Morning Briefing 9. April 2019 – Stresstest // Heta // N26

Guten Morgen

Noch 3 Tage und der Rest von heute – bis zum Brexit und Frau May reist heute u.a. zu Frau Merkel (hier) für – ja, für was eigentlich? Um für eine Verlängerung der Brexit-Frist bis zum 30. Juni 2019 zu werben. Dafür bereiten sich die Briten jetzt sogar auf die kommende EU-Parlamentswahlen vor. Man kann da eigentlich nur noch den Kopf schütteln – denn selbst, wenn es jetzt einen „harten“ „soft“ Brexit gibt, wer von den Abgeordneten im britischen Parlament glaubt eigentlich noch, dass ihn irgendjemand außerhalb des Parlaments ernst nimmt?

Verfolgt man den Strom von Hiobsbotschaften, den die Medien gerade verbreiten, dann entgeht einem leicht, dass (noch) nicht alles schlecht ist: So vermeldeten die Medien, dass der deutsche PMI gefallen ist  (hier) und die Auftragseingänge (hier) eingebrochen sind; die Wirtschaftsforscher hatten die Prognose für 2019 denn auch halbiert (hier). Aber ist es tatsächlich so, wie man z.B. der Headline des Handelsblatt entnehmen konnte, dass bereits jetzt die schlechte Konjunktur die Exporte belastet? Tatsächlich gingen die Exporte im Februar im Vergleich zum Vormonat  um 1,3% zurück (hier). Wer aber die „Originalmeldung“ des Statistischen Bundesamts dazu liest (hier), reibt sich verwundert die müden Augen – stiegen doch die Exporte im Vergleich zum VorJAHRESmonat um 3,9%! Gut tut dann die eher differenzierende Analyse der Exportzahlen auf Finanzmarktwelt (hier).

Heute – auch aus historischen Gründen, s. unten – mal wieder ein kaum verdecktes „Banken-Special“:

Stresstest: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/kapitalanforderungen-fast-alle-banken-bestehen-ezb-stresstest/24194078.html

https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/nur-eine-bank-fallt-bei-ezb-prufung-durch#

Nun ja, zumindest auf dem Papier sind also bis auf eine alle europäischen Banken „stabil“. Die „nicht-stabile“ Bank kann eigentlich nur die Banca Carige sein (s. dazu weitere Meldungen hier). Aber, wie viel wir uns alle für diese „Papier-Stabilität“ kaufen können, werden wir im jetzt laufenden Abschwung sehen.

Heta: https://www.nzz.ch/wirtschaft/hypo-alpe-adria-kosten-fuer-oesterreich-geringer-als-gedacht-ld.1472463

Wow, das damalige Debakel um die Hypo-Alpe-Adria (s. mehr dazu hier) wird doch nicht so teuer für den Steuerzahler. Dank der guten Konjunktur und der durch billiges Geld aufgeblasenen Vermögenswerten konnten die Reste der Skandalbank zehn Jahre nach der Krise doch noch einigermaßen profitabel an den Mann gebracht werden.

N26: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/smartphone-bank-n26-geraet-ins-visier-der-finanzaufsicht/24194558.html

Nach Wirecard nun der zweite prominente deutsche Vertreter der aufstrebenden Gattung „FinTech“ in den Negativ-Schlagzeilen. Ob da ein Zusammenhang mit dem Abgang des Risiko-Vorstandes im Januar 2019 besteht (hier)?

Historisch: 1870: Nach der Erteilung der Konzession durch die Preußische Staatsregierung am 10. März nimmt die Deutsche Bank ihren Geschäftsbetrieb in Berlin auf  (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/9._April)

Ich wünsche einen guten Start in den Tag!

Viele Grüsse,  

-tz 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert