Unübersichtlichkeit – the „new normal“ oder Ruhe vor dem Sturm?

By: netwalkerz_net
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Die Wirtschaftslage ist derzeit eher unübersichtlich, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Dementsprechend lassen auch die Leit-Medien eine richtungsweisende Kommentierung vermissen und es scheint, als ob sie eher Artikel für alle möglichen Meinungen in ihren Archiven sammeln wollen, um „nachher“ (wann immer das ist) behaupten zu können, sie hätten es ja schon immer gesagt (was auch immer es dann ist).

Das ist mit Blick auf das Versagen dieser Leit-Medien während der letzten Wirtschaftskrise durchaus verständlich (s. dazu hier und aktueller, selbstgeißelnder Kommentar des Handelsblatt hier (kostenpflichtig)), aber leider durchsichtig, nicht sehr hilfreich und der angeblichen „4. Gewalt“ auch nicht würdig.

Das beste Beispiel für die fehlende Orientierung gab letzte Woche Die Welt, die zunächst einen großen Aufschwung vorhersagte („Die Welt steht vor dem größten Aufschwung des Jahrzehnts“), aber sich noch am selben Tag schon selber widersprach („Diese Zahl deutet Wiederaufflackern der Euro-Krise an“). Auch deutete z.B. die FAZ die im oben genannten Aufschwung-Artikel genannte IWF-Prognose etwas anders – nämlich so, dass zumindest Deutschland nicht allzu viel von dem Aufschwung haben würde.

In meinen Augen ist das alles aber nur – ja, Augenwischerei… Ich hatte in der letzten Woche während eines Krankenhausaufenthaltes genug Gelegenheit, alles zu lesen, dessen ich zum Thema „wirtschaftliche Entwicklung“ habhaft werden konnte – und meiner Meinung nach fallen Aussagen, wie die des IWF (oben) oder die von Janet Yellen („There will be no crisis in our life-time“) in dieselbe Kategorie, wie die Aussage von Merkel/Steinbrück anlässlich der letzten Wirtschaftskrise („Die Spareinlagen sind sicher“): Psychologische Tricks, um Märkte und Menschen angesichts der unruhigen Lage zu beruhigen. Schaut man sich diese – so von niemandem erwartete – Äußerung gerade von Frau Yellen im Vergleich zum seinerzeitigen Versprechen von Merkel/Steinbrück an, so scheint es, dass die Krise schon ziemlich heftig an die Tür klopft. Bleibt also zu hoffen, dass Frau Yellens Worte dieselbe Beruhigung bringen, wie seinerzeit die von Steinbrück / Merkel.

Aber – wenn man mal den Blick von den immer neuen Rekorden der Börsen über die sonstige Weltwirtschaft schweifen lässt – sieht es tatsächlich nicht nach „dem größten Aufschwung des Jahrzehnts“ aus:

  • USA: Präsident Trump ist bislang mit ALLEN seinen wichtigen Vorhaben gescheitert – sogar der gefürchtete „Governmental Shutdown“ steht wieder im Raum (s. weiter unten für mehr Indikatoren).
  • Europa: Wie Die Welt schon oben darlegt, werden die Zeichen für ein Wiederaufflammen der Euro-Krise nicht geringer – da die Schuldenlast gerade in den Krisenstaaten zum Teil sogar noch steigt (Italien, Spanien).
  • Deutschland: Das Land schien – bis zu „Dieselgate“ und „Dieselkartell“ – in einem neuen Sommermärchen zu leben (s. Monatsbericht Juni 2017, hier). Aber, man brauchte schon vorher nur ein bisschen an der Oberfläche kratzen, dann war der „Lack ab“: Die derzeit beste Zusammenfassung der eigentlichen finanziellen Situation Deutschlands brachte in dieser Woche Kurt Brand bei Xing („Die Deutschen sind die Volltrottel der Globalisierung“). Weitere Kommentare kann ich mir damit sparen.
  • China: Die „Black Box“ der Weltwirtschaft – man kann den veröffentlichten Zahlen nur bedingt trauen. Nur eins ist klar: alles, was dieses Land „anpackt“ ist gigantisch. Möglicherweise also auch der Absturz…. So weist Daniel Stelter  zu Recht darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum Chinas nur „auf Pump“ beruht. Prompt öffnete China seinen Anleihemarkt kürzlich denn auch für ausländische Investoren (hier). Die große Frage ist, ob das so uneigennützig geschieht? Wenn man sich die Schlagzeilen der letzten Monate über die mit der Verschuldung des Riesenreichs einhergehenden Risiken anschaut, dann drängt sich doch eher ein Vergleich mit 2006 auf, als man „dumb German money“ suchte, um die Lücken im US-Finanzsystem zu stopfen. Dementsprechend sieht nicht nur Daniel Stelter China auch als potentiellen Auslöser der nächsten Wirtschaftskrise (hier).

Meine eigenen Prognosen waren in diesem Jahr noch nicht so besonders erfolgreich (vergleiche hier), aber die nachfolgenden Betrachtungen, obwohl ausgelöst durch die oben geschilderten Beobachtungen, haben wenig mit Prognosen zu tun. Es ist eher die Anwendung der Gesetze der Physik, wie die der Schwerkraft („runter kommen sie alle“), auf die Wirtschaft: „Dank“ der immer neue Rekorde erklimmenden Höhe der (globalen) Verschuldung (s. hier) wird das (potentielle) Wirtschaftswachstum massiv ausgebremst (=ein Herauswachsen aus der Verschuldung ist trotz des niedrigen Zinsniveaus nicht möglich). Aber auch eine weitere Zinssenkung erscheint nicht möglich, da diese die bestehenden deflationären Tendenzen noch verstärken würde (=der inhärente Wert der Verschuldung würde noch steigen).

Wenn aber die Zinsen nicht erhöht werden können, weil das potentiell den Zusammenbruch der Weltwirtschaft zur Folge hätte, „sterben“ auf Dauer alle die kapitalistischen Modelle, die auf Zinsen aufgebaut sind, also z.B. Lebensversicherungen oder große US-Pensionsfonds (s. dazu allgemein hier, zu den aktuellen Beispielen des Dallas Police and Fire Pension Plans (hier) oder den Central States Pension Fund (hier), um nur einige Beispiele zu nennen). Wenn diese kapitalistischen Modelle aber wegen der Niedrigzinspolitik zusammenbrechen sollten, werden die Verbraucher auch immer weniger Mittel verfügbar haben, die sie investieren oder konsumieren können. Damit wird dann auch der Aufschwung immer weiter abgebremst.

Neben diesem – eher einfachen – Effekt einer dauerhaften Niedrigzinspolitik (ich habe hier die „Enteignung der Sparer“, die an anderen Stellen immer wieder diskutiert wird (s. z. B. hier) aus Platzgründen gar nicht betrachtet), gibt es aber scheinbar noch weitere Nebenwirkungen der Geldschwemme, die erst so langsam in den Fokus der Medien geraten:

  • Die Konzentration im Unternehmenssektor nimmt auf Grund des aktuellen M&A-Hypes zu, der aber seinerseits nur wegen der niedrigverzinslichen Finanzierungen in diesem Umfang möglich wurde (s. hier, kostenpflichtig);
  • Diese Unternehmenskonzentration wiederum soll zu einem geringeren Wettbewerb führen; der fehlende Wettbewerb wiederum ist für niedrige Löhne verantwortlich (hier und hier, kostenpflichtig);
  • Möglicherweise sind die tiefen Zinsen neben dem „Quantitative Easing“ (und den nicht steigenden Löhnen) der eigentliche Grund für die fehlende Inflation („My point is a simple one. In exactly the same way that QE was deflationary in practice when it was inflationary in theory, so will the end of QE be inflationary in practice when it is deflationary in theory.“, s. hier).

Sollten diese Betrachtungen zutreffen, so hätte die Politik der Zentralbanken nicht nur nicht die von ihnen angestrebten Ziele erreicht, sondern jegliche „Normalisierung“ könnte die bislang nur „instabile“ Situation in eine Wirtschaftskrise kippen lassen. Angesichts dieser simplen Dreisatz-Gleichungen erscheinen die Äußerungen von Frau Yellen bereits eher mutig.

Diese an sich schon instabile Situation wird zusätzlich durch die derzeit ablaufende digitale Revolution verschärft: Es ist egal, ob der aktuelle Digitalisierungshype realistisch ist oder nicht: auch wenn Investoren nicht in neue Technologien, wie Tesla, etc. investieren, so investieren sie doch auf jeden Fall weniger in „Old Economy“. Statt dessen werden massiv Anteile der eigenen Unternehmen zurückgekauft (s. Allianz, um mal ein deutsches Beispiel zu nennen) oder andere Unternehmen erworben (Bayer/Monsato). Hierdurch dürften weitere Arbeitsplätze (=Möglichkeit der Generierung von Wohlstand/Kapital für den einzelnen) schneller entfallen, als gedacht.

In den USA  wird dies auch an der Umschichtung von Industriearbeitsplätzen hin zu „Barista-Economy“ und der „Gig-Economy“ deutlich (s. dazu auch hier), die als Beispiele für eine generelle Verschlechterung der allgemeinen Produktivität (s. dazu hier) genannt werden. Auf die Dauer (>50 Jahre) gehe ich, ähnlich wie bei anderen technischen Revolutionen (Buchdruck, Dampfmaschinen, Webmaschinen, etc.) davon aus, dass die Erwerbsmöglichkeiten wieder zunehmen werden – aber bis dahin gehen wir erst mal „durchs Tal“ der technischen Disruption…

…und möglicherweise des finanziellen Desasters. Denn, das ist auch noch nicht alles: Zu dieser instabilen Konstellation gesellt sich eine Vermögensverteilung (zumindest in den USA), die sich dem Gini-Koeffizienten „1“ annähert (=totale Ungleichverteilung; vgl. hier; übrigens ist als einer der Hauptgründe für den Börsencrash 1929 und die darauf folgende Wirtschaftskrise die (ähnlich) einseitige Vermögensverteilung zugunsten einer kleinen Bevölkerungsschicht genannt worden (s. hier, bei „Unterkonsumptionstheorie und Einkommensungleichheit)). Damit werden durch die Folgen der derzeitigen Politik immer weitere Teile der Bevölkerung in die Verarmung getrieben. Im besten Fall wird diese Tendenz in Zukunft durch „Renten“ kompensiert (=Bedingungsloses Grundeinkommen?), im schlimmsten Fall durch die Möglichkeit der (weiteren) Verschuldung, so wie in den USA in den letzten zwanzig Jahren.

Somit haben die Zentralbanken zumindest dauerhaft schon auf Grund der geschilderten Konstellationen (man könnte auch behaupten, dass sie sich selber in diese Sackgasse manövriert haben) nur die Wahl zwischen einem „großen Knall“ oder einem „Langsamen Siechen“. Ich tippe darauf, dass sie weiterhin „Langsames Siechen“ wählen werden, in der Hoffnung, dass sich doch noch ein Wunder auftut. Das Hin und Her von Janet Hellen und Mario Draghi in Bezug auf eine etwaige „Normalisierung“ (oder eben auch nicht) der Zins- und Aufkaufpolitik in den den letzten Wochen deuten genau in diese Richtung (und dementsprechend harsch sind auch die Kommentare (s. nur hier)).

Das aktuelle Verhalten der Börsen in Bezug auf diese Notenbankpolitik (und -äußerungen) kann man sehr einfach mit zwei gängigen Schlagworten beschreiben: „As long as the music is playing, you’ve got to get up and dance.“, sprich, so lange die Börsen nach oben gehen, muss man mitspielen (s. zur sich selber nährenden Hausse auch hier). Und: „BTFD – Buy The F*** Dip“, also „kaufe in den (nur kurzfristigen) Kursrückgang“, sprich, der Glaube, dass jeder Abschwung schon den Kern des Aufschwungs und damit neue Gewinne in sich trage. Derzeit scheint die Hausse sich trotz der beschriebenen widrigen Umstände damit immer weiter selbst zu befeuern. Damit aber taugen die Börsen als Indikator nur wenig – sie sind eher symptomatisch für die prekäre Finanzlage.

Statt eines Wunders (für die Notenbanken) und eines immerwährenden Börsenhochs drohen nunmehr sogar mehrere „Schwarze Schwäne“:  ein Angriff der USA auf Nordkorea ist nach den jüngsten Raketentests nicht mehr auszuschließen, derweil sich China im südchinesischen Meer in Machtpolitik übt. Dagegen ist der mit der Wahl Trump „eingepreiste“ Wirtschaftsaufschwung, der mit Hilfe von Steuersenkungen, Abschaffung von „Obamacare“ und Infrastrukturprojekten erreicht werden sollte, angesichts der Querelen im Weißen Haus in weite Ferne gerückt. Der Brexit dürfte – wenn er nicht schon Auslöser für eine Wirtschaftskrise zumindest auf der Insel ist – zumindest kein „Konjunkturverstärker“ sein.  Die Türkei versinkt als ehemaliges Mitglieder der „Next 11“ derweil immer weiter im Chaos. Die Sicherheitslage in Europa ist angesichts der russisch-amerikanischen Spannungen fast so unsicher, wie zu Zeiten des Kalten Krieges. Vielleicht lösen sich alle diese Spannungsfelder in Wohlgefallen auf – wie auch die bisherigen Krisenmomente (Wahlen in Frankreich, etc., Sie erinnern sich?). Möglich, aber wie sagt der Volksmund so schön: „Zu viele Füchse sind des Hasen Tod“.

Insgesamt muss man konstatieren, dass, da wir noch niemals eine solche wirtschafts- und finanzpolitische Situation hatten (Nullzinspolitik, Quantitative Easing, etc.), NIEMAND vorhersagen kann, ob oder wann es crasht oder wie lange das Siechtum weiter geht. Denn Politik und Zentralbanken haben noch etliche Pfeile im Köcher (Helikoptergeld, Bargeldabschaffung, Restriktionen im Geldverkehr), um einen Crash hinauszuzögern.

Am Ende dieses Artikels bleibt also die (traurige) Feststellung, dass „the New Normal“ länger andauern könnte, als uns allen lieb ist. Der Sommer könnte aber auch die Ruhe vor dem Sturm sein. Sicher ist nur, dass Behauptungen, wie die von Janet Yellen, wonach es „in unserer Lebenszeit keine Krise mehr geben wird“ angesichts der Umstände reine Augenwischerei sind.

2 Gedanken zu „Unübersichtlichkeit – the „new normal“ oder Ruhe vor dem Sturm?“

  1. Lieber Volker Beissenhirtz
    Ihnen tut ein Krankenhausaufenthalt wirklich nicht gut und es bleibt zu hoffen, dass es Ihnen jetzt besser geht.

    Der Beitrag ist dermassen breit und vielseitig, immer mit dem Blick auf das Wohl auf die Volkswirtschaft und genau darum verantwortungsvoll – zu verantwortungsvoll. Durch die Komplexität, Vielschichtigkeit, vor allem aber der Menge von Information, Handlung und buchstäblich auch Misshandlung, sind die aufgeworfenen Fragen als Aufgaben aber kaum bis gar nicht zu bewältigen. Ich beschränke mich daher auf zwei Punkte.

    Warum geht ein dermassen gut gebildeter Fachmann wie Sie, dermassen gutgläubig davon aus, dass grundsätzlich nicht Augenwischerei vorliegt?

    Rainer Voss, der Darsteller von „Der Banker – Master of the Universe“*, der als Film auf Ihrer Seite als Empfehlung aufgeführt ist, erklärt dabei nur so nebenbei, dass vor Jahren das Halten einer Unternehmensbeteiligung, also einer Aktie, durchschnittlich 4 1/2 Jahre gedauert hat. Heute liegt sie durch den Hochfrequenzhandel noch bei ein Paar Minuten.

    *Ein Film, den ich genauso empfehle und mindestens fünf Mal schon gesehen und immer wieder neue Details entdeckt habe.

    Fazit 1:
    Börsen bilden schon lange nicht mehr die wirkliche Wertschöpfung einer Unternehmung ab, sondern nur noch, wieviel auf eine Veränderung gewettet wird.
    Den Wirtschafts-JournalistInnen wie z.B. Jens Korte aus den USA oder Anja Kohl aus Frankfurt lassen ja selbst durchblicken, dass sie die Kursentwicklungen kaum mehr kommentieren können, weil die Ausschläge schlicht nicht erklärbar sind.

    Man lasse die Kurven einfach weg und schon geht es einem bedeutend besser. Ein Blick auf die 10-Jahresübersicht wird dabei helfen.

    Der zweite Punkt geht in Richtung Stabilität – wirtschaftspolitischer Stabilität, die in den 70ern mit Aufhebung des Goldstandards aufgegeben worden ist (Stichwort: „die Renten sind sicher“).

    Man hat damals die Garantie eines echten Wertes in Form eines garantierten Gegenwertes in der Buchhaltung bei der Bank aufgegeben und sich auf Metall-Münzen, Banknoten oder losen Zahlen eines Debit- oder Kreditvertrags gestützt. Heute werden diese Zahlen Buchgeld genannt. Ein virtueller Wert, der von Geschäftsbanken geschaffen wird.

    Gleich mehrere Initiativen wollen diese Geldschöpfung aus dem Nichts, der völlig ungerechtfertigt ist, den Geschäftsbanken entziehen und ausschliesslich der Nationalbank übertragen. Die erste Volksabstimmung findet voraussichtlich 2018 in der Schweiz statt.

    http://www.vollgeld-initiative.ch/
    http://www.vollgeld-initiative.ch/2-minuten-info/

    Heute haben z.B. die Grossbanken CS und UBS eine harte Eigenkapitalquote von ca. 3.5% – der Rest ist Fremdkapital, bzw. nichtgarantierte Gegenpositionen als Buchhaltungsguthaben.
    Dies soll nach Basel III genügen, was schon für einen Laien lächerlich tönt. Wird ihm doch für einen Kredit oder eine Hypothek neben einer Anzahlung von mindestens 20% z.B. für einen Doppelverdienerhaushalt ein regelmässiges, monatliches gemeinsames Einkommen von CHF 18’000.- verlangt.

    Vollgeld würde nicht nur die Währungen gesunden lassen, sondern auch die Banken einer Freien Marktwirtschaft unterziehen. Nicht wer gross ist, sondern wer gut wirtschaftet überlebt.

    Zudem würde damit auch die „too big to fail“-Problematik gelöst. Dies würde auch die gleiche Problematik z.B. in der Automobilbranche automatisch einer Lösung näher bringen.

    Aber wieso könnte die kleine Schweiz dadurch die Welt verändern? Die Antwort wird durch eine Gegenfrage beantwortet.
    Wer sollte Geld bei einer Bank anlegen, deren Sicherheit nicht gewährleistet ist, wenn das Geld bei einer anderen Bank systematisch garantiert ist?
    Damit müssten alle anderen Banken nachziehen, weil insbesondere finanzkräftige Kunden wie Pensionskassen ihr Geld abziehen.

    Fazit 2:
    Es gibt Lösungen, die müssen manchmal drastisch sein. Oder wie Rainer Voss sagte, dazu braucht es einen „Radikalinski“. Das Schweizer Volk könnte dieser sein. Dazu braucht es aber auch Unterstützer. Wer schon dazu gehört können sie auf der Website sehen – vielleicht sind Sie bald auch dabei.
    Und plötzlich wären auch die Null- oder Negativzinsen kein Thema mehr – weil es der Markt wieder regelt.

    1. Hallo Herr Leutwyler,

      vielen Dank für Ihren fundierten Kommentar. Dazu folgendes:

      Ohne Krankenhaus wäre ich jetzt nicht mehr da, um Ihnen zu antworten. Also schon von daher war der Aufenthalt nicht so ganz unvorteilhaft für mich ;-).

      Der Post entstammt einem Mailverkehr mit Freunden von mir – und Sie können sich vorstellen, dass meine Wortwahl in diesem Mailverkehr nicht ganz so „verantwortungsvoll“ war, wie die im Post. Aber ,und dass lerne ich aus dem gegenwärtigen Klima in Deutschland, wir sollten alle schnell erwachsen werden und uns in Auseinandersetzungen nicht nur einer „sozialadäquaten“ Wortwahl bemächtigen, sondern auch konstruktiv Kritik üben. Gerade in privaten Gesprächen mache ich das häufig noch nicht. Aber wenn ich mir die Äußerungen von Präsident Trump anhöre und meine eigene Verteidigungsministerin mir als Reserveoffizier ein „Haltungsproblem“ attestiert, dann denke ich, dass wir alle sehr schnell wieder „runterkommen“ müssen, um schlimmeres zu verhindern.

      Sie sind ja schon konstruktiver als ich: Ich konstatiere ja am Ende des Posts nur, dass wir vielleicht noch länger im „new normal“ leben müssen, das uns alle nicht so richtig weiter bringt – weil es eben keine nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Sie dagegen sind doch mit der Vollgeldinitiative schon einen Schritt weiter. Ich bin bezüglich dieser „Geldart“ noch unentschieden – aber der Reiz liegt schon alleine darin, dass den Bankern die Möglichkeit genommen wird, selber Geld zu schöpfen. Das dürfte alleine schon zur Beruhigung der hysterischen Märkte beitragen.

      Ich drücke auf jeden Fall die Daumen für die Initiative!

      Was die Themenvielfalt im Post angeht: Ja, da sind viele Aspekte genannt. Ich versuche normalerweise auch dem Gedanken „Ein Thema – ein Post“ zu huldigen“. Aber leider ist die derzeitige Finanzlage so vertrackt, dass man dann (wie die VWL-Profession) dazu neigt, Tatsachen und Wirkungsgeflechte zu „übersimplifizieren“. Dem habe ich mit diesem etwas komplexeren Post versucht, entgegenzutreten.

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