Guten Morgen,
Die westlichen Nationen betreiben – nicht erst seit Corona – ziemlich viel Bauchnabelschau. Die Welt dreht sich aber weiter – und das im Zweifel schneller. Dementsprechend geraten vielleicht Probleme in anderen Teilen der Welt aus dem Focus, die sich aber unversehens zuu einem größeren Problem für die westliche Welt, also uns, entwickeln können. Dazu gehört mit Sicherheit die Thematik der Schwellenländer, die ich dem geneigten Leser heute mal wieder zu Gemüte führen will (s. zuletzt hier):
Argentinien: https://www.dw.com/de/argentinien-reiche-reichensteuer-corona-krise-covid-19/a-55874619
https://www.sueddeutsche.de/politik/argentinien-dollar-peso-1.5168290
Argentiniens Bürger horten US-Dollar gegen den Verfall der eigenen Währung, während die Regierung eine (einmalige?) „Millionärssteuer erheben will. Modell für Deutschland oder Dystopie?
Präsident Maduro treibt die Digitalisierung der heimischen Währung voran. Modell für die EZB oder eher eine Dystopie?
Nicht umsonst wird die Entwicklung in der Türkei als eines der „Top-Risks“ 2021 eingeschätzt (hier, Nr. 7).
Fazit: Die Schwellenländer (allen voran die hier genannten) haben schon vor Corona gelitten. Corona sorgt für eine Verschärfung – und die Maßnahmen, zu denen die Machthaber in Argentinien und Venezuela greifen, lassen eine gewisse Verzweiflung erkennen. Die der Bürger aber auch. Und zwar kann man davon ausgehen, dass auch Herr Erdogan noch allerlei ausprobieren wird. Die Frage ist aber, ob das hilft. Klar ist aber auch, dass eine (weitere) De-Stabilisierung schon dieser hier genannten Staaten nicht im Sinne der westlichen Staatengemeinschaft liegen kann. Bleibt die Frage, wie man diesen Staaten helfen soll. Und ob „man“ überhaupt noch in der Lage dazu sein wird, wenn Corona mal „rum“ ist.
Spruch des Tages: „You can call the greatness of a man by what makes him angry“ – Abraham Lincoln
Keep calm and carry on!
-tz