Morning Briefing – 23. Februar 2022 – Credit Suisse – qui bono?

Guten Morgen,

Anfang dieser Woche wurden von neue Vorwürfe gegen die schweizerische Großbank Credit Suisse laut (bei mir zuletzt hier). Die Weiterverfolgung eines zunächst für mich zunächst eher abstrus wirkenden Posts von Herrn Danisch (hier) zeigt für mich aber, dass die Motive der Veröffentlichung der Vorwürfe vielleicht nicht ganz so nobel sind und der Zeitpunkt auch nicht zufällig gewählt wurde. Doch sehen sie selbst:

„Suisse Secrets: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/suisse-secrets-credit-suisse-bankenskandal-korruption-1.5532753

https://www.cash.ch/news/top-news/grossbanken-spione-luegen-geldwaesche-die-skandale-bei-der-credit-suisse-1904588

https://www.zerohedge.com/markets/suisse-secrets-massive-leak-credit-suisse-banking-records-exposes-billions-held-spies

Recherchenetzwerk: https://www.occrp.org/en/

Die Süddeutsche Zeitung hat die Credit-Suisse-Daten zusammen mit dem Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) und 46 Medienpartnern aus aller Welt, darunter dem britischen Guardian, Le Monde in Frankreich und der New York Times ausgewertet. In Deutschland waren NDR und WDR an der Recherche beteiligt. Die Ergebnisse werden unter dem Titel „Suisse Secrets“ veröffentlicht.“ (Süddeutsche, Link oben)

Also, die Süddeutsche hat die Daten „zugespielt“ bekommen und untersucht diese dann zusammen mit einer (laut Wikipedia, hier, sehr angesehenen) Lobbyorganisation….

CIA: https://fm4.orf.at/stories/3021923/

CIA analysiert in großem Stil internationale Finanzdaten„. Ist es zu weit hergeholt, zu denken, dass die Daten zu „Suisse Secrets“ vielleicht über die CIA kamen?

Finanzierer: https://twitter.com/wolff_ernst/status/1495484281220644867

https://www.occrp.org/en/aboutus/who-supports-our-work

Aha, u.a. US-Bundesministerien finanzieren also das OCCRP. Auch wenn man den hier von Herrn Wolff und Herrn Danisch (oben) gewählten Narrativ nicht teilt, so halte ich es doch für bedenklich, dass eine offensichtlich auch von Regierungsbehörden finanzierte Organisation bei solchen Ermittlungen „mitmischen“ darf. Zumindest jedoch hätte die Süddeutsche in meinen Augen deutlicher auf die Finanzierungsstrukturen des OCCRP hinweisen müssen. Finanzielle Unabhängigkeit sieht für mich anders aus. 

Fazit: Die Credit Suisse stand schon vor den jetzigen Enthüllungen nicht mit weißer Weste da, die Vorwürfe wiegen schwer. Die Frage ist für mich aber, ob sich das Recherchenetzwerk der „üblichen Verdächtigen“ nicht vor den Karren anderer Interessen hat spannen lassen.

Spruch des Tages: „Never take advice from anyone in a tie. They’ll bankrupt you. Don’t ask a general for advice on war, and don’t ask a broker for advice on money.“ –  Nassim Nicholas Taleb

Keep calm & carry on!

-tz 

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