Guten Morgen,
Wow, wow, da kommt man ja aus den Superlativen gar nicht mehr raus: Die Spurs holen einen 0:3 Rückstand gegen die Überflieger Ajax auf – und stehen nun auch im (nunmehr rein englischen) Finale der CL (hier). Hut ab vor dieser Mentalität. Wenn die Trainer jetzt nicht Schiss vor der eigenen Courage bekommen (sprich sich jeweils defensiv einigeln), dann dürfte das eine Offensiv-Schlacht werden. Werbung für den Fußball….
Hoffen wir, dass diese „Fußballwunder“ vielleicht doch auf die „Realpolitik“ abfärben und die drohende Eskalation im Iran (hier) abwenden.
Oder auf die „Realwirtschaft“:
Welt-Konjunktur: https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/ifo-institut-weltwirtschaftsklima-hellt-sich-leicht-auf/24315884.html
Ok, weltwirtschaftlich verbessern sich die Aussichten (verharren aber im negativen Bereich!). Aber die Aussage: „Anders als noch vor drei Monaten erwarten die Experten keinen Zinsanstieg mehr. Eine zunehmende Einkommensungleichheit ist das am häufigsten genannte Problem für die Weltwirtschaft.“ spricht dann doch Bände: Die tiefen Zinsen dürften (alleine? Oder im „Zusammenspiel mit chinesischen Milliarden?) für die „Stabilisierung“ verantwortlich sein – dürften aber auch für die Ungleichverteilung der Löhne (und Vermögen) mitverantwortlich sein. Vielleicht unbewusst gibt das IFO Institut damit die mittel- und langfristige Entwicklung vor: Nach unten.
Europa-Konjunktur : https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-der-waehrungsunion-waechst-ueberraschend-stark-16164585.html
Die Schlagzeile „Die Euro-Wirtschaft wächst überraschend stark“ verheißt mehr, als der Inhalt. Dieses anämische Wachstum als „stark“ zu bezeichnen, ist schon eher frech…
Produktion (D): https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-unternehmen-steigern-produktion-im-maerz-a-1266382.html
Na, zumindest kein Rückgang. Die bange Frage (die am 23. Mai beantwortet werden wird) ist, ob die deutsche Wirtschaft im 1. Quartal rezessiv war. Zwischenzeitlich dürften aber der Zinsstop aus den USA, die beruhigenden Worte von Herrn Draghi und chinesische Milliarden zumindest für eine Abschwächung der rezessiven Tendenzen sorgen.
Fazit: Derzeit scheint sich die globale und auch die europäische Wirtschaft auf einem niedrigen Niveau zumindest zu stabilisieren. Die Frage ist, wie es weitergeht, also ob Herr Weidmann (hier) Recht hat, der von einem baldigen Wirtschaftsaufschwung ausgeht oder die Herren Weik und Friedrich (hier; das sind die Autoren von „Kapitalfehler„), die einen „Mega-Crash“ prognostizieren. So lange der sino-us Handelsstreit nicht eskaliert, der Konflikt um den Iran nicht „heiß“ läuft und auch sonst keine schwarzen Schwäne herumschwimmen, dürfte das Jahr meiner Meinung nach so anämisch weitergehen. Sonst nicht. Selbst wenn keine neuen Krisenherde aufflammen, werden die Zentralbanken der Welt aber demnächst noch mehr „unorthodoxe“ Methoden „erfinden“ müssen, um die Wirtschaft vor dem Abkippen in einen Crash zu bewahren. Ich denke, die Zentralbanken werden uns mit ihren Ideen nicht enttäuschen.
Historisch: 1873: Der Gründerkrach, ein Börsenkrach an der Wiener Börse, ausgelöst durch hemmungslose Spekulationen rund um die Wiener Weltausstellung, führt nach den Gründerjahren international zu einer schweren Rezession. Beim Platzen der Spekulationsblase am „Schwarzen Freitag“ werden alleine rund 120 Unternehmen insolvent (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/9._Mai)
Ich wünsche einen guten Start in den Tag!
Viele Grüsse,
-tz