/13._Februar)

Ich wünsche einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,  

-tz 

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