So langsam kommt Carmageddon in Fahrt. Seit über einem Jahr beobachte ich den Automobil-Markt in den USA und habe mich schon frühzeitig festgelegt, dass die nächste relevante Wirtschaftskrise genau dort heraufziehen wird (hier).
Und nun mehren sich die Anzeichen, dass die Automobilkrise in den USA – nach dem Abflauen der durch Harvey und anderer Naturereignisse erzeugten Sondereffekte (hier) – mit Macht zurück ist:
So streicht GM eine weitere Schicht in seinen Werken (hier) und Ford wird zukünftig mit Ausnahme des Ford Mustang und eines Hybridfahrzeug-Typs überhaupt keine „normalen“ Autos mehr in und für die USA bauen, sondern sich ganz auf den Markt für SUVs konzentrieren (hier).
Ein weiteres Anzeichen für die sich vertiefende Krise dürfte der Versuch sein, die tatsächlichen Verkaufszahlen nicht mehr zu veröffentlichen – wozu sich ja GM im letzten Monat entschloss (hier). Marktgerüchte besagen jedoch, dass die Verkaufszahlen bei GM im letzten Monat um 8% im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen sind (hier). Da in den USA aber SUVs als sog. „Light trucks“ zählen und die Verkaufszahlen in dieser Klasse stark steigen, ist das Gesamtbild natürlich verzerrt. Insgesamt wird der gesamte Markt jedoch von steigenden Zinsen und daraus resultierenden Ausfällen im stark durch Leasing und Autokredite geprägt, wie Dave Knave in einem sehr lesenswerten (aber langen!) Artikel darlegt ( Death of the Great Recovery Part 2: The Second Coming of Carmageddon).
Fazit: die ersten Risse in der „Wachstumsstory USA“ werden im Automobilsektor jetzt deutlich sichtbar. Die Frage ist, ob die Politik und die Fed einen Einbruch hier zulassen werden, oder ob mit weiteren Steuervergünstigungen (Politik) oder Zinssenkungen & QE (Fed) gegengesteuert wird. Diese Frage dürfte sich spätestens im September / Oktober stellen – dann nämlich, wenn der übernächste Zinsschritt der Fed ansteht.