Morning Briefing – 19. August 2019 – M&A // Reverse Factoring // Banken // Bankenindex

Guten Morgen,

Ist die politische Eskalation in Hongkong der „schwarze Schwan“ des Jahres 2019? Die dortigen Proteste haben – im Jahr 30 nach dem Tian’anmen-Massaker und im Jahre 70 nach der kommunistischen Staatsgründung eine unheimliche Dynamik entwickelt (hier). Diese Dynamik könnte der berühmte Schlag des Schmetterlingsflügels sein, der weltweite Konsequenzen hat. Wir werden es erleben.

Die Börsenwoche dagegen startet in Asien fast furios (aktuell: Shanghai Composite: +1,76 ; Nikkei: +0,64) und setzt so die (voraussehbare, s. hier) Erholungsrally, die am Freitag in den USA gestartet war (hier). Fort. Ob man jetzt dann gleich postulieren sollte: „Trotz Rezessionsangst: „Anleger sollten jetzt beherzt zugreifen““, wie das Handelsblatt (hier), steht auf einem anderen Blatt – jedenfalls, wenn man nicht Daytrader ist.

Das es das aber wohl noch nicht gewesen sein kann mit den abstürzenden Notierungen zeigen folgende Highlights des verkappten Banken-Specials:

M&A: https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/fusionen-und-uebernahmen-firmenkaeufe-brechen-ein-chinesen-wenden-sich-von-europa-und-deutschland-ab/24888848.html

https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/fusionen-und-uebernahmen-firmenkaeufe-brechen-ein-chinesen-wenden-sich-von-europa-und-deutschland-ab/24888848.html

Der M&A-Bereich ist ein klassischer Gewinnbringer des (eh schon gebeutelten) Investmentbankings. Wenn dieser Bereich schrumpft, wird sich das auf die Gewinne der Banken auswirken.

Reverse Factoring: https://wolfstreet.com/2019/08/09/worlds-7th-largest-construction-giant-admits-using-risky-hidden-debt-loophole-across-the-group-as-australian-subsidiary-gets-crushed/

Wie auch schon beim zusammengebrochenen britischen Baukonzern Carillion (hier), so kam auch bei einem jetzt zusammengebrochenen australischen Baukonzern das sog. „Reverse Factoring“ zum Tragen. Man muss nicht unbedingt Sherlock Holmes sein, um zu erahnen, dass diese „Finanzierungstechnik“ auch bei anderen Konzernen „im Einsatz“ ist. Mit möglicherweise desaströsen Folgen für die Bankbilanzen, sollte der Bauboom abebben.

Banken: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/europas-banken-fehlen-135-milliarden-euro-16265130.html

Bereits Anfang Juli meldete die EU-Bankenaufsicht, dass den europäischen Banken Euro 135 Mrd. an Eigenkapital fehlen würde. Das ist doch mal ne Hausnummer. Und da wurden die rezessiven Tendenzen noch gar nicht so wahrgenommen.

Bankenindex: https://www.welt.de/wirtschaft/article198683079/Banken-Experten-fuerchten-Kernschmelze-bei-Bankaktien.html

Dann ist es auch kein Wunder, dass der sog. „EuroStoxx Banks„, also der Index der börsennotierten europäischen Banken auf einem Allzeittief notiert.

Fazit: Droht also nicht nur China (s. dazu hier) der nächste Lehman-Moment? Nicht nur der aktuelle Kurs der Deutschen Bank (hier), sondern auch die Verluste, die spanische Banken gerade in Südamerika, vor allen Dingen in Argentinien (hier), erleiden, lassen ein solches Szenario nicht unwahrscheinlich erscheinen.

Historisch: 1839: Der Maler und Erfinder L.J.M. Daguerre stellt das erste brauchbare fotografische Verfahren, die Daguerreotypie, der Pariser Akademie der Wissenschaften und zugleich der Öffentlichkeit vor (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/19._August)

Ich wünsche einen guten Start in den Tag und in eine wahrscheinlich wieder eher aufregende Woche!

Viele Grüsse,  

-tz 

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