Morning Briefing 11. September 2019 – Fonds // Unternehmensanleihen // NPL

Guten Morgen,

Für alle, die sich gestern gewundert haben, warum die Märkte plötzlich ins Plus drehten, hier die Meinung von Zerohedge dazu (mehr hier):

„…, what helped send European equity markets and US equity futures back in the green after an overnight slump that pushed the Emini from 2,985 to 2,965, was news that China removed one more hurdle for foreign investment into its capital markets almost 20 years after it first allowed access, when Beijing scrapped quotas for approved foreign institutional investors in domestic bond and equity markets. This means that all those WeWork bagholders who may have lost a majority of their investments, can no go ahead and lose the other have by investing in China, where the auditors have a habit of „community adjusting“ everything.

Sieht ganz danach aus, als ob die chinesische Wirtschaft  und Banken dringend (ausländische) Liquidität bräuchten. Passt gut zu dem im China-Special am Montag (hier) besprochenen Mix aus Repression (Kapitalkontrollen) und Stimuli (Absenkung der Mindestanforderungen für Bankreserven). Sollte uns allen zu denken geben. Aber auch „im Westen was neues“ – nämlich zwei Meldungen im Nachgang zu den in Deutschland wenig beachteten Liquiditätskrisen bei den in London ansässigen Fonds „H2O“ und „Wodford“. Dort gab es nämlich, einen Liquiditätsengpass.

Fonds: https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/die-naechste-liquiditaetskrise-ist-nur-eine-frage-der-zeit/

https://www.ft.com/content/684cce3d-faf2-3179-a93c-4591f4603988

Die in den besprochenen Artikeln genannten Fonds „H2O“ und „Wodford“ verfolgen eine grundsätzlich unterschiedliche Investmentstrategie – während H2O eher in sog. „High Yield“ oder „Junk-Bonds“ investiert, sprich solche Anleihen, die nicht mehr von z.B. Pensionsfonds in den USA gehalten werden dürfen, hat Wodford wohl eher in Unternehmensanteile investiert. Was beide Fälle eint, ist, dass sie unter plötzlichen Liquiditätsabflüssen so litten, dass die Ausschüttungen ausgesetzt wurden. Schaut man sich die zunehmende Verschuldung von Unternehmen gerade über den Weg von Anleihen an (s. gestriges MB, hier), dann könnte man mit einiger Fantasie hier den „Einstieg“ für die nächste Finanzkrise sehen. Dementsprechend alarmiert sind auch die Finanzaufsichtsbehörden in einigen Ländern. Aber: Keine Bange, Herr Draghi wird schon helfen…

Kleine Anekdote, die mir auch entgangen war: Lars Windhorst (ja, genau der, der auch gerade bei Hertha BSC „investiert“ hat, scheint einer der Auslöser der  Krise bei H2O gewesen zu sein….

Unternehmensanleihen: https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/anleihen-rally-bei-technologie-anleihen-wirecard-platziert-ersten-bond/24986850.html

Kleine weitere Ergänzung zum gestrigen MB (hier) – nicht nur US-Unternehmen können sich mit Liquidität vollsaugen, nein auch deutsche….

NPL: https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-05-22/unicredit-planning-to-sell-up-to-5-6-billion-of-soured-loans

And here we go – sozusagen der „Blinddarm“ der Unternehmensverschuldung für die Banken. Wenn sie ihre „ausfälligen“ Kredite nämlich nicht mehr loswerden, dann bekommen sie selber ein (Liquiditäts-) Problem. Ist das jetzt der Beginn einer Verkaufswelle? Fraglich, aber nicht unmöglich…

Historisch: 1961: Über den Bremer Automobilhersteller Borgward wird das Konkursverfahren eröffnet, nachdem im Juli beantragte Vergleichsverfahren scheitern (aus <https://de.wikipedia.org/wiki/11._September)

Ich wünsche einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,  

-tz 

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