Guten Morgen,
„Bittere Vorwürfe, vergiftete Stimmung – und noch immer kein Ergebnis“ (Die Welt) oder „Macron nennt Niederländer „die neuen Briten““ (Handelsblatt) sind so die Schlagzeilen, die man sich am Montag Morgen zum gegenwärtigen Stand des EU-Sondergipfels wünscht. Genau so, wie die Angst des EU-Ratspräsidenten Charles Michel vor einem „negativen Medienecho“ sollte der Gipfel scheitern – sprich die Südländer nicht die erhofften Geldgeschenke erhalten. Da merkt man so richtig, was derzeit wirklich wichtig ist und wie lieb wir uns alle in Europa haben.
Auch um mal den Blick auf kleine wichtige Details in Europa zu lenken, mal ein leicht verkapptes „EU-Banken-Special“:
Die EZB hat „alle Restriktionen fallen lassen“ und sich damit „Zum Ausputzer der Regierungen gemacht“. Wie ich auf Linked-In kommentiert habe (hier): „Das selbstgewählte Schicksal der EZB. War seit Jahren und schon unter Draghi klar. Mein Mitleid hält sich in Grenzen – zumal ja „wir“ und nicht die EZB dann den „Müllschlucker“ leeren und damit die Folgekosten werden tragen dürfen.“
Banken-Index: https://www.finanzen100.de/index/euro-stoxx-banks_H862016044_193757/
Schaut man sich den Verfall des europäischen Bankenindex seit der Finanzkrise an, dann weiß man, dass auch ein paar Billionen aus Brüssel nicht mehr so allzu viel helfen werden – wenn nicht die Zinsen dauerhaft und nachhaltig steigen.
Ah, DIE italienische Pleitebank (s. thread hier) gerettet?
Fazit: Das politische Ringen um das Hilfspaket der EU ist nur ein Aspekt, bei dem die „Sanierung“ der EU eben nicht angegangen, sondern Probleme mit Geld „zugeschmissen“ werden. Diese Fehlvorstellung von Sanierung birgt den Keim der nächsten Krise gleich in sich. Wie sich so ein Szenario entwickeln kann, zeigt derzeit geradezu „bilderbuchmäßig“ die EZB in ihrem „Zusammenspiel“ mit den Banken. Und, machen wir uns nichts vor, auch durch etwaige politische Geldgeschenke der EU wird sich die Lage der Banken nicht bessern. „A crash waiting to happen“….
Historisch: 1873: Adele Spitzeder wird zu drei Jahren Zuchthaus wegen betrügerischen Bankrotts mit ihrer Dachauer Volksbank verurteilt. Durch hohe Zinsversprechen hat sie in einem Schneeballsystem mehr als 30.000 Einleger geschädigt (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/20._Juli) … und nein, ich habe nicht vergessen, dass heute der 20. Juli ist (hier). Ich verweise dazu mal auf mein MB vom 9. April 2020 – der Hochphase der Einschränkung der Grundrechte (hier), als ich schrieb: „Man sollte sich tatsächlich mal anschauen, wer von unserem Leitungspersonal am 20. Juli wieder alles so von Widerstand und ähnlichem faselt – und ihm dann seine Aussagen aus der jetzigen Zeit entgegen halten.“ Dann schaun mer mal, wer heute so alles das Fähnchen der Freiheit vorgeblich hochhält….
Keep calm & carry on,
-tz