Der Sinn & die Zukunft meines Blogs

„Be fearful when others are greedy and 
greedy when others are fearful.”
Warren Buffet 

Selbst von mir unbemerkt hat dieser Blog gerade sein zehnjähriges Dienstjubiläum gefeiert. Gestartet ist er am 10. Februar 2013 mit einer trockenen Meldung zur Entwicklung am Arbeitsmarkt (hier). Über 1.000 Posts später stellte sich mir nach dem 25. Februar 2022 (hier) allerdings die Frage, wie es mit meinem Blog weitergehen sollte. Die Folgezeit habe ich zwar damit zu überbrücken gesucht, den rechtswidrigen Angriff RUS auf die UKR im „Fog of War“ nachzuzeichnen (hier). Aber auch das war und ist keine Lösung – wie ich mir im Weihnachtsbriefing selber klar gemacht habe (hier). Also wie weiter?

In den nunmehr zehn Jahren zieht sich „Risikoanalyse“ wie ein (bislang eher unbewusster) roter Faden durch diesen Blog. So habe ich – häufig vor vielen anderen – auf zahlreiche Fehlentwicklungen hingewiesen. Im staatlichen Sektor z.B. auf den um sich greifenden Nepotismus (hier), in der Wirtschaft auf den Niedergang der Automobil-Industrie („Carmageddon“, hier oder aktuell auf volkswirtschaftlicher Ebene auf die inflationären Entwicklungen auch gerade in Folge der meiner Ansicht nach fehlgehenden Niedrigzinspolitik der EZB (hier). Zweifellos könnte ich einfach so weitermachen – Fehlentwicklungen gibt es zuhauf.

Schließlich haben sich die vormaligen Risiken mittlerweile zu einer „Polykrise“ ausgewachsen, wie der neueste Begriff im Berater-B****t-Bingo heißt. Aber irgendwann nerven selbst mich die Wiederholungen (schauen Sie sich nur mal diesen Post aus dem Sommer 2013 hier an, dann wissen Sie, was ich meine).

Im Laufe der Sinnsuche nach dem 24. Februar 2022 trieben mich zudem zwei Zitate um:

„Stay away from negative people. They have a problem for every solution“ – Albert Einstein (s. aber hier) und

„Great minds discuss ideas; average minds discuss events; small minds discuss people.“ – Eleanor Roosevelt (s. aber hier)

Betrachtet man meine Posts durch den Filter der obigen Zitate, dann mag mein Blog als mittelmäßige Cassandra „garniert“ mit ad-hominem-Kritiken taugen – bestenfalls. Nicht, dass da Zweifel aufkommen, Warnungen und die Kritik an Missständen sind erforderlich, aber sie reichen nicht. Zu einem Zeitpunkt wie jetzt, wo sozusagen Mahner an jeder Ecke stehen, können undifferenzierte Warnungen Panik erzeugen und zu entsprechenden Überreaktionen verleiten; Corona bot dafür reichlich Anschauungsmaterial.  

Weil gerade beides – Panik und persönliche Angriffe – „en vogue“ sind, werde ich zukünftig eher auf den Spuren von Warren Buffet wandeln und – sozusagen kontrazyklisch – „gierig“ nach Lösungen suchen. Dabei wird es nicht lediglich um ein Mehr an „guten Nachrichten“ (hier) oder die Betrachtung von „(positiven) Grenzgängern“ (hier) gehen, sondern um die vertiefte Analyse bestimmter (potentieller) Risiken und die Suche nach Lösungsvorschlägen dazu. Diese Übung dient auch als Grundlage für die  praktische Risiko- und Krisenfrüherkennung im Rahmen meiner beruflichen Beratungstätigkeit. Entsprechend dieser Zielsetzung habe ich mein Mission Statement geschärft (hier). 

Dieser neue Ansatz bedingt mehr Arbeit pro Post, was zu einer niedrigeren Veröffentlichungsfrequenz führt. Diesem Umstand habe ich durch Vereinfachung der Blog-Struktur Rechnung und werde – nach einer gewissen Übergangszeit – die Kategorien „Morning Briefing“ und „Monthly“ (hier zur damaligen Einführung) wieder aufgeben. Damit angesichts der vielen und vielschichtigen Beiträge die Übersicht gleichwohl nicht verloren geht, habe ich die bisherige Seite „Lehre“ in eine „Bibliothek“ verwandelt (hier), in der Sie sowohl eine Auflistung der im Blog behandelten Rubriken, wie auch die Verknüpfung zu vertiefenden Informationen finden. Schließlich habe ich meinen bisherigen live-Aufritten eine eigene Seite spendiert (hier) – verbunden mit dem Ziel, nach Corona und inmitten der Polykrise wieder vermehrt die Risikokompetenz durch Vorträge mit ironischem Unterton zu stärken. 

Freue mich auf Kommentare und Anregungen! 

Viele Grüße, 

-tz