Morning Briefing – 26. Februar 2019 – Santander // Deutsche Bank // N26

Guten Morgen,  

Allgemeine Beruhigung? – Trump verschiebt die Erhebung weiterer Strafzölle gegen China (hier), prompt springt der Shanghai Composite um 5,5% nach oben (hier und hier) und die EU und Großbritannien planen, den Brexit um zwei Jahre zu verschieben (hier). Dieser potentielle Aufschub zusammen mit der – rechtlich überhaupt nicht nachvollziehbaren Genehmigung für UK-Clearinghäuser, weiterhin unter dem EU-Passporting handeln zu dürfen (hier eine gute Analyse von Wolf) und der „Weiterflugerlaubnis“ für UK-Fluglinien unter den EU-Regeln (hier) – könnte den Einstieg in den Ausstieg bedeuten.   

Aber zunächst einmal wird es jetzt zu einer schönen Entspannungsrallye kommen – die von den Zentralbanken noch befeuert wird. „Kicking the can down the road“, wie die englischsprachige Welt so schön zu sagen pflegt. Ich warte dann jetzt auf die Schlagzeilen des Handelsblatts, wie „Früjahrseuphorie lässt den DAX auf 13.000 Punkte steigen – 15.000 im Visier“, etc. pp.  

Kleines Problem dabei: Die „Fundamentaldaten“ (um die sich angesichts der „Financialisation des Kapitalismus“ nur noch solche Erbsenzähler wie ich kümmern) werden weder durch die aufgeschobenen Strafzölle noch durch das Gemauschel um den Brexit wesentlich besser. Zwar dürften jetzt einige aufgeschobene Investitionen doch in Gang gesetzt werden, der Londoner Immobilienmarkt dürfte sich ein wenig erholen – aber „Rechtssicherheit“, geschweige denn das Vertrauen darauf, sieht doch noch ganz anders aus. Das heißt zum einen, dass die Richtung immer noch nicht klar ist und deswegen die „Marktkräfte“ auch nicht voll zum Tragen kommen. Zum anderen aber wird ja bislang nur der „Worst Case“ zumindest hinausgeschoben – aber der (sowieso nur kreditgetriebenen) Boomphase geht so langsam die Luft aus – der Konjunkturzyklus ist am Ende angelangt.  

Und dieses Ende können die Zentralbanken auch nur noch hinauszögern (s. zu den Mitteln mein MB von gestern, hier, vergessen hatte ich erst mal die „Targeted Longer-Term Refinancing Operations (TLTROs)“ der EZB, hier) – aber wahrscheinlich nicht mehr verhindern, denn der Zustand der europäischen Banken sieht – auch wegen der zunehmenden Konkurrenz, wie z.B. durch N26 – nicht so rosig aus:  

Santanderhttps://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/anleihen-santander-schockt-seine-nachrang-investoren/23981278.html 

https://www.zerohedge.com/news/2019-02-13/blain-santander-slides-circle-hell-previously-reserved-deutsche-bank

CoCo-Bonds…. klingelt da was bei Ihnen? 

Deutsche Bankhttps://www.zerohedge.com/news/2019-02-20/how-deutsche-bank-conspired-conceal-16-billion-losing-bet-regulators-and 

Here we go again…. Ne, nicht mit CoCo-Bonds – aber mit der nächsten Straftat…

N26https://t3n.de/news/n26-geschaeftszahlen-1143881/ 

Tja, dann hoffen wir mal, dass diese Bank außer einer atemberaubenden Cash-Burn Rate auch Vorteile für Bankkunden zu bieten hat – die nachhaltig wirken….

Historisch1995Fehlspekulationen und Manipulationen ihres Wertpapierhändlers Nick Leeson in Singapur führen zum Bankrott der renommierten Investmentbank Barings. Sie kann Zahlungsverpflichtungen von 1,4 Milliarden US-Dollar aus Derivatgeschäften nicht erfüllen (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/26._Februar)  

Ich wünsche ich einen guten Start in den Tag! 

Viele Grüße,  

-tz 

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