Ich liebe es, wenn meine Prognosen zutreffen: Wie im letzten Monat prophezeit (hier), ist Carmageddon trotz Ersatzkäufen nach Harvey und Irma nicht vorbei – denn insgesamt sind die Auto-Verkaufszahlen in den USA im Oktober 2017 rückläufig gewesen. Und dass trotz trotz einer beispiellosen Rabattschlacht:
Auch wenn in den Leitmedien der Rückgang der Gesamt-Verkaufszahlen eher versteckt präsentiert wird (s. USA Today, Financial Times; vielleicht auch weil diese Zahlen wegen ungenauer Angaben von BMW noch nicht endgültig waren), so sind sie in den USA im Oktober wohl um zumindest 1% im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen. Und das trotz der (in den Artikeln immer wieder zitierten) Ersatzbeschaffungen nach den Hurrikanen. Und trotz neuer Rekordrabatte (immer noch rund USD 4.000/Auto).
Wie immer analysiert Wolfstreet die Feinheiten der Statistik sehr gut (hier). Allerdings haben es einige News auch bis Europa geschafft – so, z.B., dass Tesla mehrere hundert Mitarbeiter gefeuert hat und (trotzdem?) die angestrebten Auslieferungszahlen für das Modell 3 nicht mal ansatzweise erreicht (hier). Auch ist General Motors gerade dabei 1.500 Mitarbeiter zu feuern (hier). Eine boomende Industrie sieht anders aus.
Und auch in Europa verkauften sich Autos alles andere als wie geschnittenes Brot: Im September schlug ein sattes Minus von 3,3% zu Buche.
Ein weiterer Beleg für den Abschwung könnte der Rückgang bei der Vergabe von Darlehen für Autokäufe in den USA sein: So berichtete Wells Fargo (die ja auch aus anderen Gründen etwas unter Druck stehen) von einem (wenn auch geringen) Rückgang der entsprechende Nachfrage (hier). Derzeit ist das nur ein kleines Signal – man wird die Entwicklung abwarten müssen. Eine abflauende Kreditnachfrage könnte allerdings auch positive Auswirkungen auf die in diesem Bereich bestehende Kreditblase mit einem Volumen von über USD 1 Billion haben. Möglicherweise könnte die Luft aus dieser Blase dann doch langsam entweichen.