Guten Morgen,
Also, der für Heinsberg (in Deutschland) zuständige Landrat ruft (sehr öffentlichkeitswirksam) nach chinesischer Hilfe für die Bekämpfung der Corona-Krise in seinem Landkreis (hier). Zuvor hatte nicht nur Herr Maas in einer Geste guten Willens Schutzkleidung nach China geliefert (hier), sondern Herr Spahn scheinbar auch Warnungen eines Herstellers vom 5. Februar 2020 (!) in den Wind geschlagen, wonach die Chinesen gezielt den europäischen Markt für Schutzkleidung leer kaufen würden (hier, Zitat: „Durch die Corona-Epidemie in China sei es Ende Januar zu einer Flut von Bestellungen von Mundschutz, Atemschutz und Hygienebekleidung gekommen. Bei den meisten habe es sich um Neukunden gehandelt, die im Auftrag von Chinesen bestellten. Innerhalb nur eines Tages seien dadurch Monatsbestände versandt worden.„). Und dann liefert die Bundesrepublik in der letzten Woche erst einmal Beatmungsgeräte nach Italien (hier). Derweil gehen dem Beschaffungsamt der Bundeswehr sechs Millionen (SECHS Mio.!) Schutzmasken in Kenia (?) verloren (hier). Und jetzt will Herr Spahn mehr Kompetenzen an sich ziehen (hier) – und das wahrscheinlich vor einem verkleinerten Parlament (hier)? Muss ich dazu jetzt eigentlich noch nen Kommentar schreiben oder ist das schon selbsterklärend?
Passend dazu heute mal wieder was aus der „Abteilung Attacke“, Sektion „den Gürtel enger schnallen“, Untergruppe „Renten- und Pensionsansprüche“:
Vor kurzem wurde vermeldet: „Renten in Deutschland steigen deutlich an„. Na super, wo doch gerade das IFO-Institut einen Einbruch der deutschen Wirtschaft um mal mindestens 7,5% des BIP vorhersagt (hier). Aber auch diese bombastischen Zahlen relativeren sich, wenn man sie mit denen für Abgeordnete und Beamte vergleicht – und sich dann die Pläne anschaut….
Was für ein Vorstoß der Linken – den Gedanken hatte ich schon vor zwölf Jahren (hier). Aber schaut man sich mal an, was die Politiker so als „Ruhegeld“ erhalten (hier), dann dürfte ein Umdenken vielleicht nicht ganz so Fehl am Platze sein. Die Frage ist halt nur, ob das so enden soll wie für die Beamten (s. sogleich unten)
Ist ja ne total super Idee – das „gefühlte Gerechtigkeitsproblem“ damit lösen, dass ich die Beamten – bei gleich hoher Pension, wie bislang, bitteschön! – in die Rentenversicherung hole. Netter Nebeneffekt: Die Durchschnittsrente steigt und nur klein (und alt) Erna muss sich fragen (lassen), warum sie nicht in der Lage ist, eine Durchschnittsrente zu erreichen. Hat sie in ihrem Leben etwas falsch gemacht?
Bürger: https://www.n-tv.de/ratgeber/Grundrente-Ansprueche-und-Fallstricke-article21630447.html
https://www.presseportal.de/pm/135465/4533090
Und so ein paar Brosamen verbleiben auch für klein (und alt) Erna und den deutschen Michel….
Fazit: „Sollen Sie doch Kuchen essen“ – dieser (so wohl nie ausgesprochene) Ausdruck der Dekadenz kommt einem in den Sinn, wenn man sich die Unterschiede in den Altersansprüchen zwischen dem „Normal-Bürger“, dem durchschnittlichen (!) Beamten und dem Bundestagsabgeordneten anschaut. Nehmen ich jetzt noch die neusten Meldungen zur Vermögensverteilung hinzu (hier und hier), dann brauche ich keine Glaskugel mehr, um mir – angesichts der abzusehenden wirtschaftlichen Folgen von Corona – die „sozialen Spannungen“ in Deutschland (um es mal diskret zu umschreiben) vorzustellen. Und eine Erhöhung der – durch die arbeitende Bevölkerung finanzierte – Rente kommt vielleicht jetzt auch nicht ganz so gut.
Historisch: 1756: Preußens König Friedrich II. erlässt an seine Beamten eine Circular-Ordre, mit dem Auftrag „denen Herrschaften und Unterthanen den Nutzen von Anpflantzung dieses Erd Gewächses begreiflich zu machen, und denselben anzurathen, dass sie noch dieses Früh-Jahr die Pflantzung der Kartoffeln als einer sehr nahrhaften Speise unternehmen.“
1959: Die deutschen Bundesbürger können erstmals an einer Privatisierung von Staatsvermögen teilhaben. Die Volksaktien der Preußischen Bergwerks- und Hütten-AG (Preussag) werden deutlich über das angebotene Volumen hinaus überzeichnet. Der Bund stellt daher mehr als ursprünglich beabsichtigt aus seinen Kapitalanteilen für Privatpersonen zur Verfügung.
2000: Der Aktienindex S&P 500, der 500 der größten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, erreicht mit 1527,46 Punkten einen Höchststand, der auf Grund des Platzens der Dotcom-Blase erst wieder im Mai 2007 erreicht werden wird. (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/24._M%C3%A4rz)
Heute mal ein paar mehr Auszüge aus Wikipedia – mir zumindest geben die sehr zu denken….
Keep calm & carry on.
-tz