Morning Briefing 5. August 2019 – Steinhoff // Odebrecht // Uber

Guten Morgen,

Da habe ich ja mit meinem Wald-Special in der letzten Woche (hier) scheinbar den Zeitgeist angesprochen: Frau Göring-Eckhardt will gleich „Urwälder“ in Deutschland (hier, sehr interessant die Diskussion der Foristen darunter – es spricht viel dafür, dass Madame die Idee wieder mal nicht konsequent zu Ende gedacht hat) und Island will den Klimawandel ausnutzen und seinen zu 97% abgeholzten Waldbestand wieder aufforsten (hier). Alleine: Aufforsten dauert länger, als ein, zwei oder auch drei Legislaturperioden. Die Frage ist, ob uns das Klima noch so viel Zeit lässt.

Die kommende Rezession dürfte der Politik aber nicht mehr viel Zeit lassen und die Politik (diesmal wohl Herr Trump mit erneuten Strafzöllen (hier)) beschleunigt den Abschwung noch. Und zumindest in der letzten Woche kam das auch an der Börse an: Der Dax schloss mit einem Tagesminus von 3,11%, das ist schon mal eine Hausummer (hier). Nachdem die asiatischen Börsen auch zum Wochenstart schwächeln (Shanghai Composite: – 1,31%; Nikkei: -1,74%), sind die Vorgaben für die europäischen und amerikanischen Börsen für den heutigen Montag auch alles andere als gut – die ARD wittert schon einen schwarzen Montag (hier). Nun ja.

Aber, wie schon vor einer Woche kommentiert, ist die Rezession im Mainstream angekommen (hier) und Herr Fricke (der, das muss man ihm lassen, auch schon seit Monaten vor der Rezession warnt) arbeitet bei SPON ziemlich gut heraus, dass da nicht nur eine „kleine Delle“ oder „Abkühlung“ auf uns zukommt (hier). Das heißt, selbst wenn es diesen Montag oder diese Woche keine „schwarzen Tage“ an den Börsen gibt, heißt es nicht, dass die „Delle“ schon vorüber ist. Vielmehr sollten Sie, geneigter Leser oder geneigte Leserin, die Zeit nutzen, sich auf den Abschwung vorzubereiten.

Nachdem ich in der letzten Woche schon ein verkapptes „China-Crime Special“ präsentieren konnte, welches das Heißlaufen der chinesischen Wirtschaft gut dokumentiert (hier), nachfolgend mal das westliche Pendant. Auch wenn die Fundstellen zum Teil schon etwas älter sind, zeigen sie doch auf, wie :

Steinhoff: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/moebelkonzern-steinhoff-verbucht-milliardenschweren-verlust-fuer-2018/24471426.html

https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-06-26/steinhoff-seeks-59-million-from-ex-ceo-after-accounting-crisis

Immer wieder schaue ich mir die Steinhoff-Saga an (hier) – und jetzt scheint, mit Klagen gegen den ex-CEO und den ex-CFO  (hier) die Klagewelle gegen die Verantwortlichen loszugehen. Nicht, dass die das Geld hätten, aber das übliche Muster der Aufarbeitung von Finanzskandalen läuft auch hier ab – und ich kann Ihnen versichern, dass wir in der kommenden Krise noch etliche dieser Fälle sehen werden, angesichts der Rekord-Länge des Aufschwungs wahrscheinlich auch eine Rekordzahl von Fällen…

Odebrecht: https://wolfstreet.com/2019/06/18/cesspool-of-corruption-odebrecht-files-for-bankruptcy-largest-ever-in-latin-american-history/

Auch Südamerika kennt offensichtlich große Wirtschaftskriminalitätsfälle

Uber: https://www.zerohedge.com/news/2017-06-25/ubers-theranos-moment (Danke, Jens)

„Is This Uber’s „Theranos Moment“?“ ist schon ziemlich passend. Und wir werden noch ganz andere „Theranos Momente“ erleben – bei Tesla, bei Lyft, bei Beyond Meat… und nachher wussten es wieder alle „Experten“….

Historisch: 1810: Ergänzend zur Kontinentalsperre lässt Napoleon Bonaparte in Frankreich im Dekret von Trianon 50 Prozent Zoll auf Importwaren ungeachtet ihres Ursprungs erheben (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/5._August)

Ich wünsche einen guten Start in den Tag und in die Arbeitswoche!

Viele Grüsse,  

-tz 

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