Nachdem ich gestern ja schon versucht habe, u.a. die Waage zwischen „Füllhorn“ und „schwäbische Hausfrau“ zu halten (hier) heute mal ein Blick auf den aktuellen Status der deutschen (Bundes-)Staatsfinanzen:
Ein und dieselbe Nachricht – und was für eine Meldung Der Spiegel und Die Welt daraus machen. Schon interessant an sich. Aber zum Spiegel gewendet, kann man nur sagen: Nur, weil es kleiner ist, als befürchtet, ist ein Staatsdefizit von Euro 139 Mrd. bei Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung, irgendwie schon in der Überschrift suggerieren zu wollen, dass ja alles nicht so schlimm sei. 139 Mrd. Euro ist so ungefähr der Preis dafür, dass das deutsche BIP „nur“ um 4,9% im letzten Jahr eingebrochen ist. Und, wer glaubt, dass Deutschland dieses Spiel nun fleißig so wiederholen kann – oder meint, dass man dann mit einer Billion Euro auch ein Wachstum erzeugen kann – ohne dass es Nebenwirkungen gibt – der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.
Target 2: https://www.zerohedge.com/markets/destruction-euro
Jap.
Wie, ich dachte, die Inflation wäre gut, damit die Schulden „gemanaged“ werden können? Und jetzt sind die plötzlich Teufelszeug?
Ah, wir sind schon in der Phase des „Keiner hat die Absicht, einen Schuldenschnitt durchzuführen“. Wird bestimmt interessant werden.
Fazit: Was soll ich sagen? Ich sehe erst eine galoppierende Inflation und dann einen Schulden- (und damit natürlich auch einen Vermögensschnitt) kommen. Bis dahin aber wird erst mal locker MMT (Modern Monetary Theory) betrieben – sprich Schulden aufgenommen, als gäbe es kein Morgen. Und leider war ja „unsere“ schwarze Null auch nicht so toll – wie man an der maroden Infrastruktur und nicht-funktionierende Verwaltung sieht.
Spruch des Tages: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“ – Henry Ford
Keep calm and carry on!
-tz