Guten Morgen
In meiner kleinen Reihe zu den wichtigsten globalen Volkswirtschaften (s. zuletzt gestern hier zu China) schaue ich mir heute mal die Briten an – fünf Jahre nach der Brexit-Entscheidung:
Wirtschaft: https://news.gaborsteingart.com/r/2mbECqf867244ms17339.html
Interessant am schon etwas älteren Morning Briefing von Herrn Steingart ist, wie sich die „Impflücke“ zwischen D und GB in rund drei Wochen verringert hat: Waren es Anfang Juni nur 19% vollständig geimpfte Deutsche, so sind es heute bereits 32,4% (hier). Auch wenn alles schneller und besser gehen kann, so ist das doch nicht mal schlecht.
Aber auch: die britische Wirtschaft soll in 2021 um über 5% wachsen, die deutsche Wirtschaft nur um knapp über 3% (hier).
Großbritannien nabelt sich dabei von der EU ab – die EU ist schlicht nur noch einer unter vielen Handelspartnern.
Globale Mindeststeuer – warum wundert es mich nicht, dass die Briten ein Extrawürstchen haben wollen?
Fazit: Fünf Jahre nach dem Brexit-Votum stellt sich die (wie immer pragmatisch agierende) britische Wirtschaft um: Weniger EU und mehr Rest der Welt. Und bei Wachstumsaussichten von 5% für dieses Jahr scheint das auch zumindest kurzfristig keine schlechte Idee zu sein. Will man eigentlich mit maroden Euro-Staaten noch Handel treiben?
Langfristig ist damit aber noch nichts entschieden. Denn die USA werden das „special relationship“ mit GB wahrscheinlich nicht so wiederbeleben, dass sie damit die EU (noch mehr) verärgern (s. auch hier), selbst wenn es ein Handelsabkommen geben dürfte.
Sprich, GB ist gerade dabei, sich einen neuen Platz in der Welt zu suchen. Und die ersten eigenen Schritte waren so schlecht nicht.
Spruch des Tages: „Cool Britannia“ – Slogan
Keep calm and carry on!
-tz