Morning Briefing 10. November 2020 – Dette is Barlin

Moin Alex,

Damit wir heute Abend was zu diskutieren haben, hier schon mal einige Highlights aus Berlin – so für dich ganz persönlich als Neu-Berliner. Bist ja auch gleich richtig nach Tegel gezogen – jetzt wo dort – nach der tränenreichen Schließung von Tegel-Airport (hier) das neue Hippster-Paradies entstehen wird. Na, denn man tau:

1,5 Millionen Euro hat die Erarbeitung des neuen Berlin-Slogans gekostet. Kleines Problem dabei: Der Teil „Vom ich zum wir“ wurde in der DDR verwandt, um die Kollektivierung der Landwirtschaft zu rechtfertigen (hier). Ja, Geschichtsvergessenheit ist halt nicht immer segensreich, Herr Müller. Aber obwohl wir Berliner ja jetzt neben S-Bahn, Fußball (Danke, Union) auch wieder Flughäfen bauen und showmäßig schließen können, stehen wieder ganz langweilige Probleme vor der Tür:

Immobilien: https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienkonzern-megadeal-am-berliner-wohnungsmarkt/26203238.html

https://www.tagesspiegel.de/berlin/schwedischer-konzern-kauft-4000-wohnungen-was-die-skandinavier-vorhaben-und-wie-berlin-reagiert/26209768.html

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/blackstone-3500-berliner-wohnungen-in-der-hand-von-einem-der-groessten-investoren-der-welt/

Skandinavien kann halt nicht nur IKEA und der Kommentar zu Blackstone („Die Senatsverwaltung wusste nicht, dass Blackstone so viele Wohnungen in Berlin gehören“) sagt schon wieder alles. Ich denke mal, das Tagesspiegel-Abo rückt näher.

Corona Bonus: https://checkpoint.tagesspiegel.de/langmeldung/pPp5txusGWPZZV3glLfps

Tja, wer hat, dem wird gegeben – ich kenne auch einige im öffentlichen Dienst, die gerade nicht so richtig glücklich damit sind, dass sie diese Zahlung bekommen. Ach ja, und die Tariferhöhung kommt ja auch noch (hier), hatte ich ja ganz vergessen. Nun ja, Bekämpfung der „geregelten Armut“ halt.

Transfer: https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/berlin-als-warnung-fuer-alle-transfereuropaeer-2/

Das Berlin jetzt schon als Vergleich für die europäische Transferunion herhalten darf, ist böse, aber leider zutreffend.

Fazit: Während der Berliner Immobilienmarkt (schon im erwarteten Sog von Tesla?) nun so richtig zum Spielball von Investoren wird, schmeißt der Berliner Senat mit Geld nur um sich. Aber vielleicht gibt es ja für diesen Senat tatsächlich kein Morgen? Wenn Frau (Dr.) Giffey nämlich tatsächlich von Herrn Müller übernehmen sollte (s. zum Stand hier), dürfte sie eine richtige „Challenge“ erben. Auch, weil die anderen Bundesländer (berechtigterweise) keinen Bock mehr auf die Berliner Eskapaden haben. Aber, wie sage ich immer so schön? Keiner hat ihr ne Knarre vor das Gesicht gehalten und sie gezwungen, sich um den Job zu reißen….

Historisch: 1974: In Berlin wird Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann nach einem Handgemenge mit in sein Haus eingedrungenen Tätern durch Schüsse schwer verletzt und stirbt im Krankenhaus. Zur Tat bekannte sich die Terrororganisation Bewegung 2. Juni. Die Täter bleiben unidentifiziert (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/10._November)

Keep calm and carry on!

-tz 

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