Guten Morgen,
Sowohl das Institut für Weltwirtschaft (IfW, hier), als auch das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK, hier), sehen in ihren aktuellen Stellungnahmen keine Chance mehr, dass Deutschland zumindest einer kurzen Rezession entkommt. Auch deswegen wird heute Herr Draghi wieder die „Whatever it takes“-Bazooka rausholen – allerdings zum letzten Mal, danach geht er nämlich in Rente und Frau Lagarde übernimmt (hier). Chips und Cola sind schon bereit, wird bestimmt ne gute Show – insbesondere, nachdem Herr Trump gestern „seiner“ Fed (das glaubt der wirklich) schon mal vorsorglich Druck gemacht hat (hier).
Dabei könnte am Horizont doch gerade ein Silberstreif erscheinen: Sowohl Herr Xi (hier) als auch Herr Trump (hier) überbieten sich nämlich aktuell in wechselseitigen „Gesten des guten Willens“ – und verschieben die In-Kraft-Setzung diverser Strafzölle zumindest temporär. Da lacht doch das Börsenzocker-Herz und die Herbstrally kann so richtig Fahrt aufnehmen (hier). Es bleibt aber die (bange) Frage, ob Bazookas und Gesten des guten Willens ausreichen werden, mehr als nur die Börsenkurse anzuheben. Das werden die nächsten Monate zeigen.
Derweil ist die Zeit mal wieder reif für ein Wirtschaftskriminalitäts-Special, sprich, die Meldungen laufen bei mir derzeit über:
Cum Ex I: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-boerse-cum-ex-razzia-1.4577345
Die deutsche Börse war ja unter ihrem damaligen Chef Kengeter sowieso schon ganz schön aggressiv unterwegs (hier), aber die Verwicklung in den Cum Ex Skandal dürfte doch noch mal eine Steigerung gewesen sein.
Die Prozesse gegen die beteiligten Banken und Berater laufen – und noch immer scheint die Staatsanwaltschaft an der Aufklärung zu arbeiten, wie die aktuelle Durchsuchung bei der Commerzbank zeigt.
Währungsmanipulation: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/milliarden-schaden-im-devisenhandel-sammelklage-gegen-fuenf-banken-a-1279487.html
Der wenig beachtete Devisenhandel scheint auch ein Eldorado für Manipulationen durch Banken zu sein….
Und erneut will der Gesetzgeber „strenger“ gegen die Geldwäsche vorgehen. Sorry, aber nur Schall und Rauch, wenn man weiß, dass die zuständige Geldwäscheeinheit des Zolls – sagen wir mal – „operativen Optimierungsbedarf“ aufweist (hier, hatte ich Ende Januar schon drüber berichtet, hier).
ING hat sich erwischen lassen…
Historisch:
1919: Am London Bullion Market treffen sich zum ersten Mal Goldhändler, um den Weltmarktpreis für Gold formal zu fixieren (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/12._September)
Für mich ist heute ausnahmsweise schon letzter Arbeitstag, Morgen werde ich mich dem Thema „Kite-Landboarding“ auf dem Tempelhofer Feld zuwenden – wenn Wind und Wetter es zulassen ;-)).
Deswegen wünsche ich ausnahmsweise schon heute einmal ein schönes Wochenende! Starten Sie gut in den Tag!
Viele Grüsse,
-tz