Morning Briefing 24. Oktober 2019 – Repo & Co // Leveraged Loans // Unternehmensanleihen

Guten Morgen,

Noch zwei Monate – bis Weihnachten ;-))). Mal ein kleiner Scherz als Start in ein nicht unbedingt erfreuliches Morning Briefing:

Nach Jahren des „jetzt muss es doch mal losgehen“ bin ich natürlich ein gebranntes Kind, aber was sich derzeit im US-Finanz-Markt (vor dem Hintergrund immer düsterer Prognosen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung, s. nur hier) abspielt, kann man nur als „The NEXT BIG THING“ bezeichnen. Die Fed mit ihrem nun institutionalisierten Repo-Rahmen, der von Woche zu Woche größere Dimensionen annimmt, obwohl sie noch im September von „normalen Verhältnissen“ sprach und ein „Markt“ für Unternehmensverschuldung (Leveraged Loans, Anleihen) scheinbar die ersten Anzeichen einer „Überhitzung“ aufweist, zeigen, dass im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ vielleicht doch auch ein paar Grenzen existieren könnten.

Deswegen heute mal ein verkapptes US-Finanz-Special – und nur aus Zerohedge (das gibt mir ja schon zu denken….):

Repo & Co: https://www.zerohedge.com/markets/liquidity-evaporates-feds-third-bill-pomo-55-oversubscribed-most-yet

https://www.zerohedge.com/markets/dollar-liquidity-turmoil-returns-first-oversubscribed-term-repo-month

https://www.zerohedge.com/markets/stocks-surge-fed-panics-dramatically-increases-liquidity-provision-through-brexit-deadline

https://www.zerohedge.com/markets/intervention-extremis

https://www.zerohedge.com/markets/hemke-pawn-shop-repo-market-signals-fed-panic-mode

Seit dem letzten Post dazu – vor einer Woche (s. hier) ist dieser „Markt“ (treffend von einem Blogger eher als „Pfandhaus“ bezeichnet) ist dieser Markt nicht zur Ruhe gekommen, sondern eher noch weiter expandiert. Mittlerweile scheint die Fed bis zu 120 Mrd. USD (!!!!!) pro Nacht in den Markt zu pumpen. Das ist komplett irre, wenn man sich anschaut, was sowieso noch alles an Liquidität im Markt stecken müsste. Die Frage ist halt, ob die Banken, die diese „Faszilität“ in Anspruch nehmen, tatsächlich Liqui-Probleme haben, weil der Interbanken-Markt tot ist oder ob sie hier eine neue Möglichkeit entdeckt haben, kurzfristig Geld zu verdienen. Im letzteren Fall zwar ein typischer Fall von „moral hazard“, aber nicht ernst. Im ersteren Fall dagegen sollten ALLE Alarmglocken schrillen….

Leveraged Loans: https://www.zerohedge.com/markets/one-bank-finds-major-cracks-leveraged-credit-market

Der Markt für Darlehen für hochverschuldete Unternehmen (und nichts anderes bedeutet „Leveraged Loan„!) wird scheinbar auch von sinkenden Leitzinsen getroffen. Ist da zu Lasten der Fed das „Law of unintended consequences“ im Spiel? Muss deswegen die Fed wieder in die geldpolitische Trickkiste greifen?

Unternehmensanleihen: https://www.zerohedge.com/markets/are-rating-agencies-complicit-another-massive-ratings-scandal-wsj-investigation-leads

Nach dem Fiasko, dass die Rating-Agenturen in der letzten Finanzkrise mit ihren überoptimistischen Ratings angerichtet haben, könnte man ja meinen, sie hätten ihre Lektion gelernt. Weit gefehlt – wenn man ZH glauben darf. Eigentlich aber nicht verwunderlich….

Fazit: Ich habe keine Ahnung, ob die Repo-Action der Fed durch Probleme im Markt der Unternehmensverschuldung (die auf die Banken durchschlägt) zusammenhängt. Aber: Die letzte Finanzkrise wurde durch das Platzen der Hypotheken-Blase ausgelöst. Es würde mich nicht wundern, wenn die nächste Krise durch das Platzen der Blase der Unternehmensverschuldung ausgelöst würde. Aus dem Fenster lehnen dafür würde ich mich noch nicht, aber immerhin.

Historisch: 1929: Am „Schwarzen Donnerstag“ endet die jahrelange Hausse der New Yorker Börse. Die Weltwirtschaftskrise beginnt (Aus <https://de.wikipedia.org/wiki/24._Oktober)

Ich wünsche trotz dieses MB allseits einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,  

-tz 

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