Morning Briefing 23. März 2020 – Mundschutzmasken // Einzelhandel // Medizintechnik

Bevor ich an dieser Stelle überhaupt weiter diskutiere: Read.This.Article! Nach meiner Ansicht die derzeit umfassendste für Laien verständliche Darstellung zum Umgang mit dem Coronavirus. Wenn Sie dann noch Lust und Zeit haben, hören Sie sich noch den Podcast von Prof. Dr. Drosten vom Freitag an (hier), der gerade – in meinen Augen völlig zu Unrecht – von Herrn Steingart im Morning Briefing zerrissen wird (hier). Aber hören Sie selbst.

Lagerkoller bei Herrn Steingart? Ich weiß es nicht, denn er stellt ja an sich schon die richtigen Fragen – so, wie geht das eigentlich mit der Demokratie zu, wenn die umfassendsten Beschränkungen von Freizügigkeit und Versammlungsfreiheit seit Ende des 2. Weltkrieges ohne Parlamentsbeschluss zu Stande kommen? Auch wenn Frau Merkel gerne das Wort „Ausgangssperre“ vermeidet, so dürfte „Kontaktverbot“ doch nur noch einen „rechtlichen Millimeter“ davon entfernt sein (s. dazu hier).

Aber – auch wenn mich die totalitären Ansätze von Herrn Söder (erinnern Sie sich, der konnte am Anfang nur „fordern“, hier?) schon ob ihrer fehlenden Menschenkenntnis komplett abstoßen – so erscheint mir das jetzt von der Bundesregierung in Kraft gesetzte „Neun-Punkte-Programm“ (hier) angesichts des eingangs zur dringenden Lektüre empfohlenen Artikels als der beste Weg von allen schlechten – um möglichst viele Menschen am Leben zu erhalten. Und das sage ich als Jurist – und als solcher dreht sich mir der Magen um. Denn dieser Weg a) MUSS nur beschritten werden,  weil dieselben Politiker, die diesen Weg jetzt entschieden haben, zuvor mindestens sechs Wochen durch Nichthandeln geglänzt haben und b) er KANN nur gegangen werden, weil viele Menschen – entweder als direkte Helfer bei der Pandemie (Ärzte, etc.) oder als „Aufrechterhalter des tatsächlichen Lebens“ (Polizisten, aber auch die Kassiererin beim Lidl gerade, danke dafür) – im Zweifel das Kontaktverbot missachten müssen, um Menschen wie mir zu ermöglichen, satt im Home-Office zu sitzen.  Vielleicht würde einigen Politikern und Kommentatoren deswegen mal ein bisschen mehr Demut statt markiger Worte ganz gut zu Gesicht stehen.

So, damit das hier und heute nicht in eine depressive Beschimpfung ausartet, heute mal – passend zu den „Aufrechterhaltern des tatsächlichen Lebens“ ein paar erste gute Nachrichten – die es ohne Corona nie gegeben hätte:

Mundschutzmasken: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/corona-pandemie-trigema-stellt-mundschutz-masken-her-16688432.html

Herr Grupp als flexibler Familienunternehmer stellt die Produktion flucks um – und tut noch gutes (und braucht wahrscheinlich weniger Zuschüsse….)

Einzelhandel: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/corona-krise-mcdonald-s-mitarbeiter-helfen-bei-aldi-aus-a-9dc09992-ae92-493e-9aa5-b00e707a54ca

McDonald’s hilft Aldi – auch mal ne Schlagzeile…

Medizintechnik: https://amp2-handelsblatt-com.cdn.ampproject.org/c/s/amp2.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/coronakrise-volkswagen-bereitet-teileproduktion-fuer-medizingeraete-vor/25666274.html

VW baut Medizinteile – insbesondere für die derzeit „angesagten“ Beatmungsgeräte.

Fazit: Improvise – Adapt – Overcome! Dürfte das Motto der kommenden Monate werden. Wir werden alle lernen müssen, mit dieser Situation so gut es geht zurecht zu kommen, ohne dass wir nach Abflauen der Pandemie in einer Dystopie aufwachen.

Historisch: 1839: Erstmals wird der Gebrauch von O.K. als Abkürzung für oll korrect in der Zeitung Boston Morning Post dokumentiert (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/23._M%C3%A4rz)

In diesem Sinne, starten Sie gut in die Woche, sie wird mehr Überraschungen bereit halten, da bin ich mir sicher.

Keep calm and carry on!

-tz 

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