Morning Briefing 11. Februar 2020 – Steuern // Lebensversicherung // Hartz IV // Vermögensverteilung

Guten Morgen,

Was ist denn jetzt hier plötzlich los? Nicht nur AKK wirft hin (hier), nein, auch Kardinal Marx (hier) und Klinsi (hier). Fehlt nur noch, dass Herr Merz bei Blackrock (dazu mehr hier) hinwirft und sich zum Kanzlerkandidaten ausrufen lässt… Ach, hat er gerade (hier und hier)? Na, was für eine Überraschung. Der kommende Macron Deutschlands? 

Völlig unbeeindruckt von diesen Rücktritten zeigt sich dagegen das Coronavirus, dass fröhlich vor sich hin gedeiht: 43.099 / 1.018  ist der aktuelle Status Infizierte / Tote durch den Coronavirus, wobei schon die Frage ist, ob die Zahlen nicht „frisiert“ wurden (hier). Reichlich lächerlich finde ich dabei mittlerweile die Frage, OB diese Epidemie Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben wird – denn selbst wenn von heute auf Morgen sich niemand mehr anstecken würde, dann sind noch rund 200.000 Menschen infiziert / krank. Bis die letzten Maßnahmen zur Epidemie-Bekämpfung aufgehoben würden, dürften selbst dann noch Wochen vergehen. Aber schon das Szenario ist unrealistisch. Ich gehe davon aus, dass diese „Welle“ uns mindestens noch bis April – also über das erste Quartal 2020 hinaus – beschäftigen wird. Das sieht nicht gut aus. Aber fragen Sie mich nicht, was der DAX macht….

Heute mal ein verkapptes „Vermögens-Bildungs“-Special:

Steuern: https://www.handelsblatt.com/finanzen/steuern-recht/steuern/steuerlast-baerendienst-fuer-deutsche-aktienkultur-anleger-bleiben-durch-neues-gesetz-auf-verlusten-sitzen/v_detail_tab_comments/

https://www.n-tv.de/ratgeber/Scholz-bittet-Klein-Anleger-zur-Kasse-article21329139.html

Bravo, Herr Scholz, wo geht’s denn nach der politischen Karriere hin? Auch zur Deutschen Bank? Ach ne, da ist ja Herr Gabriel schon. Aber bei Blackrock dürfte nach dem Rückzug von Herrn Merz ja wohl ein Plätzchen für Sie vorgewärmt sein. Angesichts der tollen neuen Steuerkonstruktion, bei der Sie die Verrechnung von Verlusten aus Aktiengeschäften noch weiter erschweren und einer Finanztransaktionssteuer, die die ursprünglich avisierten institutionellen „Investoren“ gerade NICHT trifft, dürfte die Finanzindustrie mal wieder die Champagner-Korken knallen lassen.

Lebensversicherung: https://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article205447391/Angst-vor-Negativzins-treibt-Buerger-in-Lebensversicherung.html

Tja, super – und neulich erst (hier) hatte ich ja berichtet, dass die Lebensversicherungen jetzt gerne auch „risikoreicher“ investieren würden….

Hartz IV: https://www.sueddeutsche.de/politik/hartz-iv-sanktionen-arbeitslosigkeit-armut-1.4674013

Mir (der ich zugegebener Maßen keine Ahnung von der Materie habe) war es immer schon ein Rätsel, wie man einerseits bei Hartz IV von einer Leistung sprechen kann, die das „menschenwürdige Existenzminimum“ abdecken soll, aber andererseits dann Sanktionen bis zu 100% der Leistungen als Staat „exekutieren“ kann. Auch nach Lektüre des Urteils des BVerfG dazu (hier), ist mir diese Diskrepanz nicht verständlicher geworden. Und erst Recht nach dem Cum Ex-Special (hier) stelle ich mir die Frage, wer die Gemeinschaft eigentlich mehr Geld kostet: die A-Sozialen oben oder unten in der Gesellschaft (interessantes Buch dazu hier)?

Vermögensverteilung: https://www.ft.com/content/2501e154-4789-11ea-aeb3-955839e06441

Wow, wird ja immer besser…. – findet auch das Handelsblatt („Der gigantische Vermögensgewinn ist problematisch, birgt aber keine Crashgefahren„) – wie fast immer in völliger Verkennung der Risiken, die selbst die Deutsche Bank (wahrlich kein Hort des Sozialismus) mittlerweile als DAS Top-Risiko identifiziert hat (hier).

Fazit: Liest man diese Textsammlung zusammen mit meinem im Januar veröffentlichten „Renten-Ergänzungsspecial“ (hier), dann wird einem schon klar, warum die „Mittelschicht“ – zu der sich ja Herr Merz gerne zählt (sorry, der musste jetzt auch noch sein) – immer weiter ausdünnt und das Prinzip „The Winner takes it all“ (hier dazu mehr) immer weiter Raum greift. Eine Vermögensbildung – für „schlechte Zeiten“ oder schlicht das Alter ist derzeit eh nur schwer möglich. Und die Politik tut ihr Bestes, die Rahmenbedingungen ja nicht zu gut werden. Und dann muss sich unsere geballte Politik-Inkom….äh Prominenz auch nicht wundern, wenn die Ränder wieder stärker werden. Anstatt dauernd vor „Weimarer Verhältnissen“ zu warnen (hier), könnten sie sich ja mal weniger von Lobby-Interessen und mehr von „gesundem Menschenverstand“ leiten lassen…

Historisch: 2013: Papst Benedikt XVI. verkündet seinen Rücktritt als Oberhaupt der Römisch-katholischen Kirche für den 28. Februar (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/11._Februar)

Ich wünsche einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,  

-tz 

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