Guten Morgen,
Der Fed-Chef, Herr Powell, hat scheinbar Angst, seinen Job genau so zu verlieren, wie am letzten Wochenende der Chef der türkischen Zentralbank (hier). Anders ist es nicht zu erklären, dass er außerhalb des Protokolls, nämlich während einer Anhörung im US-Kongress die erste Zinssenkung seit Dezember 2008 bereits für Ende Juli andeutet (hierund hier). Und das, obwohl sich aus dem letzten Fed-Protokoll eigentlich keine zukünftige Zinserhöhung ablesen ließ (hier). Prompt stieg der S&P-Index auf über 3.000 Punkte und damit ein Allzeithoch (hier). Eine völlig pervertierte Situation, wie auch Dirk Müller aufzeigt (hier, Danke Alex). Allerdings verflog die Euphorie sehr schnell wieder, wie die Kurven des Dow Jones (hier), des S&P (hier) und des DAX (hier) zeigen. Das riecht nach Panik – denn möglicherweise ist die lockere Geldpolitik schon so weit ausgereizt, dass sie keine Impulse mehr für ein (wenn auch schuldenbasiertes) Wirtschaftswachstum geben kann. Deswegen teile ich die Ansicht von Weik/Friedrich, dass wir demnächst einen ganz anderen Typ von Freitags-Demos sehen werden (hier, Danke, msc).
Grund genug, sich mal den potentiellen „Ground Zero“ für das kommende wirtschaftliche Desaster mal wieder etwas genauer anzuschauen:
Also, in China steigt der Autoabsatz wieder… aber leider wohl nicht mehr aufs ganze Jahr gesehen und leider auch nur auf Grund immenser Stimuli seitens der chinesischen Zentralregierung….
Verschuldung: https://www.zerohedge.com/news/2019-07-09/chinas-losing-control-its-crushing-debt-load-defaults-and-missed-payments-skyrocket
…und diese Stimuli führen zu einer höheren Verschuldung. Und jetzt wohl vermehrt zu Zahlungsausfällen….
Und: alleine schon auf Grund der Angst vor einem eskalierenden Handelsstreit scheinen viele Unternehmen die Produktion aus China in andere Länder zu verlegen – was chinesische Unternehmen zu Dumping-Angeboten verführt, um die Produktion zu halten. Die perfekte Grundlage für ein deflationäres Szenario.
Fazit: Das sieht nicht gut aus. Schon mal nicht für die Entwicklung in China. Kommt aber diese „Lokomotive der Weltwirtschaft“ zum Stillstand, dann könnten die Zentralbanken vermutlich auch „rostige Fahrräder“ aufkaufen, um mal wieder Dirk Müller zu zitieren – es dürfte wenig bringen. Wie sagen die Stewardessen bei der Sicherheitsvorführung immer so schön: „Brace for impact!“
Historisch: 1987: Laut den Vereinten Nationen überschreitet die Weltbevölkerung die 5.000.000.000-Marke(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/11._Juli)
Ich wünsche einen guten Start in den Tag!
Viele Grüsse,
-tz