Guten Morgen,
So langsam erreicht die Schlagzahl meiner Türkei-Specials die meiner Wirtschaftskriminalitäts-Special (kommt diese Woche auch, keine Bange….), s. zuletzt hier. Aber es zeigt und zeichnet nach das erratische Verhalten von Herrn Erdogan – der sich mit seinem Traum von einem neo-osmanischen Reich scheinbar gerade ziemlich übernimmt (hier), wie auch der Ausgang des Konflikts um Bergkarabach zeigt (hier). Und wirtschaftspolitisch hat Herr Erdogan erst eine Kehrtwende vollzogen, die schon bemerkenswert ist:
Wirtschaftspolitik: https://boerse.ard.de/aktien/erdogan-tuerkei-wirtschaftskrieg100.html
Nachdem er die Türkei Anfang November noch in einem „Wirtschaftskrieg“ sah und mit der Aussage „Wir werden Gewinne von in- und ausländischen Investoren, die auf die türkische Wirtschaft und Lira vertrauen, als unsere eigenen Gewinne sehen.“ Investoren verschreckte, kam dann schon am 11. November die Wende – eine neue Wirtschaftspolitik wird verkündet.
Also, der Finanzminister tritt zurück, weil er in die Absetzung des Notenbankchefs nicht eingebunden war. Verständlich, normalerweise. Aber der Herr Finanzminister ist der Schwiegersohn von Herrn Erdogan…. Nun ja, wo gehobelt wird, da fallen halt Späne
Und da steigen die Zinsen – von 10% auf 15%. Das nennt man dann mal eine geldpolitische Vollbremsung und Wende auf der Hochachse.
Fazit: Dann hoffen wir mal, dass Herr Erdogan mit seiner neuesten Volte die Türkei nicht vollends in den Abgrund reißt. Der türkische Bürger darf sich auf jeden Fall warm anziehen. Und die EZB kann sich mal anschauen, wie sich Zinserhöhungen auswirken….
Historisch: 1995: Der Brite Nick Leeson, dessen Börsenspekulationen den Zusammenbruch der Barings Bank ausgelöst haben, wird von Deutschland an Singapur ausgeliefert (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/23._November)
Keep calm and carry on!
-tz