Guten Morgen,
„Die Märkte“ haben die „Botschaft“ der Fed – sprich die Aussagen in der gestrigen Pressekonferenz (hier) – „verstanden“, was man deutlich an den positiven Kursausschlägen beim Dow Jones (+1,77%, hier), Nikkei (+1,06% hier) und Shanghai Composite (immerhin noch mit +0,35% hier) ablesen kann. Wie Wolf of Wolfstreet in einer wie immer grandiosen Analyse (hier) herausarbeitet, versucht sich die Fed jetzt daran, die Wirtschaft stark zu reden, aber gleichwohl die Zinsen nicht weiter zu erhöhen. „Patience“ ist das neue Zauberwort – mit der der Abschwung verhindert werden soll. Kleines Problem dabei: Wenn die „Investoren“ in Aktien strömen, dann strömen sie erfahrungsgemäß aus Anleihen raus. Galt aber zumindest gestern noch nicht – da verlor der Referenzzinsatz für zehnjährige US-Staatsanleihen über einen Prozent (hier). Sollte die Fed ihren Kurs aufrecht erhalten, würde ich aber zweifeln, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Erst am Dienstag hatte ich ja über insolvente (Gerry Weber) und kriselnde (Airlines) berichtet (hier). Angesichts der alleine in dieser Woche über den Ticker laufenden neuen Insolvenzen könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Anstieg der Insolvenzen im Oktober letzten Jahres (letzte verfügbare Zahlen, hier) diesmal keine Eintagsfliege war:
Im Schatten von Gerry Weber ging gleich der nächste „Textilit“ den Gang zum Insolvenzrichter. Mode und Einzelhandel ist derzeit nicht gerade eine Goldgrube – aber Primark und Amazon/Zalando fordern halt ihren Tribut – wie das durchwachsene Weihnachtsgeschäft zeigt: Kaufhof/Karstadt floppen (hier), während Amazon glänzt (hier).
Ein Maschinenbauer ist da schon ein anderes Kaliber: Angeblich „konnten Großaufträge wegen rechtlicher Probleme nicht ausgeliefert werden und der chinesische Eigner SMTG sei offenbar nicht mehr bereit gewesen, die Liquidität der Firma zu sichern.“
Und last, but not least ein Stromanbieter mit einem – gelinde gesagt – windigen Geschäftsmodell. Dürfte dem Markt eher nicht fehlen.
Historisch: 2006: Alan Greenspan beendet nach über 18 Jahren an der Spitze der US-Notenbank Federal Reserve System seine Tätigkeit. Nachfolger wird Ben Bernanke(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/31._Januar)
Ich wünsche einen guten Start in den Tag!
Viele Grüsse,
-tz