Guten Morgen,
„B-Day“!– und stell dir vor, keiner geht weg… So ungefähr kann man die aktuelle Lage umschreiben: Das britische Parlament wird heute ein drittes Mal über den „Deal“ abstimmen (hier). Der Sprecher des Unterhauses hat diese erneute Abstimmung zugelassen, weil die Neuvorlage „substantielle“ Änderungen enthalte – konkret: „die Regierung lässt lediglich über das Austrittsvertragswerk abstimmen, nicht aber über die bislang daran angehängte politische Erklärung zu den künftigen Beziehungen mit der EU“ (hier). Wow, so einfach kann man sich also selber zur Farce machen. Boris Johnson – der auch als potentieller Nachfolger von Frau May gehandelt wird – hat derweil auch diesen „Deal“ abgelehnt (hier). Well, well. Montag werde ich über den aktuellen Stand berichten – wahrscheinlich (auch wenn kaum denkbar) mit noch weniger Enthusiasmus als heute. Was für eine Farce….
Passend zu den Kommunalwahlen in der Türkei heute ein erneutes Special (zu den vorigen, s. hier) zur aktuellen Lage dort. Das Land am Bosporus ist ja in den letzten Tagen wieder ob vermuteter Währungsmanipulationen ins Gerede gekommen. Nicht umsonst, entwickelt sich die Türkei doch zusehends zum „Venezuela Europas“, wie die nachfolgenden Daten veranschaulichen.
„die Inflation ist im Februar erstmals seit einem halben Jahr wieder unter die 20-Prozent-Marke gefallen. Sie lag bei 19,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat…“
Also, wenn eine Inflationsrate KNAPP UNTER 20% schon als Erfolg verkauft wird, dann ist es Zappenduster.
Rezession: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/die-wirtschaft-blaest-erdogan-kalt-ins-gesicht-16082978.html
BIP 2018: -3% im Vorjahresvergleich. Das ist fett.
Crash: https://www.welt.de/finanzen/article191009181/Erdogan-stuerzt-die-Tuerkei-in-den-Boersencrash.html
Erdogan hat – scheinbar aus Nervosität vor den bevorstehenden Kommunalwahlen – gleich mal gezeigt, wie man aus einer Rezession gleich noch einen Börsen-, Staatsanleihen– und Währungscrash generiert. Profi halt. Und gleich wohl auch noch ein Drittel der Währungsreserven bei dem (erfolglosen) Versuch verbrannt, die Währung zu stützen (hier). War das jetzt schon der „finanzwirtschaftliche Selbstmord“, wie Zerohedge schreibt (hier)? Ich glaube, dass das Leid eher noch zwei/drei Jahre weitergehen wird. Solange hat es auch in Venezuela bis zum Zusammenbruch gedauert. Und die Chinesen und Russen werden sich schnell als „weiße Ritter“ andienen…
Historisch: 1999: Der US-amerikanische Aktienindex Dow Jones überschreitet an der New Yorker Börse erstmals die Marke von 10.000 Punkten (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/29._März)
Ich wünsche ich einen guten Start in den Tag und ein schönes, wenn auch um eine Stunde kürzeres, Wochenende!
Viele Grüße,
-tz