Morning Briefing 12. März 2019 – Konjunktur // Unternehmen // Arbeitslosigkeit

Guten Morgen, 

Noch 17 Tage und der Rest von heute – bis zum Brexit (hier geht’s zur Brexit-Uhr) und in der Nacht gab es scheinbar ein „Durchbrüchchen“. Die EU hat den gefürchteten „Backstop“ (mehr dazu hier) zu Gunsten der Position der Briten (etwas) entschärft (hier). Ob das reicht, wird sich bei der erneuten Abstimmung des „Deals“ heute Abend im britischen Parlament erweisen.

Ein ungeregelter Brexit würde Deutschland in einer wirtschaftlichen Abschwungphase treffen, wie die nachfolgenden Konjunkturdaten eines verkappten „Deutschland-Special“ und ihre Interpretation zeigen:

Konjunktur: https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/wirtschaft-die-schwache-industrieproduktion-daempft-deutschlands-konjunktur-immer-weiter/24088234.html

Aufträge: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2019/03/PD19_082_421.html

Industrieproduktion:https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2019/03/PD19_086_421.html

Exporte: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2019/03/PD19_088_51.html

Zu Recht senken nicht nur die OECD (hier), sondern auch die Bundesregierung (hier) die Konjunkturaussichten für Deutschland immer weiter ab. Wenn man die aktuellen Zahlen sieht (Auftragseingänge: -2,6%; Produktion: -0,8%; Exporte: 0,0% (jew. MoM), weiß man auch warum. Zwar sind die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat noch mal um 2,7% gestiegen, da sie aber im Vormonat noch um sagenhafte -4,5% zurückgegangen waren (wiederum im Vergleich zum Vorjahresmonat), würde ich hier eher von statistischen Problemen, denn von einer Trendbetrachtung ausgehen. 

Unternehmen: https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article190089055/Schleichender-Abstieg.html

„Genau zehn Jahre [nach der Finanzkrise] haben sich die Sorgen vor einem im Kern morschen System als verfehlt erwiesen, die globale Ökonomie hat sich wandlungs- und anpassungsfähig gezeigt,…“ Ich weiß ja nicht, in welchem System Sie leben, Herr Eckert, aber diese Meinung sollten Sie vielleicht noch mal überdenken. Ansonsten gute Analyse des Abstiegs – wie häufig aus der Welt. Leider ignorieren die maßgeblichen Politiker und Banker diese und ähnliche Meldungen seit Jahren erfolgreich. 

Arbeitslosigkeit: https://www.arbeitsagentur.de/presse/spr-2019-09-der-arbeitsmarkt-im-februar-2019-positive-entwicklung-trotz-konjunktureller-abschwaechung

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/digitalisierung-abschwung-handelskrieg-was-geschieht-mit-deutschlands-jobwunder-a-1257132.html

Trotz guter aktueller Zahlen vom Arbeitsmarkt (-33.000 (MoM) auf 2,373 Mio Arbeitslose im Februar 2019) zeichnet Herr Müllerbeim Spiegel die ganz große Apokalypse – aber leider nicht zu Unrecht. Denn der Wandel in der Autoindustrie, wie auch die Digitalisierung werden langfristig zumindest zu einer Umschichtung der Arbeitsplätze führen. 

Historisch: 1933: Mit einer Rede über die Bankenkrise hält US-Präsident Franklin D. Roosevelt während der Großen Depression die erste der 30 als Fireside Chats bezeichneten Ansprachen an das Volk der Vereinigten Staaten (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/12._März) – hier geht es zu den Fireside Chats, sehr interessant!

Ich wünsche einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,  

-tz