Morning Briefing – 12. Juli 2018 – Fed // USA Suizid // USA Opioid

warnemünde 2018(Quelle: Schatzi)

Guten Morgen,

Nun ist auch England bei der Fußball-WM ausgeschieden (hier). Schade – aber ich freue mich dann auf das Spiel um Platz 3. Hoffentlich zeigen die in meinen Augen derzeit besten Mannschaften Europas dann mal, wo der spielerische Hammer steckt.

Ich muss zugeben, dass ich Mr. Trump bis ins 1. Quartal 2018 nicht so richtig ernst genommen habe – ein Fehler. Der Mann ist brandgefährlich. Beredtes Zeugnis legt davon derzeit sein „Auftritt“ beim Nato-Gipfel ab (hier) oder auch seine Gedanken zur Auflösung der WTO (hier) – von der Verhängung (wahrscheinlich rechtswidriger) Strafzölle mal ganz abgesehen (hier). Die Frage ist, ob er das alles noch „toppen“ kann, wenn er sich mit Putin trifft. 

Passend dazu schaue ich mir heute mal die Situation in den USA an:

Fed: https://www.zerohedge.com/news/2018-06-25/fed-just-made-its-most-hawkish-turn-30-years-did-anyone-notice

https://wolfstreet.com/2018/07/11/with-this-inflation-what-will-the-fed-do/

Die „Exegese“ der nicht immer klaren Stellungnahmen von Führungspersonen nimmt ja mittlerweile einen breiten Raum ein. So auch bezüglich der Aussagen des neuen Fed-Chefs, Powell. Die hier verlinkte Analyse aus Zerohedge zeigt zunächst auf, dass Powell – wohl im Gegensatz zu seinen Vorgängern – auch die Stabilität der Finanzmärket auf dem Schirm hat – er nähert sich damit übrigens dem sog. „magischen Viereck“ des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts nach Art. 109 Abs. 2 GG (hier).  Der Autor folgert daraus, dass Powell auch bereit sein dürfte, das Platzen von Asset-Blasen zur Zielerreichung in Kauf zu nehmen – und geht von aggressiveren Zinserhöhungen aus. Wolf stößt – aus anderen Gründen – in das selbe Horn.

Nun, dann können wir uns wohl wirklich auf noch zwei Zinserhöhungen der Fed in diesem Jahr einrichten. Angesichts der derzeit ablaufenden Crashes in den Emerging Markets, die auf genau dieses höhere Zinsniveau in den USA zurückgeführt werden, bedeutet das nichts gutes für die Weltwirtschaft.

USA/Suizid: http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/usa-suizid-zahlen-steigen-stark-an-a-1216341.html

Angesichts einer nahezu Vollbeschäftigung in den USA ist eine so hohe Selbstmorquote doch eher ungewöhnlich oder?

USA/Opioid: https://www.spektrum.de/wissen/5-fakten-zur-opioid-krise-in-den-usa/1544581

Auch die Drogenkrise in den USA spricht eher gegen eine (in allen Belangen) „gesunde“ Gesellschaft.

Liest man Bücher über die Große Depression in den USA in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts (zu empfehlen: J. K. Galbraight, Der große Crash), dann sieht man die Parallelen: Jahrelanges hektisches Treiben der (Finanz-)Politik, das im Endeffekt aber keine Wirkung bei der Bevölkerung erzielt. Viele verzweifelte und frustrierte Menschen „flüchten“ in Drogen oder den Tod – oder wählen aus Protest gegen das ihrem Verständnis nach zur Krisenlösung untaugliche „Establishment“ dessen erklärten Gegner. Der verbessert aber auch nicht unbedingt die Lebenssituation – und schon läuft der Teufelskreis. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann ist doch die Frage, wie man solche Situationen verhindert oder aus dem Teufelskreis rauskommt….

Historisch: 1879: Um der Wirtschaft zu helfen, beschließt der Reichstag des deutschen Kaiserreichs die Einführung von Schutzzöllen(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/12._Juli)

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,

-tz

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