Morning Briefing – 23. Februar 2021 – Banken – immer wieder für Boni gut….

Guten Morgen,

So, mal wieder zu den „harten Fakten“, sprich, keine Politik, kein Corona und keine Freiheitsallüren, sondern ein Blick in die harte Welt der europäischen Geschäftsbanken (allgemeiner zuletzt hier):

Santander: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/spanien-grossbank-santander-verzeichnet-jahresverlust-von-fast-neun-milliarden-euro/26878374.html

https://www.nzz.ch/wirtschaft/banco-santander-milliardenverlust-und-hoffnung-auf-impfung-ld.1599808

NEUN MILLIARDEN VERLUST…. Oha.

Deutsche Bank: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche-Bank-erzielt-wieder-Gewinn-article22336931.html

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/ezb-widerspricht-boni-plaenen-der-deutschen-bank-17205997.html

Trotz Corona zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder ein Gewinn – zwar nur Euro 113 Mio. Aber immerhin. Die Frage ist halt, wie nachhaltig dieser Gewinn angesichts des immer noch undurchschaubaren Kreditbuchs (und der Abwicklungseinheit „Capital Release Unit“) sein kann – zumal er ja auch vom skandalgebeutelten Investmentbanking stammt. Schade aber auch, dass man bei diesen Gewinnen „nur“ 1,5 MILLIARDEN Euro Boni ausschütten darf und nicht, wie geplant, Euro 2 Mrd.

Commerzbank: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/commerzbank-macht-2020-hoechsten-verlust-seit-finanzkrise-17180107.html

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/konzernumbau-commerzbank-kuerzt-mitarbeiter-boni-mehr-filialschliessungen-denkbar/26915008.html?ticket=ST-3963572-yYUK6eQFBuhGtdhdaQcQ-ap1

https://www.welt.de/wirtschaft/article226763931/Interne-Berechnung-Commerzbank-verliert-knapp-zwei-Millionen-Kunden-bis-2024.html

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/commerzbank-macht-2-9-milliarden-euro-verlust-und-beschliesst-radikalumbau-a-5d68c2a0-93d2-43b9-9bda-d86ed7b3b769

Dagegen macht die CoBa den höchsten Verlust seit der Finanzkrise, beschließt ein weiteres Sparprogramm und geht davon aus, dass sie bis zu zwei Millionen Kunden bis 2024 verlieren könnte. Trotzdem fließen noch 100 Millionen an Bonus…. „Selbstverzwergung“ unter der Ägide der Bundesregierung?

N26: https://www.wiwo.de/erfolg/gruender/plattform-fuer-finanzprodukte-n26-plant-radikalen-ausbau-des-geschaeftsmodells/26710206.html

https://t3n.de/news/n26-7-millionen-kunden-217-euro-1352634/

Zwar macht N26 auch Verlust – mit Euro 217 Mio. und Dank des Sex-Appeals eines Startups wird da aber großzügig drüber hinweggesehen. Und sieben Millionen Kunden ist schon mal nicht ohne – gerade wenn man sieht, dass die CoBa nur noch elf Millionen hat und der Verlust von Kunden schon eingeplant ist.

Fazit: Krass, vor ziemlich genau zwei Jahren hatte ich in einem Bankenspecial mir fast genau die obige „Kombi“ angeschaut (hier). Und da besorgte sich die Santander Bank gerade mit Hilfe von „CoCos“ neues Geld, während die Deutsche Bank mal wieder durch Straftaten auffiel (keine Bange, die habe ich auch schon wieder in petto). Seit dem scheint aber nur die Deutsche Bank etwas weiter gekommen zu sein – mit Hilfe des Investmentbankings. Das zeigt, dass man als europäische Bank durchaus auch in Pandemie-Zeiten verdienen KANN. Aber ich würde das Hoch der „Deutschen“ mal nicht zu sehr bejubeln…., ist eher die Ausnahme am tristen Bankenmarkt – und die jungen, hungrigen Nachfolger stehen schon bereit. Der CoBa gebe ich nicht mehr bis 2024 – zumindest nicht als eigenständiges Institut. Sorry. Aber bis dahin wird es noch Boni geben…

Spruch des Tages: „Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“ – Bertold Brecht

Keep calm and carry on!

-tz 

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