Guten Morgen
Scheinbar unbewusst schon, weil ich mich der eigenen nähere, habe ich schon einen ganz ansehnlichen Thread zur Rente auf diesem Blog „heruntergeschrieben“ (s. hier). Allerdings werde ich als „Nachgeborener“ der Baby-Boomer auch von Norbert „Nobbie“ Blüms Spruch „Die Renten sind sicher“ bis in meine Alpträume verfolgt. Der Spruch ist von 1997, also über 20 Jahre alt. Und in meinen Augen ist die Rente seitdem nie unsicherer geworden – was mir jetzt auch gerade wieder der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages bestätigte. Aus aktuellem Anlass deswegen mal ein „Rentenspecial“:
Die Meldung über die Ansichten des wissenschaftlichen Beirats beim BMWi schlugen wie eine Bombe ein.
Status2: https://www.youtube.com/watch?v=EBZ2TP4av20 (Danke, Herr C.)
https://news.gaborsteingart.com/online.php?u=2mbECqf17477
Die Ausführungen von Herr Raffelhüschen und Herr Steingart zeigen ziemlich deutlich auf, dass der Sozialstaat (nicht nur bezogen auf die Rente) bereits jetzt ziemlich zulangt und dass diese Kosten noch erheblich steigen werden.
Wie man an Herrn Scholz sieht (die Bombenwirkung). Cool ist, wenn der Finanzminister der das alles finanzieren soll, sich aber schon bei Cum Ex (hier) und Wirecard (hier) an nichts erinnern kann, jetzt Wissenschaftlern (s. hier zum zumindest titelmäßig beeindruckenden Mitgliederverzeichnis des Beirats beim BMWi) das „Expertenwissen“ abspricht. Da sollte er vielleicht das nächste Mal nicht so weit rausrudern, wenn es um das Befolgen von wissenschaftlichen Vorschlägen geht, wie etwa in der Corona-Pandemie.
Und Herr Heil will die Selbstständigen auch in die Rente einzahlen lassen. Dabei bedenkt er aber nicht, dass es so viele Selbstständige in D gar nicht gibt und dass der Einzahlung ja dann auch ein Anspruch gegenüber stehen würde. Sprich, Hilflosigkeit regiert.
Ah, ein Staatsfonds. Tolle Idee.
Fazit: Jetzt, wo sich die Babyboomer zu Tode bedient haben, kommt die Warnung. Super Sache nach den Rentenerhöhungen der letzten Jahre (s. hier nur zur „Respektrente“ oder zu den Kosten der letzten Rentenerhöhungen (hier). Und die Selbstständigen sollen es richten – wahrscheinlich einzahlen ohne Anspruch, wie bei der Künstlersozialkasse. Und bringen wird es nichts.
Könnte ein Staatsfonds helfen? Man sollte nur mal auf die Verluste des oben viel gepriesenen norwegischen Staatsfonds in der Corona-Pandemie schauen (hier) um zu sehen, dass auch eine Alterssicherung über Aktienfonds nicht ohne Risiken ist. Was nicht heißt, dass sie in einem Gesamtsystem nicht ihren Platz haben könnte. Das Problem ist aber, einen derartigen Fonds vor den Begehrlichkeiten von Politikern zu schützen – ohne wieder die Fehler, wie bei Riester zu machen (s. dazu hier). Man höre hierzu nur, wie Herr Raffelhüschen im Video oben ab Min. 21:00 erklärt, wie Papi Staat Aktien der Telekom, die er für die Rentenabsicherung der damaligen Beamten in der Finanzkrise 2008 veräußert hat, um die Löcher im Haushalt zu stopfen. Jetzt werden die Beamten wieder vom Steuerzahler bezahlt. Auch habe ich hier noch nichts zu den Folgen einer etwaigen Inflation (hier) oder einer Schuldenunion in der EU (hier) auf die Einnahme-/Ausgabesituation Deutschlands ausgeführt.
Sprich, über 30 Jahre nach der Blümschen Aussage ist die Rente unsicherer denn je. Spätestens ab dem Jahrgang 1970 werden wir alle froh sein, wenn wir mit 74 in Rente gehen können – und die dann auf Höhe des Existenzminimums liegt.
Spruch des Tages: „Wer jetzt − wie Olaf Scholz − ausgerechnet die Wissenschaftler für die Feststellung der eigenen Versäumnisse kritisiert, der schimpft beim Erdbeben auch auf Geologen.“ – Johannes Vogel (FDP)
Keep calm and carry on!
-tz