(Quelle: Schatzi)
Guten Morgen,
Jerome Powell – der Chef der US Fed – hat dem Druck aus dem Weißen Haus und der Wall Street standgehalten und zum vierten Mal die Leitzinsen erhöht – und die Wall Street bricht in der Spitze erst mal um 3% ein (erholte sich aber wieder auf „nur“ -1,53%; wie immer analytisch super dazu: Wolf, hier). Während der Nikkei heute Morgen dann auch gleich in Richtung -3% in den Keller rauscht (hier), hält sich der (aber ohnehin schon im Bärenmarkt befindliche) Shanghai Composite mit nur -0,52% (hier) noch recht wacker.
Der Referenzzinssatz für zehnjährige italienische Staatsanleihen ist nach wochenlangem Sinken heute Morgen erst mal wieder um über 1,3% gestiegen (hier), während der entsprechende Zinssatz für US-Anleihen nur moderat stieg (hier). Auch die Zinsen für die entsprechenden türkischen Anleihen (hier) hält sich tapfer. Ich würde aber mal bezweifeln, dass das auf Dauer so bleibt – und „Dauer“ meint hier nicht die nächsten zehn Jahre, sondern eher das erste Quartal von 2019. Schauen wir uns doch mal einige mögliche Baustellen an:
So, so – klingt nach „Operation gelungen, Patient tot“. Was dazu wohl Herr Draghi als italienischer Chef der EZB sagt. Da dürfte auch die „Einigung“ im italienischen Haushaltsstreit (hier) nicht mehr so richtig viel bringen. Die steigenden Zinsen dürften sowohl den Banken als auch dem Staat bei seiner Refinanzierung Probleme bereiten.
Unternehmenskredite: https://www.zerohedge.com/news/2018-12-18/bis-fears-bulge-bbb-debt-and-financial-cycle-default-waves
Wie schon mehrfach dargestellt (hier), wird sich durch die steigenden Zinsen der WACC-Faktor für die Unternehmen verschlechtern – was sich aufs Rating auswirken wird und damit zu einer Verschlechterung der Schuldentragfähigkeit. Ist so sicher, wie das Amen in der Kirche…
Oha, da scheint es die britische Regierung ja entgegen meiner zynischen Sicht (hier) doch ernst zu meinen mit der Veränderungsbereitschaft. Abwarten und Tee trinken, ob dieses Projekt die heiße Phase des (Non-)Brexit überlebt.
Nötig wäre es, denn die Wirtschaftsprüfer hätten jetzt eigentlich genug damit zu tun, die „Zombies“ zu identifizieren, für die die steigenden Zinsen praktisch die Silberkugel darstellen…
Historisch:1955: Die Bundesrepublik Deutschland schließt mit Italien das erste so genannte Anwerbeabkommen zur Anwerbung und Vermittlung von italienischen Arbeitskräften (Gastarbeitern). Bis 1968 folgen weitere Verträge mit Spanien, Griechenland, Türkei, Portugal, Tunesien, Marokko und Jugoslawien (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/20._Dezember)
Ich wünsche einen guten Start in den Tag!
Viele Grüsse,
-tz