Morning Briefing – 21. Mai 2021 – Gesellschaft – was brauchts?

Guten Morgen,

Es ist Freitag, also mal wieder Zeit für Denk- und Diskussionsanstöße fürs Wochenende (vielleicht in der wieder öffnenden  „Außengastronomie“?). Ab und an hinterfrage ich ja mal den Zustand „der“ Gesellschaft (hier). Heute mal als Gegengewicht zum üblichen „Bashing“ einige Fähigkeiten, die die Gesellschaft in meinen Augen insgesamt nach vorne bringen könnten:

Resilienz: https://www.mckinsey.com/business-functions/strategy-and-corporate-finance/our-insights/strategic-resilience-during-the-covid-19-crisis

https://www.nzz.ch/meinung/resilienz-in-krisenzeiten-die-gesellschaft-macht-den-igel-ld.1613986

Resilienz als Fortschrittshemmer, wie die NZZ meint? Eher nicht, wenn man McK glauben darf. Und tatsächlich dürfte der „Optimierungswahn“ der letzten Jahrzehnte eher das Wachstumspotential der Wirtschaft geschwächt haben, weil jeder „Schnupfen“ gleich zur „Lungenentzündung“ zu werden droht (passend dazu Greg Mark: „Die Lieferketten, die wir als globale Wirtschaft aufgebaut haben, wurden optimiert, und wenn man optimiert, ist das von Natur aus fragil.“). Nichtsdestotrotz ist auch der NZZ-Artikel wichtig – denn die kritische Auseinandersetzung mit den Themen hinter Buzz-words kommt mittlerweile traditionell zu kurz. 

Komplexitätsreduktion: https://legonomics.de/2016/05/03/die-loesung-vereinfachung/

Manifest für Agile Softwareentwicklung

Komplexitätsreduzierung als Antwort auf VUCA? wie bei der Programmierung in der IT sollten wir – z.B. auch bei der Digitalisierung – darauf schauen, dass die Prozesse einfacher und nicht komplexer werden, mit denen wir versuchen, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.

Transfer: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2021/timing/wie-entscheiden-helden

Die Idee, dass Unternehmen von Berufsgruppen lernen, die Entscheidungen unter Stress treffen müssen, ist so neu nicht. Auf einer Konferenz, die ich besucht habe, präsentierte der Chefarzt einer Londoner Kinderklinik seine Erfahrungen bei der Übertragungen von Erkenntnissen aus der Formel 1 auf den OP-Saal (s. dazu hier). Der Vortrag gehört bis heute zu meinen Top-Ten-Vorträgen. In England gibt es Organisationen, die sich mit diesem speziellen Wissenstransfer beschäftigen, s. z.B. Risky Business.  Die Fähigkeiten, die ich als Feuerwehrmann und Fallschirmjäger erworben habe, dürften denn auch einen gehörigen Einfluss auf meinen Beratungsansatz haben (was nicht immer alle Mandanten gleichermaßen begeistert).

Führung: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-warum-annalena-baerbock-mehr-fuehrung-verspricht-a-e8d7b551-dcfc-44de-902b-f05a326cde7d

https://www.sprenger.com/nachrichtenleser/merkel-handwerk-keine-haltung.html

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article168834257/Ein-Lob-auf-Merkels-zurueckhaltenden-Politikstil.html

Aha, die Grünen „führen“ also, dann kann man den Begriff ja scheinbar wieder verwenden. Schaut man sich den Meinungswandel des nicht unbekannten Management-Experten Reinhard K. Sprenger im Hinblick auf den Führungsstil von Frau Merkel zwischen 2017 und 2021 an, dann kann man sich des Eindrucks einer gewissen „Zeitgeistigkeit“ nicht erwehren.

Jedoch, „Führung“ beruht seit Urzeiten auf denselben – eben nicht dem Zeitgeist unterworfenen – Grundprinzipien: „Führung von Vorne“ ist eins davon. Man kann als Führer nicht abwarten, bis sich irgendwelche Umfragen ausgemaändert haben oder die Presse sich an diversen anderen Ansichten abgearbeitet hat. Verantwortung ist unteilbar.

Und: Führung ist Vorbild. Darum machen Führer ihr Bett selber und essen zuletzt. Immer. Überall. Wer durch Nichthandeln in der Not, „Maskendeals“, „versehentliche“ Nichtangabe von Geldflüssen oder zweifelhafte akademische Weihen auffällt, verspielt seinen Führungsanspruch. Punkt.

Und: Führung ist nicht darauf beschränkt, einen DAX-Konzern, Staaten oder militärische Einheiten zu führen. Jeder von uns führt ab und an (und sei es auch „nur“ die Familie an den Urlaubsort) und wird geführt. Beides sollte man können.

Fazit: Haben Sie bei der Lektüre der Links und Kommentare ab und ab gedacht: „Ja, stimmt, wäre gut“? Gut. Dann wissen Sie, was Sie jetzt zu tun haben. UMSETZEN. Fangen Sie am Besten bei sich selber an. Wie? Das lernen Sie dann, wenn Sie damit anfangen.

Spruch des Tages:  “Do or do not. There is no try.” – Yoda

Keep calm and carry on!

-tz 

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